Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
die Menschenfresser rauskommen und uns angreifen. Oder Damon sieht uns, und dann sind wir erst recht verloren.“
    „Auch wieder wahr. “ Nesrin stieß einen zittrigen Seufzer aus. „Ja, ich glaube, du hast Recht. Und ja, die Eherne Festung ist ziemlich genau unter uns. Hier an der vordersten Front dieser beschissenen Armee. Das hab ich im Urin.“
    „Wo hast du das?“
    „Baski spürt es jetzt auch, glaube ich.“
    Unvermutet spuckte die Dunkelheit zwei vermummte Gestalten auf Flugteppichen aus, die sich von der Seite näherten. Das Erschrecken darüber löste sich sogleich auf, als die beiden die Hand zum Gruß hoben, vor den Mädchen anhielten und einer von ihnen sagte: „Der Befehlshaber schickt uns, um euch zu fragen, ob ihr noch länger hier über den Feinden fliegen wollt oder ob ihr mit uns mitkommt.“
    Kiana kannte die Stimme nicht . Auch nicht die - weibliche - des anderen Palastkriegers, die nach einem argwöhnischen Blick nach unten im Flüsterton hinzufügte: „Sobald die Feindlinie die Ebene vor dem Palast erreicht hat, müssen wir die geballte Macht unserer Pfeile und jetzt auch unserer Dschinns einsetzen, um die Skorpione aufzuhalten. Wir haben den Auftrag, euch das zu sagen, damit ihr nicht ins Kreuzfeuer geratet. Am besten, ihr fliegt mit uns mit und dann weiter zum ...“
    „Wir müssen hier bleiben!“, unterbrach Kiana, um nicht der Versuchung zu erliegen, die sich durch die Worte der Palastkriegerin schlängelte. „Oder besser gesagt: Ich muss hier bleiben. Nesrin, deine Such-Aufgabe ist erfüllt, denke ich. Wenn du mir deinen Zaubertopf gibst, kannst du zum Palast zurückkehren, und ich …“
    Nun war es an Nesrin zu unterbr echen: „Hey, was soll das, Ki? Oh Mann, ich glaube nicht, dass ich das sage und finde es unfassbar, dass mich keiner zurückhält, das zu sagen, aber: Natürlich bleibe ich hier bei dir!“
    „Bei uns wäre es aber sicherer“, widersprach die Palastkriegerin.
    „Der Befehlshaber hat uns angewiesen“, erinnerte ihr Begleiter sie, „die Entscheidung der Geweissagten und der Sucherin zu achten, wie auch immer sie lautet.“ Er sah zu Nesrin und Kiana. „Viel Erfolg!“ Damit drehten die beiden Krieger um und verschmolzen mit der Nacht.
    „Vielleicht war es ein Fehler, nicht mit denen zu fliegen“, meinte Nesrin.
    „Ja.“ Plötzlich fröstelnd zo g Kiana ihren Umhang enger um sich. „Vielleicht.“
     
    Es fühlte sich mehr als seltsam an, auf der Bugwelle von Damons Armee in die große Ebene zu gleiten, die sich zwischen Palast und Wüste erstreckte. Ungerührt krabbelte das Riesenheer über die Kadaver seiner Vorhut hinweg, die an ihrer Aufgabe, eine Rampe zu bilden, gescheitert war. Das jedoch, so war sich Kiana sicher, würde die Pläne des Löwen-Sultans nur unwesentlich verzögern.
    Wenn überhaupt.
    Die Sicht war hier besser als eben noch in der Wüste, da die Lichter des Palastes das der Gestirne trotzig überstrahlten und die halbe Ebene ausleuchteten. Genau genommen erschien der Palast heller als in den vorhergehenden Nächten. Als wollte jedes Fenster und selbst die Palastwand der ankommenden Gefahr ihr schimmerndes Licht mutig entgegenschreien.
    „ Geweissagte! Sucherin! Zur Seite! “, brüllte eine kraftvolle Stimme. Die des Befehlshabers, wie es sich anhörte.
    Automatisch gehorchten die Mädchen der Wucht di eses Befehls und beschleunigten in eine scharfe Linkskurve hinein. Unmittelbar danach flogen die ersten Brandpfeile.
    Atemlos hielt Kiana ihren Teppich knapp außerhalb der Schusslinie an und beobachtete die brennenden Pfeile, die von den Palastkriegern auf die Feinde abgefeuert wurden.
    „Sollten wir nicht noch ein Stück weiter von den Krabbelbiestern wegfliegen, Ki?“
    „ Nein. Wir müssen so nah wie möglich dran sein, wenn die Festung auftaucht. Und ich denke, hier sind wir sicher vor den Pfeilen.“
    „Aber noch nicht weit genug weg für meinen G eschmack.“
    Für Kianas Geschmack auch nicht. Trotzdem sagte sie: „Bitte gib mir schon mal deinen Zaubertopf, Nesrin! Ich weiß besser als jeder andere, wo das oberste Turmfenster ist.“ Sie hoffte nur, dass es auch diesmal nicht abgesperrt war.
    Und dass sie es schnell genug aufbrachte.
    Und dass der Zaubertopf die Wendeltreppe weit genug herabrollen konnte, bevor alle Ifrit und Afrit herausgeströmt waren.
    Und dass …
    „Oh Scheiße, Ki, der Plan gefällt mir noch immer nicht!“ Nesrin reichte ihr dennoch den Topf herüber. „Warum bleiben die völlig abgedrehten

Weitere Kostenlose Bücher