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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Hand genommen hat, ist sofort zu Gold geworden! Ist das nicht toll?«
    »Ach, so, deswegen! Jetzt weiß ich auch endlich, warum diese Firma Midas , wo der Geiger so engagiert mitmacht, überall diese goldene Schrift verwendet.«
    »Aber Wolfi, dein Vater hat dir noch nicht gesagt, wie dieses Märchen endet!«, bemerkte Mutter Tannenberg vom Kühlschrank her.
    »Margot, das ist kein Märchen, sondern eine Sage!«, rüffelte Jacob.
    »Und wie endet sie nun, deine Sage?«
    »Na, dieser stinkreiche König wäre fast jämmerlich gestorben, weil natürlich auch das, was er essen und trinken wollte, sich sofort in Gold verwandelt hat, wenn es mit seinem Körper in Berührung kam.«
    »Aber soweit ist es ja nicht gekommen, weil irgendwer ihm dann geholfen hat … So genau weiß ich das auch nicht mehr. Hab ich nur mal kurz im Internet überflogen. Übrigens hab ich noch sehr interessante Informationen für dich gefunden. Willst du sie haben?«
    »Na, rück schon raus damit!« Obwohl er eigentlich gleich hätte wissen müssen, was der Senior mit seiner Offerte erreichen wollte, war er geistig so ausgelaugt, dass er erst verstand, worauf die Sache mal wieder hinauslief, als sein Vater ihn fordernd anblickte. »Ach so, verstehe! Was soll’s denn diesmal sein?«
    »Ein Jahreslos der Fernsehlotterie! Ist ja gar nicht so teuer. Nur 45 Euro. Du kriegst ja auch wieder einen Teil vom Gewinn!«
    »Nur schlappe 45 Euro. Für euch elenden Geldsäcke ist das ja eigentlich nichts. Wieso musst du mich bei den hohen Renditen, die du einstreichst, eigentlich immer noch so gnadenlos aussaugen?«
    »Das ist doch nur eine gerechte Anerkennung für meine Sucharbeit, die du ja schon oft genug gut gebrauchen konntest.«
    Tannenberg gab sich geschlagen. »Na, gut. Los, sag schon, was hast du rausgekriegt? Ich will mich nämlich noch ein bisschen aufs Ohr legen.«
    »Da musst du aber mit mir ins Wohnzimmer an meinen Computer kommen. Das will ich dir nicht erzählen, das muss ich dir zeigen.«
    Gerade in dem Augenblick, als Jacob sich etwas mühsam von seinem Stuhl erhob, betrat Heiner Tannenberg die elterliche Küche.
    »Hallo Wolf, schau mal«, stürmte er gleich auf seinen Bruder zu und hielt ihm ein kleines, flaches Kästchen unter die Nase, das wie ein Diktiergerät aussah.
    Als Tannenberg sich das kleine Ding aber näher betrachtete, stellte er fest, dass sich in diesem elektronischen Gerät ein kleiner Bildschirm befand, auf dem in mehreren übereinander liegenden Zeilen fortlaufende und sich anscheinend verändernde Aktienkurse angezeigt wurden.
    »Weißt du, was das ist, Bruderherz?«
    »Heiner, ist mir egal!«
    »Das ist ein Skyper! Mit dem kann ich, wie bei einem Radio, ohne Handygebühren zu zahlen, die ganzen …«
    »Lasst mich endlich in Ruhe mit diesem blöden Geldkram! Ich kann diesen verdammten Schwachsinn einfach nicht mehr hören!«, warf er genervt dazwischen und verschwand zu seinem Vater an dessen PC.
    Jacob Tannenberg hatte seinen Computer bereits hochgefahren.
    »Komm setz dich neben mich!«, forderte er, während er die Internetverbindung herstellte. »Ich kann es nicht haben, wenn jemand hinter mir steht. Da hab ich immer Angst, dass mich jemand umbringt.«
    Der Kriminalbeamte entschied sich dazu, diesen Satz besser nicht zu kommentieren und nahm auf dem ihm zugewiesenen Stuhl Platz.
    »Weiß mein Herr Sohn eigentlich, was Suchmaschinen sind?«
    »Komm jetzt endlich zur Sache! Ich bin so kaputt. Ich muss mich jetzt ein bisschen hinlegen.«
    »Ich hab ja diese Flat-Rate«, er splittete das englische Wort in zwei Teile und sprach es Deutsch aus, »und da kostet es mich ja immer nur den Grundpreis. Egal, wie lang ich drin bin.«
    »Vater!«, mahnte Tannenberg erneut.
    »Schau dir’s halt selbst an«, sagte der Senior und tippte in das Cursorfeld zuerst den Namen › FIT.net ‹, dann ein mathematisches Pluszeichen und ergänzte schließlich Midas-Power-Investments . »Ich spiel manchmal einfach so rum. Und heute Morgen hab ich so zum Spaß mal das hier ausprobiert. Das eine ist doch die Firma, wo die arme Frau verbrannt ist und die andere die, wo viele – auch ich –
ihr Geld anlegen. Ich hab also, wie Tobi immer sagt: eine Verknüpfung erstellt.«
    »Na, dann mach endlich – und drück auf die Taste!«
    »Das mach ich zwar jetzt gleich. Aber du blickst da sowieso nicht durch!«
    Jacob Tannenberg setzte mit einer kleinen Tippbewegung auf die Returntaste die Suchmaschine in Gang, die innerhalb von Sekundenbruchteilen exakt

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