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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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umgebracht?«
    »Gute Frage! Wir sind ja die ganze Zeit davon ausgegangen, dass er sie in einem regelrechten Blutrausch erschlagen hat. Was uns ganz schnell zu der Auffassung gelangen ließ, in Richtung ›Affekthandlung mit starkem emotionalen Hintergrund‹ ermitteln zu müssen. Was wir dann ja wohl auch sehr intensiv getan haben.«
    »Stimmt!«
    »Aber nehmen wir doch mal an, die Tat war eiskalt geplant. Er hat also von vornherein vorgehabt, sie zu erwürgen … Das würde auch viel besser zu allem anderen passen.«
    »Warum?«
    »Na, weil der Mord dann ja auch viel geräuschloser vonstatten gegangen wäre. Denn bei einer lautstarken Auseinandersetzung mit Susanne Niebergall hätte ja jemand auf ihn aufmerksam werden können.«
    »Da hast du Recht!«, stimmte Fouquet seinem Chef zu.
    »So und jetzt kommt der Clou: Erst danach hat er ihr den Schädel brutal zertrümmert – eben um uns auf eine falsche Fährte zu locken. Vielleicht hat er sogar erst noch in aller Ruhe ihr Büro durchsucht, bevor er dann auf diese barbarische Weise Hand an sie gelegt hat.«
    »Aber der Gerichtsmediziner …«
    »Albert«, fiel Tannberg seinem Mitarbeiter ins Wort, »wenn ich mich richtig erinnere, konnte der Doc bei dem stark verbrannten Leichnam doch überhaupt keine Strangulationsmerkmale feststellen.«
    »Ja, ich glaub, so was steht in seinem Bericht.«
    »Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil der Mörder zur Sicherheit auch noch ihren Halsbereich bearbeitet und den Kehlkopf vollständig zertrümmert hat.«
    »Leuchtet mir ein«, erwiderte Fouquet. »Aber warum dann diese komische Sache mit den Handschuhen?«
    Tannenberg fixierte seinen Mitarbeiter mit einem stechenden Blick. »Denk mal scharf nach! Das ist doch nun wirklich nicht schwer zu erraten! Dieser Christian Berger muss absichtlich mit Handschuhen zu ihr hochgegangen sein, eben um Fingerabdrücke zu vermeiden. Herr Kollege, Sie vermögen mir zu folgen?«
    »Ja, auch ohne deine geschwollenen Sprüche!«
    »So, findest du? Na ja, gut. Der hat also diese Lederhandschuhe angehabt …, hat sich dann die Bärenskulptur vom Schreibtisch geholt und ihr anschließend den Kopf damit zermatscht. Einwände bis hierher, Herr Kommissar?«
    Fouquet schüttelte nur wortlos den Kopf.
    »Gut! Dann ist er die Treppe runter und hat die Mitleidstour abgezogen. Was ja wohl auch wunderbar funktioniert hat! Bei diesem Blödmann vor dem Herrn!«
    »Richtig! Wie hat dieser Trottel so schön gesagt: Ich musste ihm doch helfen!«
    »Ja, das war der einfachste Weg. Denn nur über diese Mitleidsschiene konnte er sich der Unterstützung dieses unterwürfigen, nicht gerade mit Intelligenz überschütteten Holzkopfes auch wirklich sicher sein. Und dann tritt dieser Idiot auch noch von innen die Scheibe ein – um in seiner Panik einen Einbruch vorzutäuschen! So ein Schwachsinn!«
    »Aber wenn deine Theorie stimmt, war das ein perfekt geplanter Schwachsinn! Zumal dieser Krehbiel ihm ja nicht nur dabei geholfen hat, eine Straftat zu verschleiern, sondern auch noch den Tatverdacht auf sich gelenkt hat.«
    »Das trifft genau den heiklen Punkt bei der ganzen Sache«, entgegnete Tannenberg und setzte eine bedenkliche Miene auf. »Denn wir haben ja außer der Beschuldigung eines Mörders nichts gegen ihn in der Hand.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein«, schrie der Kommissariatsleiter mit lauter Stimme.
    Langsam schob sich der Oberstaatsanwalt durch den Türrahmen.
    »Tannenberg … Ich müsste Sie mal sprechen.«
    »Dann tun Sie doch einfach, was Sie nicht lassen können!«
    »Unter vier Augen, bitte.«
    Tannenberg traute seinen Ohren nicht.
    »Haben Sie eben wirklich ›Bitte‹ gesagt?«, fragte er ungläubig seinen nicht gerade überschwänglich herbeigesehnten Gast.
    »Wenigstens heute mal keine albernen Scherze!«, bat Dr. Hollerbach und wartete ungeduldig, bis Fouquet den Raum verlassen hatte.
    »Was gibt’s denn so Wichtiges? Hat die Frau Dr. Glück-Mankowski Sie jetzt endgültig abblitzen lassen? Und Sie brauchen jetzt einen, bei dem Sie sich ausheulen können? Da sind Sie bei mir aber sicherlich an der falschen Stelle!«
    Der Oberstaatsanwalt ging nicht auf Tannenbergs provokative Bemerkung ein, sondern nahm schweigend Platz.
    »Herr Hauptkommissar … Ich habe da ein Problem«, begann er stockend.
    » Ein Problem nur? Ich hab viele. Um nicht zu sagen: ganz viele. Wenn ich ehrlich bin, werden es eigentlich immer mehr.«
    »Es ist mir wirklich äußerst unangenehm, aber ich muss Sie leider davon

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