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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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liebsten losgekichert hätte. »Ich verrate Ihnen ein Geheimnis«, flüsterte sie. »Wenn sie in der Stadt sind, umgeben von Personen anderer Schichten und Rassen, dann verhalten sie sich ihrem Alter und ihrer Klasse entsprechend.«
    »Man kann einem Jungen das Lebenslicht ausblasen, aber man kann nicht das Leben aus einem Jungen herauspusten.«
    »Ich wette, dass Sie genau wissen, wovon Sie reden.«
    Ich hatte versucht, im Vorbeigehen einige Männer anzusprechen. Das brachte mir nur Grunzen und Stirnrunzeln ein. Es schien nicht angesagt zu sein, nachzuhaken. »Haben die sich mit Zentauren angelegt?«
    »Mit Zentauren?« Tama wirkte einen Augenblick erschüttert, aber sie erholte sich rasch. »Ich glaube nicht. Es scheint einfach nur so, als wären die anderen Rassen ebenfalls bereit gewesen zu kämpfen. Die Unruhen waren an einigen Stellen so heftig, dass sogar Truppen eingesetzt wurden.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies viel genützt hatte. Wehrpflichtige, die genauso dachten wie die Leute vom RUF, waren sicherlich nicht allzu fanatisch bei der Sache, wenn es darum ging, Nicht-Menschen zu verteidigen. Ihre wahre Mission war wohl eher, den Besitz der wohlhabenden Freunde Des RUFs zu schützen.
    Das denke ich, selbst auf die Gefahr hin, dass man mich für zynisch hält.
    Die Strategie Des RUFs war kein Geheimnis. Er verfolgte diesen Kurs bereits seit Wochen, wenn auch in kleinem Ausmaß. Er wollte Nicht-Menschen terrorisieren und ihr Eigentum vernichten, damit sie aus TunFaire flohen. Die Unruhen der vergangenen Nacht sollten sich rasend schnell ausbreiten, damit die Krone nichts weiter tun konnte, als ihnen ihren Lauf zu lassen.
    Das Innere Quadrat Des RUFs hatte diese Nacht zu einer Nacht der Entscheidung ausgerufen. Es hatte darauf gesetzt, dass das Feuer das menschlichen Hasses überall auflodern und außer Kontrolle geraten würde.
    Das war nicht geschehen. Der RUF hatte nur wenig Unterstützung erfahren, dafür aber unbegrenzten Widerstand zu spüren bekommen.
    An seinem Feuer hatte er sich selbst die Finger verbrannt. Die militantesten Nicht-Menschen hatten die Freicorpsmitglieder bereits erwartet. Jemand hatte Den RUF verraten.
    Trotzdem war es keine blamable Katastrophe. Es war nur eine katastrophale Blamage.

 
77. Kapitel
     
    Tinnie und ich arbeiteten ein System aus, mit dem wir Bücher identifizieren und kurz besprechen konnten, die möglicherweise von Interesse waren. Natürlich immer unter den Argusaugen von Tama. Tinnie sortierte und identifizierte. Ich las. Es ging alles andere als schnell. Ich hinkte ziemlich hinter Tinnie her, was normalerweise ein sehr faszinierender Aufenthaltsort ist.
    »Ist es okay, wenn ich einen Extra-Stapel für Bücher einrichte, die nicht auf Karentinisch geschrieben sind?«
    »Ich denke schon.« Wir brauchten auch noch Übersetzer? Ich nieste. »Ich wünschte, wir könnten etwas gegen den Staub tun.«
    Die Tür ging auf. »Miss Montezuma? Sind Sie …? Ah, da sind Sie ja.« Der Sprecher war ein alter Mann mit einem schlecht gemachten künstlichen Bein. Der Weg in die Stadt und zurück musste die Hölle für ihn gewesen sein. »Der Chef wird bald zurückerwartet. Er ist wahrscheinlich verletzt.«
    »Wahrscheinlich?« Tama sprang auf.
    »Die Berichte unterscheiden sich. Einige behaupten, sein Zustand wäre kritisch. Anderen zufolge hat er nur ein paar blaue Flecken abbekommen.«
    »Aber verletzt ist er auf jeden Fall. Garrett, Tinnie, ich muss gehen.«
    »Viel Spaß.« Ich war sicher, dass die entsetzlichen Berichte über Sankt Nordens Gesundheitszustand von ihm persönlich gegengelesen worden waren. Ich hatte ihn ja in Aktion gesehen.
    »Kommen Sie schon, Garrett. Sie wissen, dass ich Sie hier nicht allein lassen darf.«
    Ich verzichtete auf eine weitere geistreiche Erwiderung.
    Als wir in Tamas Kielwasser über den Flur rauschten, flüsterte Tinnie mir zu: »Du lernst.«
    »Häh?« Ja, nicht wahr?
    »Du hast offenbar aufgehört, ständig in jedes Fettnäpfchen zu treten, das dir jemand vor die Nase stellt.«
    »Habe ich da etwas nicht mitgekriegt?«
    »Das bezweifle ich. Aber wenn doch, dann umso besser.«
    Schmerz ist ein großartiger Lehrer, Schätzchen.
    Tama trat hinaus auf die Veranda, auf der sie uns auch erwartet hatte. Wir kamen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Adolph Sankt Nordens Kutsche vorfuhr. Sie wurde von bewaffneten Reitern begleitet. Sie sahen ziemlich mitgenommen aus. Und auch sie waren bandagiert.
    Jemand schien Adolph zu lieben. Ein

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