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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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jedem weiteren Wort verschlimmern.
     "Ist ja komisch", fügte ich abwehrend mechanisch hinzu, ohne es wirklich komisch zu finden.
     Die warme, gütige Stimme Christines tat mir wohl und erst als ich in ihrem Wagen saß, atmete ich auf. "Du siehst schlecht aus", bemerkte sie, aus dem Rückspiegel grüßten meine tief eingefallenen und bläulich unterlegten Augen wie die einer Fremden.
     
    ***
     
    Ein ferner Zuschauer hätte kaum etwas von den kämpferischen Aktivitäten der beiden Schiffe mitbekommen, die friedlich auf der ruhigen See schaukelten, deren Oberfläche sich von smaragdgrün zu einem Fliedergrau gewandelt hatte. Nur eine dünne Rauchsäule und die noch fast unsichtbare Schieflage des Kanonenbootes verrieten, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Doch auch jetzt gab es keine Zuschauer und Peter irrte weiter durch die endlosen Gänge im Rumpf des riesigen Schiffes, um einen Zugang zum Deck und zu den Rettungsbooten zu finden. Gerade war er eine Stiege hinauf geklettert, als sich ihm der grauenhafte Anblick seines Kapitäns entgegenstellte. Die Augen, blutunterlaufen und hasserfüllt, stierten ihn an, Mordlust glitzerte in ihnen, und in der Hand hielt er einen Säbel mit rötlich schimmernder Klinge. Erschrocken wich Peter zurück. Der Kampflärm hatte zwar nachgelassen, aber die Schlacht war keineswegs zu Ende. Anscheinend hatte sich der Seebeuter während des Kampfes unbehelligt nach unten geschlichen. Was hatte er finden wollen? Ihn oder das Zarengold? Es war einerlei, doch Peter spürte genau, dass der Kapitän nicht wollte, dass er lebendig entkam. Schmerzhaft presste er den Elfenbeinschaft des Messers in seiner Hand und war entschlossen, Ferdinand notfalls zu töten, falls dieser nicht mit seinem blutgetränktem Säbel schneller war. Schon sprang der andere ihm entgegen, ein scharfer Hieb durchschnitt die Luft, so dass die feinen Härchen an seinen Schläfen zur Seite flogen, doch traf ihn nicht. Mit einem Mal glitt aus dem Schatten des Ganges eine dritte Gestalt und stellte sich ihnen in den Weg. Peter erkannte Zeew und seufzte erleichtert. Zeew lächelte ihm zu und gab ihm dann mit den Augen und einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er die Füße in die Hand nehmen und rennen solle. Dies tat Peter auf der Stelle, während Zeew den tobenden Kapitän in Schach hielt. Der brüllte wie ein wild gewordener Stier und warf sich Zeew entgegen, wobei er rief, wie dieser es wagen könne zu meutern, aber die scharfe Spitze des Säbels, die sich ihm hart in den Ansatz seines Halses bohrte ohne die Haut zu durchtrennen, ließ ihn verstummen. Er schnaufte brennend vor Wut, und Zeew ließ ihn wissen, dass er ihn leben lassen oder aber der Mannschaft erzählen könne, er hätte ohne sie etwas vom Zarengold zur Seite schaffen wollen. Vielleicht hatte er das ja sogar getan? Unter diesen Umständen wären ihm die Männer sicher dankbar, dass er ihren unehrbaren Kapitän getötet und so das schändliche Vergehen gegen die Grundsätze des Piratentums gerächt hatte.
    Ferdinand der Seebeuter zog es vor zu leben, doch der Hass verließ seine Blicke nicht und wurde durch diese Demütigung nur noch geschürt. Gleich einem ägyptischer Totengott begab er sich mit steinernen Bewegungen und einem unheilverkündenden Lachen nach Achtern und Wilfrid Zeew wusste, dass er ab heute doppelt auf der Hut sein musste.
     Auch Peter hatte nun das Deck erreicht, und was er zusammengekauert im Schatten seines Versteckes am Bug des Schiffes sah, ließ ihm vor Grauen den Atem stocken. Über das ganze Schiff schien eine gewaltige Welle roten Blutes hinweg geschwappt zu sein. Überall klebte es in den Planken und an den Wänden, während die Leichen teils so ausgebreitet lagen, wie sie der letzte Streich erwischt hatte, und teils in der umliegenden See schaukelten. Einen Offizier hatte man mit dem Säbel an den Mastbaum genagelt. Der Stich ging direkt durch seine Eingeweide. Er lebte noch und röchelte qualvoll. Andere hatten Arme, Finger, Zehen, Ohren, Augen oder Nasen verloren und kämpften trotzdem in erbitterter Rage weiter. Und der Schiffskoch Heiner wütete als tätowierter Riese inmitten von ihnen unermüdlich mit seinem Tranchiermesser, welches er kunstvoll und flink führte. Peter hatte bereits einige Gemetzel erlebt, doch dieses würde er mit Sicherheit nie vergessen.
     
    ***
     
    Spiegelverkehrt sah ich die Welt und spiegelverkehrt stieg ich aus dem Wagen. Christine hatte sich in meine jetzt verlassene Wohnung gewagt,

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