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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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bestimmten Frist ein Nachfolger ernannt werden muss.“
    Sophie überlegte einen Moment, bevor sie sagte: „Je länger ich Ihnen zuhöre, desto überzeugter bin ich, dass ich Ihnen sehr wahrscheinlich nicht helfen kann, Scheich Fehz. Warum sollte eine intelligente, selbstständige, beruflich erfolgreiche Frau aus dem Westen in ein kleines Wüstenkönigreich einheiraten, mit der Aussicht, den Rest ihres Lebens irgendwo im Nirgendwo zu verbringen?“
    „Warum nicht?“
    „Werden Sie viel reisen? Ich weiß, dass Sie in Monte Carlo ein Haus haben. Haben Sie vor, einen Großteil des Jahres dort zu verbringen?“
    „Ein König gehört zu seinem Volk.“
    „Und seine Frau?“
    Er schaute sie verständnislos an. „Die gehört an seine Seite.“
    Sie fuhr sich erschöpft mit der Hand über die Augen. Sie konnte nichts für ihn tun, das musste er doch einsehen, oder? Erfolgreiche, intelligente, selbstbewusste, schöne, starke Frauen heirateten nicht einfach irgendeinen reichen Scheich, um anschließend in der Wüste zu versauern. Für so etwas konnte sich höchstens eine Frau erwärmen, die keine Wahl hatte. „Ich weiß, dass Sie das nicht gern hören, aber ich möchte Ihnen doch empfehlen, sich nach einer Frau aus Ihrem eigenen Kulturkreis umzusehen. Westliche Frauen sind …“
    „Nein, das kommt nicht infrage. Ich will eine selbstständige, geistig unabhängige Frau. So etwas ist in unserem Kulturkreis noch nicht allzu weit verbreitet.“
    „Aber keine westliche Frau wird so eine überstürzte Entscheidung treffen. Man braucht Zeit, um sich kennenzulernen. Dafür gibt es bei uns die Verlobungszeit, eine Art Brautwerbung, damit die Frau ungefähr weiß, worauf sie sich einlässt. Das ist in Ihrem Fall gar nicht vorgesehen.“
    „Das lässt sich leider nicht ändern. Aber wir werden es nach der Hochzeit nachholen.“
    „Nach der Hochzeit?“, wiederholte Sophie perplex und schwieg einen Moment, bevor sie sagte: „Na schön, dann habe ich vorerst nur noch eine letzte Frage. Ich weiß, es ist heikel, weil wir nicht denselben kulturellen Hintergrund haben, aber die Antwort ist wichtig. Welche Rechte haben Frauen bei Ihnen? Und werden sie durch das Gesetz geschützt?“
    „Nicht die gleichen wie Männer – noch nicht. Aber Sharif hat bereits eine Gesetzesvorlage dazu erarbeitet, und ich werde die Frage zu einer Priorität machen.“
    „Und was ist, wenn eine Frau – Ihre Frau, um es konkret zu sagen – mit dem Gesetz in Konflikt gerät? Was würde mit ihr passieren?“
    „Ich würde sie selbstverständlich beschützen.“
    „Aber könnten Sie das denn überhaupt?“
    „Bezweifeln Sie das etwa?“
    „Verstehen Sie mich recht, ich will nur das Beste für Ihre zukünftige Frau …“
    „Und ich vielleicht nicht?“, unterbrach er sie fast zornig.
    Sie starrte ihn bestürzt an. So unbeherrscht hatte sie ihn noch nie erlebt. „D…doch schon“, stammelte sie verlegen.
    „Gut. Dann betrachten Sie das Thema als erledigt.“ Mit diesen Worten stand er abrupt auf und verschwand in einer Kabine im hinteren Teil des Flugzeugs.

4. KAPITEL
    Sophie schaute mit Herzklopfen auf die geschlossene Kabinentür. Ihr war unklar, womit sie Zayed so erzürnt hatte, doch dass sie es getan hatte, war offensichtlich. Sie hätte sich gern entschuldigt oder zumindest versucht, die Dinge richtigzustellen, aber das war im Moment nicht möglich.
    Nach einer Weile kam die Stewardess und brachte ihr frischen Tee. Eine Viertelstunde später erschien sie wieder, um das Tablett wegzuräumen und die Tischchen einzuklappen.
    „Wir landen bald“, sagte sie und lächelte Sophie an. „Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?“
    Sophie schüttelte den Kopf.
    Als der Pilot über Lautsprecher die baldige Landung ankündigte, erschien Zayed wieder und setzte sich auf seinen Platz. Sein Gesicht wirkte wie versteinert.
    „Es tut mir leid“, sagte Sophie bedrückt.
    „Sie haben nichts falsch gemacht“, gab er unbewegt zurück.
    Aber das machte die Sache nicht besser. Sophie runzelte die Stirn. „Ich bin manchmal etwas zu direkt.“
    „Ich schätze Aufrichtigkeit.“
    „Ich habe furchtbar viele Fragen gestellt.“
    „Das ist Ihr Job.“
    Richtig. Sophie atmete langsam tief aus. Schlecht fühlte sie sich allerdings immer noch.
    Zayed schaute aus dem Fenster. Sophie nagte an ihrer Unterlippe. Bis zur Landung herrschte Schweigen.
    Auf dem Flughafen wurden sie von einem beeindruckenden Aufgebot an Sicherheitspersonal in Empfang genommen. Es

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