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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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Größe und Abgeschiedenheit des Anwesens. Sie konnte nur über das Wochenende bleiben, was sie bedauerte und ich ebenso. Am Telefon hatte ich ihr von dem Vorfall im Turmzimmer und von der verschwundenen Puppe erzählt. Sie sagte, dass sie genau das befürchtet hätte. Jetzt sahen wir uns zusammen die von mir gefundenen Zeitungsartikel an und sinnierten darüber.
     Mit Onkel Albert verstand sie sich sofort, eigentlich gab es keine Frau, mit der er sich nicht verstand. Er war glücklich über so viel Damenbesuch und bot ihr ebenfalls gleich ein Zimmer für längere Zeit an. Christine winkte jedoch ab, erwiderte, dass sie mit ihrer Wohnung recht zufrieden sei und ansonsten sowieso ständig unterwegs. Samstagabend gab Albert, extra für unseren Gast, eine kleine Cocktailparty mit Seemannsgetränken und führte sie überall herum.
    Besonders faszinierte sie das kalte Abbild mit dem kühnen Blick des Urahns in der Bibliothek. „Toll, wie viel Geschichte in diesem Haus steckt und vor allem: was für eine Geschichte! Ist hier noch nie jemand eingebrochen?“, fragte sie scheinbar beiläufig.
    „Oh, doch“, antwortete Albert, „Versucht wurde es schon. Aber ohne Erfolg. Die Alarmanlage arbeitet hochpräzise und kaum jemand hat die Chance, von der Insel schnell zu verschwinden, weshalb sich normale Einbrecher eher einfachere Ziele suchen. Wieso es dieser arme Tropf trotzdem versucht hat, ist mir bis heute schleierhaft, zumal er sich vorher nie etwas hatte zu Schulden kommen lassen und auch nicht wie ein Krimineller wirkte. Es tat mir fast leid, dass er gleich zu drei Jahren Haft verurteilt wurde.“
     „Kannten Sie ihn?“, löcherte Christine weiter.
     „Nein, ich kannte ihn bis dahin nicht. Ich habe ihn erst bei der Verhandlung gesehen.“
     „Und haben Sie bei der Verhandlung auch seine Frau bzw. Freundin gesehen?“ Christine konnte Fragen stellen, stellte ich bewundernd fest, an ihr ist fast ein Detektiv verlorengegangen. Wahrscheinlich waren das die positiven Wirkungen des Schachspiels auf das Gehirn.
     „Ich glaube, sie saß einmal im Saal als sie aussagen musste. Oft hat man sie aber nicht gesehen. Eine verdammt hübsche blonde Russin.“
     „Ist Ihnen irgendwas an ihr aufgefallen? Ich meine, außer dass sie verdammt hübsch war?“
     Albert schaute meiner Freundin eindringlich in die Augen. „Warum fragst du das denn alles, Kindchen?“
     „Nur so“, log Christine und überzeugte damit niemanden. Albert seufzte und fügte sich: „Sie schien mir etwas verwirrt. Sie beschimpfte ihn derb vor versammelter Öffentlichkeit. Es gab auch eine Untersuchung darüber, ob sie an dem Einbruch vielleicht beteiligt war, es konnte aber nichts nachgewiesen werden. Und so, wie sie ihn verächtlich als Kriminellen, Dieb und Versager betitelte, wirkte das sehr plausibel.“
     „Hm“, machte Christine, „und was hat der Einbrecher dazu gesagt?“
     „Er hat alles zugegeben und sonst nichts dazu geäußert.“
     „Und es fehlte garantiert nichts?“
     „Nein, er ist ja nicht einmal bis hinein gekommen.“
     „Woher könnte er die Informationen über das Haus gehabt haben?“
     „Die Geschichte des Anwesens und der Familie ist eigentlich kein Geheimnis. Jeder, den es interessiert, kann es ausbuddeln. Und dass es hier etwas zu holen gibt, kann sich wohl ebenfalls jeder denken.“
     Ich dachte an meine Privatführung im Tresorraum und fragte mich, ob Raik dieser verdammt hübschen Olga wohl jemals begegnet ist.
     
    Schnell war das kurze Wochenende vorbei und Christine verabschiedete sich. Nicht ohne Hinweis von Onkel Albert, dass sie jederzeit willkommen sei.
     „Ihre Insel ist so zauberhaft“, flötete sie „dass ich sicher wieder hierher zurückkehren werde“, und Onkel Albert strahlte. „Denk aber bitte an mein hohes Alter, Kindchen. Komm möglichst, bevor ich den Löffel abgegeben habe.“
     „Bei dieser Luft und dieser Ruhe, die Sie hier haben, können Sie sich sicher auf weitere zehn schöne Jahre freuen.“
     „Man weiß nie“, erwiderte Albert, aber die Vorstellung schien ihm zu gefallen.
    „Jedenfalls bist du herzlich zu meinem Hundertsten Geburtstag eingeladen. Vielleicht könnte man diesen ja mit einer Hochzeit verbinden?“ Er zwinkerte verschwörerisch.
     „Jetzt reicht es aber, Albert. Du kannst doch hier nicht einfach junge Damen belästigen“, schritt Raik ein.
     „Was heißt denn hier belästigen, junger Mann“, antwortete der alte Herr bedächtig und etwas

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