Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
Vom Netzwerk:
Hockster.
    „Natürlich, wie konnte ich das nur vergessen.“
    In diesem Moment wurde an die Haustür geklopft. Ein Diener stand schon bereit. Er öffnete, fiel auf ein Knie und erhob sich erst, als alle Besucher eingetreten waren. Ein zweiter Diener führte unter mehrmaligem Verbeugen König Serkal und seine Begleiter zum Empfangssaal und öffnete schließlich die Doppeltür, die Madigan wenige Augenblicke zuvor erst geschlossen hatte.
    Hockster hatte auf dem zum Thron verwandelten Sessel Platz genommen. Madigan stand an seiner linken Seite, Naggit saß auf der hohen Rückenlehne. Serkal, Eutarus und die vier Gardisten traten ein. Die Verblüffung des jungen Königs beim Anblick von soviel Prunk und Wohlstand in einem einzigen Raum außerhalb seines eigenen Palastes war ihm deutlich anzusehen. Nokdan Eutarus schien eher verärgert als überrascht, doch das war Hockster gleichgültig. Ihn wollte er nicht beeindrucken, sondern den jungen Serkal. Rok Talusien trat ein. Er nickte Hockster und Madigan kurz zu und stellte sich dann an die Wand neben der Tür. Die drei übrigen Gardisten verteilten sich in dem großen Raum und standen bald ebenso unbeweglich und unauffällig an den Wänden wie ihr Hauptmann.
    Serkal hatte die Mitte des freien Raumes erreicht und zögerte plötzlich. Hockster hatte noch immer kein Wort gesagt. Unsicher sah der König sich um. Sein erster Berater bedeutete ihm, weiterzugehen. Als beide Männer vor dem Thron standen und aufschauen mussten, um Hockster ins Gesicht zu sehen, sagte Eutarus: „Was ist das für eine Posse? Niemand erhöht sich in Gegenwart des Königs.“
    Hockster blieb stumm, hielt den Blick fest auf Serkal gerichtet.
    Die Verblüffung in Serkals Gesicht wich nun jenem Unglauben, den Menschen empfinden, wenn die Verhaltensweisen anderer nicht in das bekannte Schema passen. Manche reagieren darauf mit Wut, andere mit Argwohn. Serkal war eindeutig verunsichert! Ein falsches Wort von Hockster und die Gardisten würden ihn augenblicklich in Ketten legen. Da Hockster sich noch immer nicht gerührt hatte und den Anschein aufrechterhielt, dass er Serkal womöglich zurecht als Gleichgestellter begegnete, war es dem jungen König unmöglich, eine eindeutige Haltung zu finden.
    Die Zeit arbeitete für Hockster. Serkal, noch immer unschlüssig, was er von alledem zu halten hatte, und daneben ein erster Berater, der langsam vor Wut überkochte, das war genau die Erschütterung im Selbstvertrauen der beiden Männer, die Hockster hatte provozieren wollen.
    „Ich heiße dich in meinem Haus willkommen. Mein Name ist Hockster Tiolat Beltrim. Ich bin der Auserwählte!“
    Tiolat? Das ist doch ein Witz, oder?
    Nicht jetzt!
    Der offizielle Teil der Zusammenkunft hatte begonnen. Serkal gab dem Hauptmann seiner Garde ein Zeichen. Rok Talusien trat vor. „Meine Stimme kündet vom Erscheinen seiner königlichen Majestät Serkal Vinbogan, Herrscher Idenhals, Heerführer der Heetlandarmee, Träger des Drachenbanners ...“
    An dieser Stelle stieß Naggit ein leises, aber deutlich vernehmbares abfälliges Schnaufen aus. Rok Talusien ließ sich davon nicht stören, wohl aber der junge König, der Naggit einen eisigen Blick zuwarf.
    Er ist ein eitler Fatzke, der junge König, erklärte Naggit amüsiert.
    Ja, und leider nicht so verunsichert, wie ich gehofft hatte. Halte dich von jetzt an mit deinen Äußerungen, gleich welcher Art, zurück.
    Wie Ihr wünscht, mein Tiolat!
    Hauptmann Talusien kam langsam zum Ende. „ ... Herr der Meere des Ostens sowie des Westens.“ Er machte eine kurze Pause und sagte dann: „Meine Stimme kündet vom Erscheinen des ersten Beraters Nokdan ...“
    „Schluss!“, unterbrach Hockster grob. „Ich kenne den Namen, den er benutzt, und seine Position. Doch beides steht nicht im Einklang mit seiner wahren Herkunft. Die Frage ist, ob Ihr, König Serkal, seinen wahren Namen kennt?“
    „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Serkal.
    „Du hast doch nicht um diese Audienz gebeten, um mich zu verleumden, oder?“, fragte Nokdan.
    Hockster lächelte. „Ich bitte um keine Audienzen. Ich gewähre sie. So wie diese. Dich hat niemand eingeladen! Da du aber nun schon einmal hier bist, lass uns die Frage einer vermeintlichen Verleumdung genauer beleuchten, ich bin sicher, dass du Licht ins Dunkel bringen kannst. Vielleicht sogar mit Eurer Hilfe, Serkal.“
    Das Gesicht des jungen Königs glühte vor Zorn. Barsch gab er Rok ein weiteres Zeichen mit der Hand.
    „Ihr werdet den König

Weitere Kostenlose Bücher