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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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unterbrach sich und biss die Zähne zusammen. Seine Augen glitzerten. „Bis später dann.“
    „Selbstverständlich. Jederzeit.“
    Er nickte, starrte ins Nichts. Das Schweigen dehnte sich. Endlich sagte er mit tiefer, heiserer Stimme: „Ich hatte so sehr gehofft, dass er überlebt hat. Ich war mir sicher. Ich war mir so sicher …“
    Sie schluckte schwer. „Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren.“
    Zayed warf ihr einen scharfen Blick zu. „Sie sind ja noch unverbesserlicher als ich.“
    „Bis zum Beweis des Gegenteils gibt es Hoffnung …“
    Er schüttelte vehement den Kopf. „Nein. Damit ist jetzt Schluss. Ich will nicht wieder enttäuscht werden.“ Er atmete tief durch. „Wir sehen uns beim Abendessen. Dann reden wir.“
    Als Sophie mit ihrer Arbeit fertig war, blieben ihr noch zwei Stunden bis zum Dinner. Sie legte sich kurz hin, bevor sie ein langes Bad nahm und sich die Haare wusch. Anschließend schlüpfte sie wieder in das graue Kostüm, das sie tagsüber getragen hatte. Viel Auswahl hatte sie nicht, aber es war ein gutes Kleidungsstück, und Zayed war es ohnehin egal, was sie anhatte. Er bemerkte sie so wenig wie den Drucker in der Ecke, den ein Bediensteter vorhin gebracht hatte.
    Nachdem sie ihr Haar geföhnt hatte, schlang sie es zu einem schlichten Knoten und schlüpfte in die Schuhe, die sie tagsüber getragen hatte. Auf Make-up verzichtete sie vollständig. Sie schminkte sich sowieso fast nie und trug auch kaum Schmuck. Sie hatte sich immer für vernünftig und praktisch gehalten, obwohl sie sich manchmal in ihrem tiefsten Innern wünschte, wenigstens ein Mal – ein einziges Mal nur – schön zu sein. Vielleicht sogar atemberaubend.
    Um Punkt neun erschien Manar und bat Sophie mitzukommen. Sophie griff nach der Ledermappe, in der sie die Profile verstaut hatte, und folgte dem Dienstmädchen ans andere Ende des Palastes.
    Dort wurde sie in einen kleinen, von Kerzenschein erhellten Salon mit einer hohen, gewölbten mitternachtsblauen Decke geführt. In der Mitte des Raums stand ein niedriger Tisch, mit Sitzkissen in verschiedenen Blautönen auf dem Boden. Ringsum an den weißen Wänden befanden sich dunkle, mit kunstvollen Holzschnitzereien verzierte Wandschirme.
    Nachdem Manar sie allein gelassen hatte, ging Sophie in dem Raum auf und ab und bewunderte die vielfältigen Vögel- und Blumenmotive auf den Wandschirmen. Sie war eben bei dem letzten Schirm angelangt, als sie Zayed auf der Schwelle entdeckte.
    Sie fühlte sich so ertappt, dass sie Herzklopfen bekam. „Ich habe Sie gar nicht gehört“, sagte sie verlegen.
    Geschmeidig wie eine Raubkatze betrat er den Raum. Sein schwarzes Haar glänzte im Kerzenschein wie Onyx, seine Haut schimmerte wie dunkles Gold. „Mussten Sie lange warten?“
    „Nein. Ich habe die Holzschnitzereien bewundert.“
    Er schaute auf die verzierten Wandschirme. „Sie gehören zu meinen liebsten Stücken hier im Palast. Sie stammen aus Marokko, sechzehntes Jahrhundert, und dienten in einem Harem als Raumteiler.“
    „Das wundert mich nicht“, erwiderte sie trocken. „Schöne Frauen brauchen schöne Dinge.“
    Zayed ließ sich auf einem Sitzkissen am Tisch nieder und deutete auf ein anderes Kissen neben sich. „Setzen Sie sich, damit wir anfangen können.“
    Sie folgte ziemlich ungeschickt seiner Aufforderung und wurde rot, als sie merkte, dass sich beim Setzen ihr Rock hochgeschoben hatte. Nicht viel zwar, aber immerhin. Sie zeigte nie viel Bein, deshalb versuchte sie jetzt ihre Blöße zu bedecken, indem sie sich die Ledermappe mit den Profilen aufgeklappt auf den Schoß legte.
    „Hier sind die ersten zehn Vorschläge“, erklärte sie in möglichst sachlichen Ton. „Insgesamt habe ich dreißig, aber ich habe nur zwanzig mitgebracht. Das dürfte fürs Erste reichen.“
    Er nahm den dünnen Stapel entgegen. Sophie beobachtete, wie er schweigend blätterte, die Namen las, das dazugehörige Foto betrachtete und dann den Lebenslauf überflog. Er schwieg, bis er alles durchgesehen hatte.
    „Nichts dabei?“, fragte sie.
    „Doch, doch. Die Ausbeute ist nicht schlecht.“
    „Wunderbar“, sagte sie betont munter, obwohl sie alles andere als glücklich war. Eigentlich wollte sie gar nicht, dass ihm die Kandidatinnen zusagten.
    Sie wollte, dass seine Wahl auf sie fiel.
    Auf sie? Himmel! Wo kam denn dieser Gedanke plötzlich her? Das war wirklich absurd.
    Hör sofort auf mit dem Unsinn, tadelte sie sich gereizt, während er ihr den Stapel

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