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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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noch eine Teigtasche. „Aber du hast es echt drauf! Ab jetzt, das verspreche ich, zweifle ich nie wieder daran, dass du die Geweissagte bist, die das Ruder rumreißt.“
    A nders als Kiana. Sie nämlich zweifelte noch immer.
     
    Nach ihrem Imbiss drängte es Kiana, endlich zu Amir zu fliegen, um ihm bei dem Kampf beizustehen, in den sie ihn hineingestoßen hatte. Wie immer stellte Nesrin ihre Tasche, worin sich das Gierige Töpfchen sowie mehrere neu befüllte Wasserflaschen befanden, vor sich auf ihren Teppich. Baski hockte oben drauf und spitzte die Ohren. Da Nesrins Wasser für sie beide reichte, nahm Kiana nichts mit sich außer ihrem Dolch und ihrem Umhang.
    Das Licht des fast vollen Mondes hatte bereits sein Gefecht mit der wachsenden Dunkelheit aufgenommen. Als die Mädchen die Palastmauer überflogen, mussten sie feststellen, dass Damons Vorhut höchstens noch hundert Schritte entfernt war. Erst auf den zweiten Blick erkannte Kiana erleichtert, dass die meisten der Skorpione, die den Boden übersäten, entweder tot waren oder mit ihren letzten Zuckungen den Wüstensand aufwirbelten.
    Amir flog den Mädchen entgegen, hielt vor ihnen an und wischte sich mit dem losen Ende seines Turbans den Schweiß von der Stirn. „Was wollt ihr denn schon wieder?“
    „Was wollen wir wohl, Einstein?“ Nesrin reichte ihm eine ihrer Wasserflaschen. „Dir helfen natürlich!“
    Bestürzt schaute Amir rechts und links hinter sich, schnappte sich die Wasserflasche und senkte die Stimme zu einem gepressten Flüstern: „Sehe ich aus, als würde ich Mädchen als Leibwache brauchen? Wollt ihr mich unbedingt vor den anderen blamieren? Außerdem ist es für euch hier noch immer zu gefährlich. Ich könnte es nie ertragen, wenn euch …“ Er beendete den Satz nicht, sondern nahm einen großen Schluck Wasser und drückte Nesrin die halb leere Flasche in die Hand. „Also fliegt wieder zurück in den Palast und macht euch dort nützlich! Und haltet euren Topf mit den Dämonen bereit, damit der Befehlshaber ihn sich holen kann, wann immer er das für sinnvoll hält! Hier auf dem Schlachtfeld kann euch jedenfalls im Moment keiner gebrauchen.“ Damit drehte er ab und kehrte zu dem zurück, was von der Skorpionvorhut noch übrig war.
    „Dann eben nicht!“, schrie Nesrin ihm hinterher und wandte sich dann Kiana zu. „Und was jetzt?“
    „Jetzt …“, Kiana nahm einen tiefen Atemzug, „… suchen wir die Eherne Festung. Wir müssen unbedingt wissen, wo sie ist.“
    „Aber wie sollen wir sie entdecken, wenn sie sich unterirdisch im Sand versteckt? Und die Sicht wird auch immer schlechter.“
    „Letztes Mal hast du sie auch gefunden. Kurz bevor dich der Skorpion gestochen hat , hast du mir die Richtung gewiesen, weißt du das nicht mehr? Sonst hätte ich die Festung nie aufspüren können.“
    „Erinnere mich bloß nicht an diesen Scheiß-Skorpion! Aber du hast Recht, ich und Baski hatten da so eine Ahnung. Die geht mir jetzt allerdings völlig ab.“ Sie beugte sich tief über ihren Dschinn, als würde sie in das flauschige Fell hineinhören wollen, dann blickte sie um sich und zuckte die Schultern. „Ich hab keine Ahnung, wo sich Damons Blechklitsche versteckt. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass sie sich genau unter der Hauptarmee vorwärts bewegt. Ich meine, ich würde das so machen, wenn ich Damon wäre. Und wenn meine Leute den Palast schon halb überrannt hätten, würde ich zum Showdown einen coolen Auftritt hinlegen. So würde ich das machen.“
    „Dann fliegen wir zu Damons Hauptarmee.“
    „Ich hatte befürchtet, dass du das sagst. “ Nesrin seufzte. „Aber egal! Wir müssen da ja sowieso hin, um unser Paket abzuliefern.“ Sie klopfte auf ihre Tasche. „Denn im Gegensatz zu Amir bin ich nicht der Meinung, dass wir das Gierige Töpfchen Kassim überlassen sollten. Denn nur wir wissen so richtig, wie unsere Qalakar-Schätzchen ticken, oder? Also los!“
     
    Nach kurzer - viel zu kurzer - Zeit kam Damons Hautstreitmacht in Sicht. Es war, als wäre die gesamte Wüste mit einer krabbelnden Schicht überzogen, die direkt aus der abendlichen Düsternis herausquoll. Ein fauliger Geruch stieg zu den Mädchen hoch.
    Ghulgestank.
    Im Mondlicht wirkten die plumpen Ghule im dunklen Skorpionmeer wie Warzen auf einer Kröte. Die Ghule führten Keulen und Äxte mit sich. Menschenfresser waren nicht zu sehen. Und auch nicht die Eherne Festung.
    Es war ein unheimliches Gefühl, über diese s Heer des Schreckens zu fliegen,

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