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Goldmarie auf Wolke 7

Goldmarie auf Wolke 7

Titel: Goldmarie auf Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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hatte ich doch recht gehabt mit meiner Vermutung und Dylan war nichts weiter als ein Typ, der Spaß daran hatte, möglichst viele Mädels zu verführen und mehrere Eisen gleichzeitig im Feuer zu haben. Wie gut, dass ich bei seinem Besuch einen kühlen Kopf bewahrt hatte! Niki und er waren aus demselben Holz geschnitzt, also sollten sie glücklich miteinander werden. Dann musste ich auch kein schlechtes Gewissen mehr haben und konnte das kommende Jahr unter anderen Vorzeichen neu beginnen.
    Dylan O’Noonan war mit dem heutigen Tag Geschichte!
    Und zwar ein für alle Mal!
    Wütend stapfte ich Richtung Talstraße und versuchte, mir die Zeit mit schönen Gedanken zu vertreiben. Zum Beispiel an das erste harmonische Weihnachtsfest mit Kathrin und Lykke seit Papas Tod. Erstaunlich, wie positiv sie sich in den letzten Wochen verändert hatten – doch in beiden Fällen spielte das Thema Liebe eine erhebliche Rolle. Lykke war nun ganz offiziell mit Sören zusammen (Wer hätte das gedacht!?!) und Kathrin hatte uns nach dem zweiten Glühwein am Heiligabend anvertraut, dass sie sich super mit einem der Kameramänner der Casting-Show verstand. Liebe verleiht scheinbar wirklich Flügel und bringt die schönsten Seiten eines Menschen zum Leuchten, dachte ich seufzend. Dann versuchte ich, den Gedanken an Dylan zu ignorieren, der mich schmerzhaft daran erinnerte, wie schön es mit ihm gewesen war. An seiner Seite hatte sich die Frierkatze in eine echte Warmblüterin verwandelt. Dennoch hatte ich am Weihnachtsabend alleine unter dem Mistelzweig gestanden …

55.
    Delba und die Feenkönigin prosteten einander zu: »Glückwunsch! Maries Mutter und ihre Stiefschwester sind aus dem Dunkel ins Licht getreten und gehen nun den Weg der Liebe. Es ist Euch mal wieder geglückt, den Dämonen mithilfe der Schicksalsweberinnen die Stirn zu bieten und einsame Seelen aus ihren verdorbenen Klauen zu befreien.« Ein flüchtiges Lächeln huschte über das Gesicht der Feenkönigin, während sie Honeypie streichelte, die sich friedlich schlafend auf ihrem Schoß zusammengerollt hatte wie eine Katze. Nives Hulda war tatsächlich ein bisschen stolz darauf, was sie gerade in den vergangenen Tagen zuwege gebracht hatte. Nun galt es nur noch, zwei Menschen zu retten. »Fürchtet Ihr einen Racheakt seitens Nergals?«, fragte Delba und schaute ihre Herrin prüfend an. Nach der Attacke durch die weiße Taube war der Dämon schwer verletzt zu Boden gegangen, jedoch schon kurz darauf wieder aufgestanden. Es brauchte schon ein wenig mehr als einen solchen Angriff, um ihn endgültig zu besiegen. »Ich habe keine Angst vor ihm, denn Angst ist ein sehr schlechter Ratgeber. Aber ich werde auch nicht so töricht sein, ihn und seine Macht zu unterschätzen. Es gehört schließlich zu seinem dunklen Wesen, seine Gegner hinterrücks genau in dem Moment anzugreifen, wenn sie besonders wehrlos sind. Also muss ich darauf achten, auf der Hut und stets gewappnet sein.«
    »Ich helfe Euch natürlich dabei«, antwortete Delba seufzend. Während sie mit der Königin sprach, hatte sie die Feierlichkeiten der Familie O’Noonan im Blick und sah zu, wie Odelia und Jayden – der Mann für den sie ihr Leben geopfert hätte – im Kreis ihrer Familie saßen und die Weihnachtstage genossen. Die Feenkönigin lächelte, als sie sah, was die Aufmerksamkeit der holden Priesterin fesselte. »Es vergeht kein Tag, ohne dass er an dich denkt, das kann ich dir versichern. Aber er hat im Laufe der Jahre gelernt, loszulassen und dankbar für die Zeit zu sein, die ihr gemeinsam hattet. Es geht ihm gut, er hat auch ohne dich sein Glück gefunden. Ihr beide – das hätte keine Zukunft gehabt. Dein Platz ist an meiner Seite. Wir beide sind für andere, höhere Aufgaben bestimmt, denn wir sind den Engeln unterstellt, die im Namen unseres geliebten Herren handeln.«

56. Marie Goldt
    (Samstag, 31. Dezember 2011)
    Siebte Rauhnacht
»Öffne den Torweg! Es ist die Zeit des Übergangs
der abgelaufenen Zeit in die neue«
    »Nun komm schon! Gib dir einen Ruck, das wird lustig!« Irgendwie war das gerade verkehrte Welt. Die sonst so muffelige Lykke versuchte, mich zu ermuntern, mit ihr auf eine Party zu gehen, obwohl ich überhaupt keine Lust dazu hatte. »Und vergiss nicht, rote Unterwäsche zu tragen, das bringt nämlich Glück«, rief meine Schwester aus dem Nebenzimmer, während ich mir die Decke über den Kopf zog. »Danke für den Hinweis, ich kauf mir in der Mittagspause noch welche«, knurrte ich

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