Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
Vom Netzwerk:
entscheidende Ermittlungsdurchbruch wollte und wollte in keinem der beiden Mordfälle gelingen.
    Tannenberg hatte große Erwartungen auf die zeitgleich mit seiner Familienfeier durchgeführte Zeugensuche im PRE-Park gesetzt und darüber hinaus auch eine gewisse Resonanz auf den Bericht in der Rheinpfalz erhofft. Aber weder die Analyse der Telefonanrufe noch der Befragungsprotokolle führten zu irgendeinem konkreten Hinweis. Obwohl die Mitarbeiter des K1 eine Zeit lang glaubten, eine Erfolg versprechende Spur gefunden zu haben.
    Allerdings stellte sich der vermeintliche Verdächtige im Nachhinein als harmloser Privatdetektiv heraus, der im Auftrag eines eifersüchtigen Ehemanns unterwegs war –
und außerdem nachweisen konnte, dass er sich bereits eine Stunde vor dem Ausbruch des Feuers an einem anderen Ort aufgehalten hatte.
    Sabrina hatte während dieser Zeit mit der ihr aufgetragenen höchstmöglichen Diskretion die Frage abzuklären versucht, ob irgendjemand in der näheren Umgebung des Wohnhauses von Rechtsanwalt Dr. Croissant auffällige Beobachtungen gemacht hatte. Bei ihren Recherchen stieß sie auf einen Nachbarn, dem der silberne Jaguar des Professors gegen 14 Uhr aufgefallen war, als dieser in das schlecht einsehbare Grundstück des Anwalts eingefahren sei.
    Das war aber auch schon alles, was sie bezüglich des vermeintlichen Alibis der beiden Männer ermitteln konnte. Allerdings erfuhr die junge Kriminalbeamtin noch von einer Nachbarin, dass Dr. Croissants Ehefrau mit ihrer besten Freundin, der Gattin des Professors, an dem fraglichen Wochenende zum Shopping nach London geflogen und erst am späten Sonntagnachmittag wieder in ihrem Wohnhaus eingetroffen sei.
    Auch Fouquet hatte seinen Auftrag, der darin bestanden hatte, im Umfeld des von Wandlitzschen Anwesens auf dem Gersweilerhof zu ermitteln, mit größter Sorgfalt erledigt, jedoch lediglich von der Abwesenheit der Professorengattin an diesem Wochenende erfahren. Die Hoffnung Tannenbergs auf einen Zeugen, der von Wandlitz an diesem Nachmittag bei Abfahrt und Ankunft womöglich mit unterschiedlicher Kleidung gesehen hatte, wurde zu seinem großen Bedauern leider nicht erfüllt.
    Der Hauptverdächtige im Mordfall Susanne Niebergall erfreute sich also auch weiterhin an seiner ungezwungenen Freiheit und konnte zudem noch einen neuen Großauftrag für seine Firma vermelden, den er öffentlichkeitswirksam auf einer großen Pressekonferenz in aller Ausführlichkeit darstellte und dabei besonders auf die Schaffung weiterer Arbeitsplätze verwies. Zudem verkündete er bei dieser Veranstaltung stolz die Übernahme einer äußerst innovativen, kleineren Softwarefirma aus Landau, die bis dato als ernst zu nehmender Konkurrent gegolten hatte. Diese Akquisition ließ den Aktienkurs von FIT.net weiter in die Höhe schießen – und zwar um 16% an einem einzigen Tag!
    Schauß und Geiger gingen bei ihrer Ermittlungsarbeit bezüglich des Obdachlosen-Mordes ebenfalls engagiert zu Werke, wobei ihnen allerdings ein schneller Ermittlungserfolg verwehrt wurde. Obwohl die beruflichen Erfolgserlebnisse für die beiden Kriminalbeamten ausblieben, reduzierten sich im Laufe der beiden Wochen die anfänglich sehr ausgeprägten atmosphärischen Störungen zwischen ihnen auf ein Minimum.
    Ein Phänomen, das zunächst recht wunderlich erscheinen mag, das sich aber leicht anhand folgender Umstände erklären lässt: Einige von Schauß im Kommissariat entgegengenommene Telefonanrufe, bei der jedes Mal eine fistelnde Frauenstimme niemand anderen als Armin Geiger zu sprechen wünschte, hatten ihn davon überzeugt, dass sein Kollege es tatsächlich nicht mehr auf Sabrina abgesehen zu haben schien. Diese beruhigende Neueinschätzung wurde zudem durch die Existenz einer aufgedonnerten Blondine untermauert, die den frisch gebackenen Porschefahrer fast täglich von der Arbeit abholte und die in einer jugendlicheren Variante durchaus an ein so genanntes Boxenluder hätte erinnern können.
    Des Weiteren war die spürbare Entkrampfung der angespannten Situation darauf zurückzuführen, dass Geiger eines Morgens Sabrina und ihrem Mann einen Kontoauszug überreichte, der die wundersame Vermehrung der 10.000 Euro, die Sabrina erst vor kurzem ihrem Kollegen zur Geldanlage übergeben hatte, zu stolzen 13.000 Euro dokumentierte.
    Tannenberg jedenfalls hatte den Eindruck, dass in letzter Zeit in der Polizeidirektion am Pfaffplatz die dienstlichen Gespräche ziemlich in den Hintergrund getreten waren,

Weitere Kostenlose Bücher