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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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randlose Brille zurecht. »Kommen wir doch jetzt bitte zur Sache. Ich bin schließlich ein viel beschäftigter Mann! Was soll dieser Blödsinn hier überhaupt?«
    »Aber, Herr Berger, ein Mordvorwurf ist doch kein Blödsinn! Was haben Sie denn für ein fragwürdiges Rechtsverständnis?«
    »Also, Herr Hauptkommissar, meine Geduld ist jetzt definitiv am Ende«, stellte Dr. Croissant klar. »Erst diese lächerliche Verhaftung von Prof. von Wandlitz, wo Sie sich ja schon über alle Maßen blamiert haben. Dann auch noch diese wahnwitzigen Unterstellungen bezüglich meiner Person, wo Sie aus der Tatsache, dass ich sowohl für FIT.net als auch für MPI arbeite, irgendwelche völlig abstrusen Dinge ableiten wollten. Und jetzt auch noch die Festnahme von Herrn Berger! Sie bekommen gleich nachher eine knallharte Dienstaufsichtsbeschwerde an den Hals! Und zwar in beiden Angelegenheiten! Nach Ihrem erneuten Fauxpas stimmt von Wandlitz dieser Beschwerde garantiert jetzt auch zu!«
    »Machen Sie doch, was Sie wollen, Herr Anwalt! Ich werde mich jedenfalls, das kann ich Ihnen getrost versichern, wenn ich mit dem Herrn hier fertig bin, intensiv mit Ihren Verstrickungen in die Mordfälle und die kriminellen Machenschaften der beiden Firmen beschäftigen.«
    »Jetzt reicht’s wirklich!« schimpfte der Anwalt los und sendete einen Scheibenwischergruß in Richtung des Ermittlers. »Komm, Christian, wir gehen! Der ist ja völlig übergeschnappt! Jetzt faselt er auch noch von kriminellen Machenschaften bei zwei für ihre Seriosität bekannten Kaiserslauterer Vorzeigeunternehmen.«
    Tannenberg gab Fouquet und Schauß ein Zeichen. Beide stellten sich sofort vor die Tür und versperrten damit den Ausgang.
    »Das gibt eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung!«, schrie Dr. Croissant mit hochrotem Kopf.
    »Falls Sie den Überblick verloren haben sollten, Herr Anwalt, kläre ich Sie gerne mal schnell über folgendes auf: Sie können selbstverständlich jetzt den Raum hier verlassen. Aber Ihr werter Herr Mandant ist vorläufig festgenommen. Haben Sie das verstanden, Sie Winkeladvokat?«
    Dr. Croissant kniff wütend Mund und Augen zusammen, fand aber gleich wieder seine Selbstbeherrschung – und wechselte seine Taktik.
    »Jetzt hören wir mal auf mit diesem kindischen Kasperletheater, Herr Hauptkommissar«, bot er augenscheinlich einen Waffenstillstand an. »Sie begründen uns nun mal in aller Ruhe Ihre Anschuldigungen; und wir nehmen anschließend in der gebotenen Sachlichkeit dazu Stellung. Dann werden Sie gleich sehen, dass es sich hier nur um ein gewaltiges Missverständnis handeln kann.«
    Tannenberg erläuterte in den nächsten Minuten ausführlich die von ihm entwickelte Theorie des Tathergangs und benannte als Kronzeugen den bei MPI angestellten Fahrer Thomas Krehbiel, dessen Aussagen inzwischen in Form eines von ihm unterschriebenen Protokolls vorlagen.
    »Sonst haben Sie nichts gegen mich in der Hand?«, wollte Christian Berger wissen.
    »Das reicht doch wohl!«
    »Nein, Herr Hauptkommissar, das reicht überhaupt nicht!«, stellte Dr. Croissant zufrieden fest. »Haben Sie die Fingerabdrücke meines Mandanten auf der Mordwaffe sicherstellen können?«
    »Nein«, gab Tannenberg wahrheitsgemäß zurück.
    »Haben Sie irgendwelche andere Indizien, mit denen Sie Herrn Berger belasten könnten – sieht man einmal von dieser ominösen Zeugenaussage ab, auf die ich gleich noch zu sprechen kommen werde?«
    »Nein«, brummte der Kommissariatsleiter.
    »Haben Sie ein Tatmotiv?«
    »Kriegen wir schon noch raus!«
    »Ich stelle also fest: Sie haben außer der Aussage eines des Mordes an diesem armen Obdachlosen eindeutig überführten Mörders, nichts gegen meinen Mandaten an Fakten vorzuweisen. Wobei ich in diesem Zusammenhang besonders deutlich die Tatsache hervorheben möchte, dass die Fingerabdrücke auf der Mordwaffe, mit der die Frau umgebracht wurde, ebenso wie diejenigen, die auf der Alarmanlage in der unmittelbaren Nähe des Tatorts sichergestellt wurden, nicht von meinem Mandanten, sondern von Herrn Krehbiel stammen. Ist das richtig, Herr Hauptkommissar?«
    »Ja, aber …«
    »Nichts, ja aber!«, unterbrach der Rechtsanwalt abrupt. »Außerdem präsentiert Ihnen Herr Berger jetzt gleich eine mehr als plausible Erklärung für das Verhalten seines ehemaligen Fahrers!«
    Erneut rückte der Vorstandsvorsitzende von Midas-Power-Investments seine randlose Brille zurecht, diesmal aber bedeutend langsamer und behutsamer.
    »Herr

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