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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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folgen - Sofort zwang sie ihren Blick hin zum Obststand, konzentrierte sich stur auf die Melonen, nur um irgendetwas anderes anzuschauen, um den Teppich umzulenken, um …
    Es funktionierte. Kiana schwebte an dem Schwarzgekleideten vo rbei. Und landete direkt auf dem Obst.
    Herabk ullernde Melonen rissen einen Korb mit Pflaumen um, rollten auf den Boden und brachten einen Esel ins Straucheln, der eine Kiste mit bunten Glasflaschen auf dem Rücken trug. Klirrend landeten die Flaschen samt Kiste auf der Erde. Schon flog der Teppich mit Kiana auf den flüchtenden Esel zu. Ihre Burka wurde vom Flugwind weggerissen und segelte fort.
    Ein Kamel scheute vor der Burka, riss sich von dem Mann los, der es am Zügel führte, und trabte hinter dem Esel her. Leute stoben auseinander, Glasscherben zerbarsten knirschend unter hektischen Fußsohlen, ein Tuchhändler fluchte lautstark, als der Esel, verfolgt von Kiana und dem Kamel, den Ständer mit den Seidenschals umrannte und sodann auf den Honigstand zuhielt.
    Während sich die große Spinne unter der Laute verkroch, auf der sie soeben noch musiziert hatte, brachten sich die Bienen in Sicherheit, indem sie ihre Bienenmutter verließen und in alle Richtungen davonflogen. Die nun plötzlich fast nackte Frau kreischte auf, riss ihrem Kunden, der gerade einen Tontopf mit Honig hochhob, den Umhang vom Körper und wickelte sich darin ein. Der Tontopf fiel aus den Händen des Kunden auf dessen Schuhe.
    „Halt!“, schrie Kiana. „ Haaaaaaalt! “
    Der Teppich ließ nicht mit sich reden. Die Augen der Bienenmutter weiteten sich. In dem Versuch, den Teppich herumzureißen, ließ sich Kiana kreischend nach rechts umfallen.
    D er Teppich kippte, drehte sich halb um die eigene Achse, streifte die Bienenmutter deshalb nur an der Schulter und flog weiter den Bienen hinterher. Jetzt verkehrt herum. Mit der Unterseite oben. Und da sich Kiana noch immer mit beiden Händen an seinem linken und rechten Rand festkrallte, hing sie jetzt unten dran wie ein Fallschirmspringer.
    Drei Pferde, die hinter dem Honigstand an einer Tränke ang ebunden waren, rissen sich los und trampelten alles nieder, was ihnen im Weg stand. Einschließlich des Gatters, in dem eine kleine Kamelherde an einem Ballen Heu kaute.
    Ein Teil der Bienen sammelte sich zu einem Schwarm und stieg himmelwärts. Der verfluchte Teppich folgte.
    Hoch, höher, noch h öher.
    Ein verzagter Blick nach unten zeigte die Verkauf sstände, Zelte und Stallungen des Bunten Basars in beängstigender Winzigkeit, umgeben von einer endlosen Wüste. Durch den Hauptgang des Basars rannten der Esel, die Pferde und die Kamele um die Wette. Sogleich sackte Kiana abwärts.
    „Nein!“ Der Teppich raste nach unten auf die Tiere zu und Kiana mit ihm. „Neiiiiiiiin!!!“ Schnell, schnell, zu SCHNELL!!!
    Zwei Männer, d ie ebenfalls auf fliegenden Teppichen unterwegs waren, beeilten sich, aus Kianas Schusslinie zu gelangen. Der linke der beiden wurde von Kianas Hüfte gerammt und fiel von seinem Teppich, doch er hatte Glück und landete in einem Stapel Mehlsäcke. Weiß bestäubt, aber unversehrt kämpfte er sich aus dem Mehl hervor.
    Die Zeltdächer waren schon b edrohlich nahe. Wenn kein Wunder geschah, würde Kiana in den Korbwarenladen stürzen.
    Das Wunder geschah nicht. Der Aufprall mit einer Säule aus übereinander gestapelten Korbstühlen raubte Kiana kurz den Atem, bevor der Raketenflug weiterging.
    „Schau mich an!“, hörte sie Fatimas Stimme.
    Kiana hob den Blick, fing den der alten Frau ein, und der Teppich segelte in diese Richtung. Obwohl Kiana die Beine anzog, nahmen ihre Füße den einen oder anderen Warentisch mit.
    Kurz bevor Kiana mit der alten Frau zusammenprallte, hob diese beide Hände, und der Wahnsinnsflug wurde schlagartig abgebremst. Als würde sich der Raum zu einem Kissen verdichten, das Kiana mehr oder weniger sanft abfing, bevor sie den Teppich losließ und auf ihrem Hintern landete.
    „Das meinte ich übrigens nicht, als ich dir vorschlug, den Basar von oben zu erkunden, Töchterchen.“ Die alte Frau massierte sich den Nacken. „Du ermüdest mich, Kind. Immerhin bin ich nicht mehr die Jüngste und muss mit meinen Kräften sorgsam haushalten.“
    Auf wackeligen Beinen erhob sich Ki ana. Bis auf eine schmerzhafte Stelle am Kinn, die von einer Korbstuhllehne herrührte, war sie unverletzt. Vorsichtig tastete sie über ihren Unterkiefer, doch die Schramme schien nicht besonders schlimm zu sein.
    Der Bunte Basar sah aus wie

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