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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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erinnerte, hatte er doch noch gut den zynischen Tonfall im Ohr.
    Er wand sich innerlich vor Scham. Besonders nett war das nicht gewesen, auch wenn er sie wirklich nicht hatte verletzen wollen. Eigentlich war es eher ein kleiner Seitenhieb auf Sharif und seinen unbändigen Wohltätigkeitsdrang gewesen.
    Zayed schloss gepeinigt die Augen. Er schämte sich, was bei ihm allerdings eine Art Dauerzustand war. Er lebte schon viel zu lange mit seiner Scham. Über seiner Familie lag ein Fluch, weil er getan hatte, was er getan hatte. Es war ganz allein seine Schuld.
    Manchmal waren seine Gewissensqualen so erdrückend, dass er glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Deshalb begab er sich wahrscheinlich so oft in lebensgefährliche Situationen, doch es half alles nichts. Gott wollte ihn noch nicht sterben lassen.
    Aber Gott erlaubte ihm auch nicht zu leben.
    Das Leben, das Zayed bis vor Kurzem gelebt hatte, war ein Leben ohne Verantwortung, in einer Welt, die nur aus schalen Vergnügungen bestand. Er pflegte jeder vorübergehenden Laune nachzugeben, jedem Laster zu frönen und hatte doch an nichts wirklich Freude.
    Aber jetzt war er wieder hier, im Palast von Sarq, dem Ort seiner Kindheit. Er war gekommen, um den Platz seines Bruders einzunehmen. Und um seine Schuld zu sühnen.
    Wenn das bloß so einfach wäre.
    Wenn er bloß den Fluch brechen könnte. Um von seiner Familie zu retten, was noch zu retten war.
    Wenn. Wenn. Wenn.
    Zehn Minuten später glitt die Limousine die lange Palastauffahrt hinauf. Zayed war nervös. Obwohl es bereits sehr spät war, würde er sich bei Sophie zurückmelden müssen, das hatte er versprochen.
    Wenn nur dieser Kuss nicht gewesen wäre.
    Wenn er Abstand gehalten hätte, wäre ihm verborgen geblieben, dass ihre Unterkühltheit nur Fassade war.
    Die schlanke blonde Sophie Tornell war gar keine nüchterne, frigide Wissenschaftlerin, sondern durch und durch Frau. Eine Frau, die er – erstaunlicherweise – mit dem allergrößten Vergnügen geküsst hatte.
    Obwohl in der Suite noch Licht brannte, war von ihr nichts zu sehen. Auf dem Tisch standen mehrere Silbertabletts mit Schüsseln, doch allem Anschein nach hatte sie das Essen nicht angerührt. Wahrscheinlich schlief sie längst.
    Als er eben wieder gehen wollte, hörte er hinter sich ein Rascheln. Er drehte sich um und sah auf der anderen Seite des Raums Sophie zusammengesunken am Schreibtisch sitzen. Ihr Kopf ruhte auf ihrem Arm, der auf der Schreibtischplatte lag, darunter ein Stapel Notizen. Die Finger ihrer rechten Hand schwebten über der Tastatur ihres Laptops.
    Zayed ging zu ihr hinüber. Sie trug immer noch dieses grässliche graue Kostüm, aber ihr helles Haar fiel ihr jetzt offen und glitzernd wie ein Wasserfall über ihren Arm. Im Schlaf war ihr Gesicht sanft, der Mund voll und schön geformt. So wie sie da lag, wirkte sie erschreckend verletzlich.
    Erneut verspürte er heftige Gewissensbisse.
    Warum hatte er sie vorhin bloß geküsst?
    Er erwog ganz kurz, sich wieder zurückzuziehen, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Weil es unfair wäre. Er sollte sie wenigstens wecken, damit sie ins Bett gehen konnte.
    „Dr. Tornell, wachen Sie auf“, rief er leise. „Bestimmt möchten Sie lieber ins Bett gehen.“
    Sie bewegte sich nur ganz leicht, wachte aber nicht auf. Er versuchte es noch einmal und rüttelte sie sanft an der Schulter. „Sophie.“
    Diesmal hörte sie seine Stimme und hob leicht den Kopf. „Hi.“
    Hi. So typisch amerikanisch, so zwanglos, so ganz anders als sich Frau Dr. Sophie Tornell normalerweise gab.
    Sein Blick streifte ihr ungeschminktes Gesicht, sah die langen, dichten, erstaunlich dunklen Wimpern. Spontan fuhr er ihr mit dem Handrücken über die Wange. Ihre Haut war genauso warm und weich, wie sie aussah. „Es ist schon nach Mitternacht. Sie sollten schlafen gehen.“
    Sie setzte sich auf. „Wie geht es Ihrer Mutter?“
    „Körperlich fehlt ihr nichts, aber psychisch ist sie in schlechter Verfassung. Hysterisch. Anstrengend.“ Er zuckte die Schultern. „Aber das ist nichts Neues. So war sie schon immer.“
    Sie unterdrückte ein Gähnen und schob sich die blonden Haare aus dem Gesicht. „Das klingt ja nicht sehr freundlich.“
    „Nun, sie ist auch nicht unbedingt das, was ich als freundlich bezeichnen würde.“
    Sophie runzelte die Stirn. „Sie haben kein gutes Verhältnis zu ihr?“
    Er ließ sich auf der Schreibtischkante nieder. „Ich habe sie heute zum ersten Mal seit Jahren

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