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Goldmond

Goldmond

Titel: Goldmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Ich soll es herstellen. Ein Behältnis, das die Magie der Schöpfergeister, das Siegel selbst, einschließt! Es sagt, das sei etwas Gutes. Doch es kann nicht gut sein, so etwas zu machen. Geh du für mich zur Königin. Sag ihr, warum ich nicht kommen kann.«
    Jetzt war es an Githalad, nicht sofort zu antworten. Er wollte den Mund öffnen, um abzulehnen, doch Mojisolas Augen flammten auf, und er packte den Gefährten am Arm, als wolle er ihn drängen, die Aufgabe doch zu übernehmen.
    Zu seinem Glück erklangen jetzt draußen vor dem Eingang der Hütte laute Stimmen, dann platzte der elbische Soldat hinein, der Aedan vor einigen Tagen mit der Rute einen Streich ins Gesicht versetzt hatte. Er hatte den Schmiedegehilfen einfach beiseitegeschoben und stürmte nun mit großen Schritten die Hütte.
    »Hier bist du also noch!«, rief er. Dann erst sah er sich um und rümpfte die Nase, als sei er versehentlich in einen Koben für Keosotziegen geraten. Er schnaubte und kam mit großen Schritten zum lannon herüber, um Mojisola von dort fortzureißen. »Die Königin hat dich zu sich befohlen. Wie kannst du es wagen, nicht umgehend zu kommen, wenn sie es befiehlt!«
    Mit einer Ruhe und Selbstsicherheit, die Githalad nicht empfand, stand er nun ebenfalls auf und stellte sich zwischen den Hellor-Elb und Mojisola. Letzterer hatte den Kopf gesenkt und musste sich sichtlich beherrschen, um nicht aufzujammern. Zorn ergriff Githalad, als er sich ins Gedächtnis rief, in welch krassem Gegensatz dieses verängstigte Häuflein Mensch zu dem Schmied stand, den er in der Feste Bathkor kennengelernt hatte.
    Er riss die Hand des Elbs von Mojisolas Arm weg. »Siehst du es nicht? Dieser Mann hier ist nicht in der Lage, einem Elben gegenüberzutreten. Es war einer der Euren, der ihm die Kraft nahm und die Magie in ihm beinahe gelöscht hätte. Geh und sag das deiner Königin. Was auch immer sie von diesem hier wünscht, sie wird es nicht bekommen, ob er nun vor sie tritt oder nicht.«
    Der Hellori starrte Githalad an. »Du bist doch der, der mit seinem Gejaule immer wieder die Dschinn, diese Vayaden derWüste herbeiruft!«, sagte er. Er schien kurz zu überlegen, dann lächelte er. »Der Königin wird nicht gefallen, was du zu sagen hast, Schmied«, murmelte er. Trotz des Lächelns klang es nicht gerade freundlich, dennoch wich Githalad nicht zurück. »Und ich werde ihr diese Frechheit gewiss nicht ins Gesicht sagen.«
    »Dann werde ich es tun«, hörte Githalad sich zu seinem Erstaunen sagen. Seine Stimme klang ruhiger, als der Aufruhr in ihm hätte erwarten lassen.
    Der Hellori lachte. Er ließ Mojisola los, der sich auf der Stelle wieder auf den lannon flüchtete und sich in die Filzdecke wickelte, die daraufgefallen war. Als Githalad sich umwandte, sah er den flehenden Blick seines Gefährten.
    Er versuchte, ihn mit Ruhe zu erwidern, wandte sich um und folgte dem Hellori, der ihm voran mit übergroßen Schritten aus der Hütte und dem Lager stürmte, ohne zurückzuschauen, ob Githalad ihm folge.
    Der Schmied bemühte sich, Schritt zu halten, auch wenn es schwerfiel. Der Mut, den der Zorn ihm verliehen hatte, war angesichts der Elben, die ihn mit ihren verächtlichen und übelwollenden Blicken verfolgten, schnell wieder zu Furcht geworden. Er war ungehorsam gewesen, und so leutselig die Königin auch tun mochte, Githalad lag nichts daran, ihren Zorn zu schüren.
    In einiger Entfernung zum ethandin , neben dem noch immer der Sarkophag des Königs stand, blieb der Elb stehen. Unwillkürlich folgte Githalad seinem Beispiel. Doch der Hellori stieß ihm unsanft gegen die Schulter, sodass der Schmied stolperte und beinahe gefallen wäre.
    »Na los. Du warst derjenige, der das Maul aufriss und seinen nachlässigen Gefährten in Schutz nahm. Nun rechtfertige dich dafür.«
    Trotzig dachte Githalad, dass er es anders ausgedrückt hätte. Und doch würde er es tun. Er nahm sich zusammen und ging auf das Zelt zu. Die Herrin Ireti hatte ihn kommen lassen, und sie hatte ihm erst gestern gesagt, dass er seine Arbeit zu ihrer Zufriedenheit erledigt hatte. Vielleicht würde sie verstehen, was Mojisola daran hinderte, das Lager der Elben zu betreten. Er fasste sich ein Herz und betrat das Zelt.
    Darin war es wie immer dunkler, als er erwartet hatte. Nur ein Becken aus Metall stand an der Seite, darin glühte Schwarzstein und verströmte düsteres Licht. Die Schwaden, die vom Räucherwerk ausgingen, durchzogen die Dämmerung und ließen Githalad

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