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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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fragte sie: „Wie bist du entkommen?“
    „Ich wurde freigelassen. Wenig später stand ich vor Serkal. Er erzählte mir, was im Kaufmannsviertel geschehen war, unterzeichnete ein Gnadengesuch, um die Form zu wahren, wie er sagte, und schickte mich bestens ausgerüstet nach Trenadil zurück. Von einem Gardisten erfuhr ich, dass Hockster und ein Drache namens Naggit tags zuvor die Stadt verlassen hatten. Das bist dann wohl du?“ Garlit wandte sich mit fragendem Blick an Naggit.
    Der kleine Drache neigte freundlich den Kopf. „So ist es!“
    „Ich hatte nicht erwartet, euch so schnell einzuholen“, erklärte Garlit. „Was passiert als nächstes?“ Verliebt sah er Madigan an. Hockster war das alles viel zu viel.
    „Wir reisen mit dem Laserbird nach Trenadil.“
    „Oh, muss das sein?“ Garlit war die Abneigung deutlich anzusehen.
    „Ich werde auf dich aufpassen“, versprach Madigan.
    Hockster stand abrupt auf. „Wenn wir uns beeilen, können wir unser Ziel innerhalb einer Stunde erreichen. Die Pferde lassen wir frei, sie finden den Weg allein zurück. Madigan, hilf mir, ihnen Sattel und Zaumzeug abzunehmen.“
    Nach dem Essen, dass weitgehend schweigend eingenommen wurde, säuberte Garlit Koch- und Essgeschirr und Madigan und Hockster ließen die Pferde frei. Allein Naggit saß still und unbeweglich am erkaltenden Feuer und beobachtete Hockster nachdenklich. Die Lethargie der ersten Tage war nun endlich von ihm abgefallen, aber dafür war er von einer Rastlosigkeit erfüllt, die Naggit für nicht minder bedenklich hielt als seine Schwermut zuvor. Doch niemand außer ihm schien das zu bemerken. Als er Madigan darauf ansprach, sagte sie: „Meine Kraft ist nicht grenzenlos, Drache“, und ließ ihn stehen. Das verwirrte Naggit nur noch mehr.
     
    Sie erreichten Trenadil in der Abenddämmerung. Hockster war überrascht, als er auf eine Wache traf.
    „Hier hat sich aber einiges verändert“, murmelte Garlit.
    Hockster nannte seinen Namen und die seiner Gefährten, als Tira lachend erschien.„Hockster“, rief sie glücklich, „du bist zurück.“ Dann erkannte sie Madigan und wurde plötzlich verlegen. „Ich grüße dich, Madigan“, sagte sie fast schüchtern, lachte dann und umarmte sie.
    Tira brachte Madigan ähnlich intensive Gefühle entgegen wie Garlit. Die Eifersucht, die Hockster schon einmal so heftig empfunden hatte, meldete sich stärker als zuvor zurück. Tira begrüßte Garlit, anschließend sah sie erst Naggit, dann Hockster an. „Und wer ist das?“, fragte sie.
    Naggit verbeugte sich leicht. „Meine Dame, ich bin Naggit, Sohn des legendären Wigget von Burnyk. Ich bin hierhergekommen, um Euch und Euren Gefährten gegen die Chetekken beizustehen. Seid gegrüßt.“
    „Ein Drache“, Tira lachte froh. „Obendrein einer von der galanten Art. Ich grüße dich ebenfalls, Naggit von Burnyk, und heiße dich in Trenadil willkommen.“
    Tira hakte sich bei Hockster ein und führte ihn durch die vier restlichen Walltore hinauf zur Festung. „Viel hat sich verändert in den wenigen Tagen, die du fort gewesen bist“, erklärte sie übermütig. „Menschen kommen aus allen Teilen des Landes, als hätte die Nachricht, dass wir hier gegen die Chetekken ausharren wollen, Flügel erhalten und das Land bereist. Zumeist sind es Bauern mit ihren Familien, Jäger, Einzelgänger und auch einige Krieger. Ein fähiger Soldat ist ebenfalls hier. Sein Name ist Krull. Gemeinsam mit Varna, einer Söldnerin, die nicht minder schweigsam, aber ebenso fähig zu sein scheint, haben beide die Aufgabe übernommen, jeden wehrfähigen Mann für den Krieg auszubilden. Krull hat ein besonderes Talent, wenn es darum geht, Menschen zu führen. Im Augenblick leben 363 Personen hier, davon sind 212 Männer, aber täglich kommen mehr.“
    Hockster nickte nur bei jeder neuen Information, die Tira ihm mit fröhlicher Stimme berichtete. Doch es war ihre Nähe, die ihn beruhigte und seinen von verletzten Gefühlen verursachten Schmerz linderte.
    „Wo hast du sie alle untergebracht?“
    Tira lachte. „Jetzt kommt das Beste. Erinnerst du dich an das Tunnelsystem im Berg? Natürlich tust du das. Wir haben es inzwischen vollständig erkundet. Wunder über Wunder, es wurde von den Hajadas angelegt ...“
    „Trolle?“, rief Naggit überrascht. „Die Trolle haben das alles hier geschaffen?“
    „Nenn sie nicht so! Das gehört sich nicht“, tadelte Tira. „Sie gehören zum Volk der Hajadas und möchten auch so genannt

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