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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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zukam, sondern eine Frau, die Sophie noch nie gesehen hatte. Sie war brünett und trug ein schlichtes cremefarbenes Kleid mit Gürtel. Auf dem Treppenabsatz zur Wohnebene blieb sie stehen und schenkte Sophie ein trauriges Lächeln. „Ich muss mich entschuldigen, ich bin eine schlechte Gastgeberin, tut mir leid. Natürlich hätte ich Sie längst begrüßen müssen, aber ich … ich bin Jesslyn Fehz …“
    „Eure Hoheit!“ Sophie sprang auf und ging Sharifs Frau entgegen. Sie wusste nicht, ob von ihr eine Verbeugung oder eine Art Hofknicks erwartet wurde, deshalb verzichtete sie auf beides und sagte nur: „Bitte, machen Sie sich keine Gedanken. Das hätte ich unter den gegebenen Umständen niemals erwartet. Es ist mir unangenehm genug, dass ich hier einfach so eindringe. Ich kann mir gut vorstellen, wie Ihnen zumute ist. Außerdem haben Sie bestimmt sehr viel zu tun.“
    Jesslyn hob die Hand, ließ sie wieder sinken. Sie wirkte verwirrt, verloren. „Nein, eigentlich gar nicht, leider. Dabei wäre ich für etwas Ablenkung dankbar. Aber das schaffen im Moment nicht mal die Kinder.“
    Aus der Nähe sah Sophie, wie erschöpft die Königin aussah. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten. „Das tut mir leid.“
    Jesslyn versuchte zu lächeln, doch mehr als eine klägliche Grimasse brachte sie nicht zustande. „Er muss einfach zurückkommen. Ich schaffe das nicht ohne ihn.“
    „Setzen Sie sich.“ Sophie deutete auf die Couch. „Ich muss mich für meinen Aufzug entschuldigen, aber ich liebe es einfach, morgens noch eine Weile im Pyjama herumzutrödeln.“
    „Das Bedürfnis kenne ich“, antwortete die Königin. „Ich fand es früher herrlich, an den Wochenenden im Schlafanzug Klassenarbeiten zu korrigieren.“ Jesslyn nahm Sophie gegenüber Platz. „Haben Sie schon gefrühstückt?“
    „Nein, ich …“
    „Ich auch noch nicht. Falls Sie nichts dagegen haben, würde ich Ihnen gern Gesellschaft leisten. Wir könnten uns ein Weilchen unterhalten.“ Und nach einer kurzen Pause fügte Jesslyn hinzu: „Natürlich nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“
    Sophie empfand tiefe Sympathie und großes Mitgefühl für Sharifs Frau. „Aber nein, ganz im Gegenteil“, sagte sie warm.
    Jesslyn beugte sich vor und drückte auf einen unsichtbar unter dem Tisch angebrachten Knopf. Fast augenblicklich erschien ihre Dienerin. „Was kann ich für Sie tun, Hoheit?“
    „Würden Sie uns bitte Kaffee bringen, Mehta? Und etwas Gebäck vielleicht? Danke, das wäre wundervoll.“
    Nachdem sich die junge Frau zurückgezogen hatte, schaute sich Jesslyn um. „Ich war schon seit einer ganzen Weile nicht mehr hier. Als ich das erste Mal in den Palast kam, hat man mich auch hier untergebracht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schön diese Räume sind, so unglaublich hell und sonnig.“
    Sophie folgte dem Blick der Königin. „Ja, das stimmt.“
    „Waren Sie schon im Garten?“
    „Nein, aber ich habe es mir für heute Vormittag vorgenommen.“
    Die Königin nickte nachdenklich. „Es war ihr Reich, wissen Sie.“
    „Ihr Reich? Von wem sprechen Sie?“
    Jesslyn schaute sie aus traurigen Augen an. „Von den Zwillingen. Jamila und Aman. Diese Räume werden nur selten benutzt. Ich glaube, außer Ihnen und mir hat seit ihrem Tod niemand mehr hier gewohnt.“
    Sophie war überrascht. Das hatte sie nicht gewusst. „Sie waren mit den beiden befreundet?“
    „O ja, wir waren Schulfreundinnen, und während des Studiums haben wir zusammen gewohnt. Wir haben in Griechenland Ferien gemacht, als der Unfall passierte.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Sie starben im Abstand von einer Woche. Damals habe ich Sharif kennengelernt, im Krankenhaus, einen Tag vor Amans Tod.“
    Sie blinzelte ihre Tränen fort. „Ich darf ihn nicht verlieren. Ich kann ohne ihn nicht leben, wissen Sie. Er bedeutet mir alles.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich habe gehört, dass Sie Sharif kennen.“
    Sophie musste sich schwer zusammennehmen, um nicht ebenfalls zu weinen. „Ja. Ich hatte das große Glück, ein Fehz-Stipendium zu bekommen. Damit habe ich in Cambridge studiert. Sharif war ein wundervoller Mentor, so freundlich und großzügig.“
    Jesslyns Gesicht hellte sich auf. „Ach, jetzt wird mir einiges klar. Dann sind Sie also die Psychologiestudentin, von der er so oft erzählt hat?“
    Sophie nickte. „Ja, wahrscheinlich.“
    „Und jetzt haben Sie und Zayed sich gefunden. Ist das nicht wunderbar? Sharif sagt immer, dass alles Schlechte auch

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