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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gesehen.
    Der Wolf fuhr mit seiner Geschichte fort. »Insgeheim wurde uns gesagt, dass wir uns nicht auflösen sollten. Die Ankündigung, dass wir es würden, sollte nur dieses Arschloch Dajahn von seinem hohen Ross runterholen.« Der Sprecher der Wölfe schien entschlossen zu sein, Sankt Norden allein mit seinem Blick ein Loch in den Pelz zu brennen. Weider und Gilbey waren den Damen mittlerweile zu Hilfe geeilt und zwangen Adolph, sich seinem Kritiker zu stellen. Max war sichtlich und außerordentlich unzufrieden mit seinem Freund. »Man hatte uns gesagt, dass wir in den Untergrund gehen würden, um das zu tun, wofür wir ausgebildet worden sind. Einige von uns sollten Positionen in der zivilen Welt bekommen. Für Möglichkeiten würde gesorgt werden. Einige sollten sich Dajahns Kommando unterstellen und es von innen kontrollieren. Einige von uns traten auch anderen Rechts-Gruppierungen bei, damit wir den Überblick über das behielten, was sie taten. All das waren Dinge, die wir unserer Meinung nach länger hätten tun sollen.«
    Ich selbst ließ Sankt Norden nicht aus den Augen. Das war genau die Nummer, die ein Kerl wie er durchziehen würde. Aber er rief: »Das ist nicht wahr. Ich habe der Bruderschaft befohlen, sich aufzulösen, weil ich wollte, dass sie sich auflöste. Ich stimme mit Dajahn überein. Sie konnte nicht kontrolliert werden. Offenbar hat die Zeit die Weisheit unserer Entscheidung nur bestätigt.« Dennoch blieb er unsicher und wandte dem Sturmwächter nie sein Gesicht zu.
    Der Mann in Ketten ließ sich von Adolphs Protest nicht einschüchtern. »Wir haben jeden Tag von Ihnen Befehle bekommen.
    In den letzten zwei Monaten haben Sie sogar drei- oder viermal am Tag Befehle ausgeben lassen. Es ist so weit gegangen, dass Sie praktisch jeden Atemzug kontrolliert haben, den wir taten.«
    Der Mann glaubte, was er sagte. Daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    Der Wolf hatte gesagt: »…Befehle ausgeben lassen …« Und noch vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich das Talent der Wandler angesprochen, Karentinern genau das zu sagen, was sie hören wollten. Diesem Wolf hatte man eine Geschichte verkauft, die genau zu seiner Gefühlslage passte.
    Sankt Norden wirkte verblüfft. Vielleicht glaubte er ja auch, was er sagte.
    Der Wolf fuhr fort. »Der RUF war pleite. Er wollte möglichst schnell an viel Geld kommen. Vor zweieinhalb Wochen, kurz nachdem wir mit den Schwarzen Drachen zusammenarbeiteten, erfuhren wir, dass das Weider-Brauereiimperium übernommen werden sollte. Wir hatten schon lange an diesem Projekt gearbeitet. Nur für alle Fälle. Die Drachen versuchten, Brauereiarbeiter in unserem Namen zu rekrutieren. Das war hart für uns. Daher waren wir in den Besprechungen immer machtlos.« Die Entschlossenheit des Mannes begann angesichts von Adolphs hartnäckigem Kopfschütteln zu wanken. Sankt Norden war sogar so wütend, dass er die Anwesenheit des Zauberers vergaß.
    »Ich habe im letzen Jahr nicht mehr als dreimal mit Ihnen gesprochen, Bursche«, erklärte Adolph.
    »Das konnten Sie auch nicht, oder? Oberst Dajahn hätte einen seiner Wutanfälle bekommen. Sie haben stattdessen …«
    Pular Singe quietschte. Eierkopf Zarth brüllte. Lou Latsch dröhnte. Beißer schrie. Der Gottverdammte Papagei krähte. Eine Zauberstimme an meinem Ohr flüsterte: »Aufpassen!«, und das alles in dem Moment, als eine Stimme in meinem Kopf grummelte: Pass auf! Ein Splittern von Holz ertönte aus dem Speisesaal. Dem folgten spitze Schreie. Etwas hatte Sehnsucht nach mir.
    Dieses Etwas war ein Tornado des Terrors und sah aus wie ein Troll, der wegen seiner Hässlichkeit und schlechten Laune selbst von Seinesgleichen gemieden wurde. Es hatte Klauen wie Krummsäbel und Fänge wie ein säbelbezahnter Tiger, und zwar im Unter- und im Oberkiefer. Ihm ging ein Atem voraus, bei dem selbst einer Made der Appetit vergangen wäre. Und es schoss direkt auf mich zu. Vor seiner Bugwelle flogen die Leute nach rechts und links und schrien wie am Spieß.
    Wie üblich war kein Held zur Stelle. Wohin das Viech auch guckte, es sah nur Sohlen und Hacken. Mein erster Impuls war, ihm ebenfalls meine wohlgestalteten Fersen zu zeigen. Der zweite Impuls glich dem ersten aufs Haar. Also hörte ich drauf.
    »Runter!«, gebot die leise Stimme an meinem Ohr. Runter!, grummelte die laute Stimme in meiner Erbse. Ich bin kein Erbsenzähler, sondern kann einen Hinweis beim ersten Mal aufnehmen. Ich ließ mich fallen und klammerte mich an den

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