GOLDENES FEUER DER WUESTE
wissenschaftliche Bezeichnung eher zusagen?“
Er konnte ihr ansehen, wie ihr Gehirn arbeitete. Dabei presste sie die Lippen noch fester zusammen und reckte das Kinn. „Nennen wir es doch einfach Sex.“
Trotz der schweren Bürde, die auf seinen Schultern lastete, wurde es Zayed plötzlich ganz leicht ums Herz. So leicht wie lange nicht mehr.
Sie war einfach köstlich. Und so aufgeregt.
Sie war perfekt. Perfekt kratzbürstig. Unersetzlich.
Eine Stunde später waren sie in Zayeds Suite, die ausgesprochen prachtvoll ausgestattet war. Sophie ließ beeindruckt den Blick über die mit wertvollen alten Wandteppichen bespannten Wände, die luxuriösen Diwans und die mit Gold bestickten mitternachtsblauen Vorhänge seines Salons schweifen.
Als sie den Kopf wandte, schaute sie durch eine geöffnete Tür auf ein riesiges Baldachinbett mit einer ebenfalls dunkelblauen Tagesdecke aus Samt. Eilig riss sie den Blick wieder los und wünschte sich, das Bett nicht gesehen zu haben.
„Ein Glas Champagner vielleicht?“ Zayed deutete auf die eisgekühlte Flasche, die in einem Champagnerkübel für Sie bereit stand.
Beim Essen hatte Sophie sich mit Alkohol zurückgehalten, aber jetzt kam ihr Zayeds Einladung gerade recht. „Ja, gern.“ Sie presste eine Hand auf ihren Bauch, damit endlich das Kribbeln aufhörte.
„Setz dich“, forderte er sie auf, während er geschickt die Flasche öffnete.
Sophie ging auf Nummer Sicher, indem sie sich für den einzigen Sessel im Raum entschied. Zayed lächelte. Sie straffte die Schultern und drückte das Kreuz durch.
Er füllte zwei Kristallgläser und reichte ihr eins.
„Prost“, sagte sie gespielt munter und hob ihr Glas.
Zayed schaute ihr tief in die Augen. „Auf eine lange, glückliche Ehe.“
Etwas unbehaglich registrierte sie, dass ihr „Prost“ in seinen Ohren wahrscheinlich ziemlich flapsig geklungen hatte. „Auf eine lange, glückliche Ehe“, wiederholte sie deshalb weit feierlicher, bevor sie mit ihm anstieß. Die Gläser klangen, dann trank Sophie einen Schluck und kostete es aus, zu spüren, wie ihr die prickelnde Flüssigkeit durch die Kehle rann. „Mmh, das ist gut.“
„Du trinkst normalerweise nicht?“, fragte er, während er sich auf dem blauen Samtdiwan gegenüber niederließ und seinen Arm ausgestreckt über die Lehne legte. Er wirkte beneidenswert entspannt. Sie sollte sich ein Beispiel nehmen.
Sie trank noch einen Schluck. „Nicht viel, nein.“
„Warum?“
„Das hier ist dein Leben“, sagte sie mit einer umfassenden Geste. „Meines sieht ganz anders aus.“
Er kniff die Augen zusammen.
„Du hast nie über deine Eltern gesprochen.“
Sie hob das Kinn. „Eben schon, wenn auch indirekt.“
„Sie waren berühmt.“
„Ja, vor allem für ihre mangelnde Selbstkontrolle.“ Sie trank noch einen großen Schluck, bevor sie das halb leere Glas entschlossen auf dem kleinen Beistelltisch abstellte.
Sein Blick lag immer noch auf ihrem Gesicht. „Warum versteckst du dich? Du bist so eine schöne Frau, aber du tust alles dafür, dass es niemand bemerkt.“
Sophie musste sich zwingen, ruhig sitzen zu bleiben. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und weggelaufen.
Sie unterdrückte ihre Panik und erwiderte: „Schönheit ist nicht alles. Ich habe schon früh gelernt, dass Äußerlichkeiten nicht so wichtig sind. Wahre Schönheit kommt von innen. Deshalb möchte ich Menschen helfen, zu erkennen, was sie mit einem anderen Menschen verbindet. Man kann nur auf einem Fundament gemeinsamer Werte und Bedürfnisse eine stabile Beziehung aufbauen.“
„Pippa erzählt, dass du für jedes Treffen deiner Kandidaten bestimmte Regeln aufstellst. Sogar der Sex ist reglementiert.“
„Sex ist anscheinend das Einzige, woran du denken kannst“, sagte sie scharf, wobei sie ihre Hände fest zusammenpresste, um nicht vor lauter Aufregung wild herumzugestikulieren.
Als er lachte, bildeten sich in seinen Augenwinkeln kleine Fältchen. „Momentan schon. Weil du schön bist und verführerisch. Ja, es stimmt, ich freue mich darauf, mit dir zusammen zu sein, und ich hoffe sehr, du nimmst mir das nicht übel.“
Sophie schluckte schwer und schlug die Beine übereinander, bevor sie sagte: „Was Pippa sagt, stimmt. Ich bitte meine Klienten, bei den ersten fünf Treffen auf Sex zu verzichten. Alles Weitere liegt bei ihnen.“
„Warum ausgerechnet fünf? Und warum braucht man für so etwas überhaupt Regeln?“
„Weil Sex eine Beziehung verändert, besonders für die
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