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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Kapitel
     
    Ich musterte die Gesichter, während andere sich zu Wort meldeten. Diejenigen, die keine Bestrafung erwarteten, wurden ungeduldig. Nur die Gegenwart des Sturmwächters hielt sie in Schach.
    Ich ging zu Genord und versuchte es noch einmal. »Sie haben es gut gemeint, aber man hat Sie reingelegt. Und das waren nicht nur diese Dinger.« Ich deutete auf die Wandler. »Das ist nicht wirklich Ihr Fehler. Sie wussten nicht, dass es keine Menschen waren, obwohl Sie mit ihnen im Cantard zusammengearbeitet haben.«
    Genord zeigt mir dasselbe ausdruckslose Gesicht, das er aufgesetzt hatte, seit er durch die Tür getreten war.
    Ich ging sogar neben ihm auf die Knie. »Hören Sie zu, Junge. Ich will Ihnen was zum Grübeln geben. Sie werden sicher nicht wegen Blödheit aufgehängt, sondern wegen Starrsinns. Wer hat die Wölfe wieder zusammengeführt? Wer hat Sie da mit hineingezogen? Wen wollen Sie schützen? Sie glauben, er weiß etwas von den Drachen? Hm?«
    Genord und ich wussten beide, dass die Bruderschaft Des Wolfs sich niemals wirklich aufgelöst hatte. Aber gut, taten wir einfach so.
    »Wer hat die Weider-Familie als Ziel ausgesucht? Und warum?«
    Genord wollte nicht reden, aber seine Kumpane waren nicht ganz so stur. Sie begriffen allmählich, dass sie sich nicht in ihre eigenen Schwerter stürzen mussten. Es gab vielleicht einen Weg, aus dieser Klemme herauszukommen. Falls sie dazu verführt worden waren, dem Bösen zu dienen …
    »Ihr habt doch niemanden umgebracht, oder? Außer Mecki?« Daraus konnte sich Genord allerdings nicht herausschweigen.
    Trotzdem blieb Gerris so stur wie ein Esel. Er glaubte, dass er ein guter Mann war, der für eine gute Sache kämpfte. Zu schade, dass all seine Entschlossenheit vergeudet war.
    »Wir haben niemanden umgebracht«, bestätigte einer der Wölfe. Die Unruhe im Saal hörte schlagartig auf. Alle bemühten sich um einen besseren Standort. Vielleicht gab es ja etwas Interessantes zu hören.
    Genord warf der wölfischen Plaudertasche einen finsteren Blick zu. Aber die anderen Wölfe teilten seine Unnachgiebigkeit nicht mehr. Der Mann, der sprach, schien gewohnt zu sein, Verantwortung zu übernehmen. »Wir haben uns nur des Dienstes an der Bewegung und der Krone schuldig gemacht.« Er warf einen bösen Blick zur Galerie, wo Sankt Norden stand. Ganz offensichtlich fühlte sich der Mann im Stich gelassen.
    »Das sollten Sie näher erklären.« Ich musterte die Zuhörer und sah dann kurz zum Kronleuchter hoch. Der hässlichste Vogel dieses Jahrhunderts starrte mich an. Er war immer noch wachsam. Sehr gut. Ich warf einen kurzen Blick auf den Ruhetank. Ich hatte nun einen Faden in der Hand. Endlich! Die Dinge würden sich jetzt vielleicht langsam entwirren. Was bedeutete, dass es gleich ziemlich aufregend werden würde. »Geht von diesem Bottich weg!«, schrie ich. Trail, Storey und Shale waren wieder dabei, einen Weg zu suchen, wie sie an das Bier aus dem Bottich kommen könnten. Quipo Trimm dagegen hatte sich dauerhaft neben einem kleinen Fässchen Weiders Reserve niedergelassen. Sie plauderte mit Winger, während sie es allmählich leer nuckelte. Winger sah zu, dass sie nicht zu kurz kam, statt wie befohlen auf Singe aufzupassen.
    Kein Bier verschwindet schneller als Freibier.
    Bei meinem Glück traten die Weiber wahrscheinlich Garrett-Geschichten breit.
    Ich knurrte. Winger sollte sich nicht betrinken. Sie verlor jede Vorsicht, wenn sie einen sitzen hatte.
    Der Gottverdammte Papagei ließ sich vom Kronleuchter fallen und flatterte im Saal herum. Die Leute duckten sich, und einige fluchten. Der Vogel landete schwungvoll auf Wingers Handgelenk, als sie gerade ein Bier herunterkippen wollte. Das Bier segelte durch die Luft. Winger starrte mich böse an. Ich deutete auf Morpheus. »Vergiss nicht, das Dschungelhuhn war seine Idee.« Der Vogel schwang sich wieder zum Kronleuchter empor. Ich starrte auf Wingers Humpen. Allmählich dämmerte es ihr. Aber wie lange würde es anhalten?
    Auf der Galerie leisteten Belinda und Nicks Alyx und Tinnie Gesellschaft. Offenbar hatten sie von Max oder Manvil einen Tipp bekommen. Sie umringten Sankt Norden und hielten ihn draußen auf der Galerie fest, wo man ihn sehen konnte. Wenn sie jetzt noch Tama Montezuma dazuholten, wären sie eine Mädchengruppe mit geradezu teuflischer Ausstrahlung.
    Wo steckte Adolphs Lieblingsnichte eigentlich? Ich konnte sie nirgendwo entdecken. Genau genommen hatte ich sie schon eine ganze Weile nicht mehr

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