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Goldfinger

Titel: Goldfinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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allergisch.
    »Na, dann ist’s ja gut.«
    In der nun folgenden Pause betätigte Du Pont ein paarmal sein Feuerzeug, legte es aber weg, sobald er merkte, daß das störte. Nach einigem Überlegen begann er zu sprechen, indem er seine auf dem Tisch liegenden Hände betrachtete.
    »Haben Sie je Canasta gespielt, Mr. Bond?«
    »Ja, ein nettes Spiel. Ich spiele es gern.«
    »Auch zu zweit?«
    »Auch das. Ist aber nicht so unterhaltend. Wenn jeder richtig aufpaßt, steht es am Ende gewöhnlich für beide gleich. Man kann da nicht viel herausholen.«
    Du Pont nickte nachdrücklich. »Das hab’ ich mir auch gesagt. Nach hundert Spielen müssen zwei gleichwertige Spieler immer noch gleich sein. Nicht so wie beim Gin-Rummy oder beim Oklahoma. Irgendwie gefällt mir gerade das daran. Man schlägt die Zeit tot, hat eine Menge Karten, ist einmal oben, einmal unten, und keinem schadet es. Finden Sie nicht?«
    Die Martinis kamen, Du Pont bestellte gleich noch einmal zwei. Sie tranken.
    »Was würden Sie sagen . . . also, ich habe beim Canasta zu zweit in einer Woche fünfundzwanzigtausend Dollar verloren. Dabei kenne ich mich am Kartentisch aus!«
    »Immer mit demselben Partner? Dann hat er Sie angeschmiert!«
    »Genau!« Mr. Du Pont schlug aufs Tischtuch und lehnte sich zurück. »Genau dasselbe hab’ ich mir auch gesagt, nachdem ich vier Tage lang verloren hatte. Ich sagte mir, dieser Schuft schmiert mich an, aber ich werd’ ihm auf die Schliche kommen und ihn aus Miami hinausjagen lassen! Zweimal verdoppelte ich den Einsatz. Ihm war’s ganz recht. Ich paßte auf jede Karte auf, die er spielte, auf jede Bewegung! Nichts! Nicht die Spur eines Zeichens, und ein neues Kartenpaket, wann immer ich wollte. Und er gewann wieder und wieder, auch heute noch. Schließlich wurde es mir zu dumm! Natürlich ließ ich mir nichts anmerken, sondern habe höflich bezahlt. Dann habe ich gepackt, bin zum Flugplatz gefahren und habe für die erste Maschine nach New York gebucht.« Du Pont hob die Hände. »Ausgerissen bin ich! Aber fünfundzwanzig Tausender sind fünfundzwanzig Tausender. Ich sah schon fünfzig und hundert daraus werden, ohne den Kerl erwischt zu haben! Was sagen Sie jetzt?«
    Bond brummelte mitfühlend. Karten interessierten ihn immer. Er sagte: »Fünfundzwanzigtausend sind eine Menge Geld. Wie hoch haben Sie gespielt?«
    »Einen Vierteldollar den Punkt, schließlich einen Dollar: Bei dauerndem Verlieren ist das der Ruin.«
    »Aber manchmal müssen Sie doch gewonnen haben.«
    »Ja, sicher, aber jedesmal, wenn’s darauf ankam, legte er nieder. Sie wissen ja, beim Canasta muß man richtig abwerfen. Er schien telepathisch veranlagt zu sein. Es war, als wüßte er jede Karte in meinem Blatt.«
    »Waren Spiegel im Zimmer?«
    »Aber nein, wir spielten immer im Freien! Er wollte braun werden, spielte nur vor- und nachmittags. Spiele er abends, dann könne er nicht schlafen, sagte er.«
    »Wer ist es eigentlich? Wie heißt er?«
    »Goldfinger. Auric Goldfinger. Auric - das heißt doch >golden<, nicht? Und das
    ist er, mit seinem feuerroten Haar.«
    »Was für ein Landsmann?«
    »Sie werden’s nicht glauben bei dem Namen, aber er ist Brite. Lebt in Nassau, nach seinem Paß. Zweiundvierzig, ledig, von Beruf Makler. Der Hausdetektiv hat den Paß eingesehen, als ich mit ihm zu spielen begann.«
    »Welche Art Makler?«
    Mr. Du Pont lächelte grimmig. »Hab’ ich ihn auch gefragt. Er sagte: >Oh, alles, was sich gerade ergibt.< Der Kerl ist schwer zu fassen; bei jeder direkten Frage weicht er aus. Aber sonst ein angenehmer Plauderer.«
    »Vermögen?«
    »Ha! Das ist das Tollste! Steinreich! Ich ließ durch meine Bank Erkundigungen einziehen. In Nassau wimmelt es ja von Millionären, aber er ist dort einer der reichsten. Hat sein Geld in Goldbarren angelegt, die er überall herumschickt, um an den Differenzen des Goldkurses zu verdienen. Muß was dran sein an diesem System. Wenn er so reich ist, weshalb will er mir lumpige fünfundzwanzig Tausender abnehmen?«
    Die Geschäftigkeit der Kellner ersparte Bond eine Antwort. Zeremoniös wurde eine große Silberplatte mit Krabben, deren Schalen und Scheren gebrochen waren, auf den Tisch gesetzt. Ihr folgten eine Silbersauciere mit der zerlassenen Butter, zwei lange Toastständer und die Champagnerkannen, in denen es rosig schäumte. Mit verbindlichem Schmunzeln trat der Oberkellner hinter ihre Stühle und band Mr. Du Pont und Mr. Bond lange, weißseidene Servietten um . . .
    Mit sanftem

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