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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Nachdem sie das scharfe Zeug heruntergeschluckt hatte, zog er sie auf die Füße. »Hören Sie, mir ist klar, dass ich damit Beweismittel vernichte, aber...»
    Sie verstand kein Wort. Andererseits machte nichts von alledem, was sich in den letzten zwei Tagen ereignet hatte, Sinn. Eine Hand sanft um ihr Handgelenk gelegt, zog er sie in den hinteren Teil des Bootes, wobei er jedoch darauf achtete, ihr mit seinem Körper die Sicht auf den Toten zu versperren.
    »Gehen Sie unter die Dusche«, sagte er, und als sie nicht reagierte, beugte er sich vor und drehte das Wasser auf. »Ziehen Sie sich aus und gehen Sie da rein.«
    Sie schaffte es nicht, ihre Gedanken auf das Blut zu lenken, das ihr die Kleider auf den Leib klebte. Sie konnte einfach nicht an das kalte, nasse Zeug auf ihrer Haut denken, das bereits anfing zu trocknen. Als sie sich nicht rührte, streckte Ace beide Hände aus und riss ihr das Hemd - sein Hemd - vorne auf.
    »Ziehen Sie das aus! Haben Sie mich verstanden?«, brüllte er sie an.
    Er schien zu glauben, dass ihr Geist gleich wieder ihren Körper verlassen würde, und mit dieser Einschätzung lag er völlig richtig. Aber seine Stimme holte sie zurück in die Wirklichkeit. Im nächsten Moment riss er ihr die Kleider vom Leib, als stünden sie in Flammen, als hinge ihr Leben davon ab, dass sie sich ihrer möglichst schnell entledigte.
    Als sie nackt war, schob er sie unter den Wasserstrahl. Das heiße Wasser weckte ihre Lebensgeister und ihre Gedanken konzentrierten sich nur noch auf eins: raus aus der Dusche und weg vom Boot. Weg. Als Ace Montgomerys breiter Brustkorb ihr den Weg versperrte, versuchte sie alles, um an ihm vorbeizukommen. »O nein«, sagte er ruhig, aber bestimmt, drängte sie zurück in die Dusche und versuchte, die Tür zu schließen. »Sie müssen erst einmal zu sich kommen und in die Wirklichkeit zurückfinden.«
    »Ich muss hier raus, du Mistkerl!«, schrie sie und wollte erneut an ihm vorbei.
    In diesem Moment verschwendete sie keinen Gedanken daran, dass sie splitterfasernackt in einer Dusche stand und mit einem Fremden rang. Sie dachte nur an eins: Sie wollte weg.
    »Lass mich hier raus!«, herrschte sie ihn an und zerrte an der Tür, aber er war ihr kräftemäßig weit überlegen.
    Als sie nicht aufhörte, an der Tür zu rütteln, öffnete er sie und trat zu ihr in die Dusche. Fiona stürzte sich auf ihn wie eine Furie. Er stand mit dem Rücken zu den Wasserleitungen der Dusche und hielt sie an der Taille fest, während sie mit aller Kraft versuchte, sich zu befreien. Er packte ihre Handgelenke, um sie daran zu hindern, ihm das Gesicht zu zerkratzen, aber es gelang ihr doch, tiefe Kratzer auf seinen Handrücken zu hinterlassen, bevor sie dazu überging, mit den Fäusten auf seine Brust zu trommeln.
    Nach endlosen Minuten des Kampfes, in denen es ihr nicht gelungen war, an ihm vorbeizukommen, fing sie an zu schluchzen. Als sie in Tränen ausbrach, spürte sie, wie ihr Körper plötzlich erschlaffte. Und sie musste sich bei Ace festhalten, um nicht umzufallen. Er schlang beide Arme um sie und hielt sie fest, ohne sich um das heiße Wasser zu scheren, das auf sie herabregnete und ihn von Kopf bis Fuß durchnässte.

Kapitel 5
    Wo bringst du mich hin?«, fragte Fiona und warf in dem dunklen Wageninneren einen Blick auf Ace. Es war erst Stunden her, seit sie unter Roys blutgetränktem Leichnam aufgewacht war, aber es kam ihr vor, als wären seitdem Jahre vergangen. Nach dem Duschen -und nachdem sie sich an Ace’ Brust ausgeweint hatte -hatte sie sich erstaunlicherweise besser gefühlt. Sofern man Wut und den Wunsch, dem Nächstbesten den Kopf abzureißen, als »besser« bezeichnen konnte. Sie trug wieder Kleider von Ace, diesmal eine graue Trainingshose und einen dicken grünen Pullover mit dem Logo irgendeiner Eliteschule auf der linken Brust.
    Seit der »Auffindung«, wie sie es nannte, hatten Ace und Eric viel miteinander getuschelt. Allem Anschein nach waren sie einer Meinung gewesen, denn sie hatten immer wieder genickt und in ihre Richtung gesehen, während sie, Fiona, an der Reling gesessen und auf das mondbeschienene Wasser gestarrt hatte. Offenbar fürchteten sie, sie könne sich jeden Moment von Bord stürzen. Aber Fiona blickte auf das Wasser und auf die Sterne und versuchte dabei, ihre Gedanken auf das Wichtigste in ihrem Leben zu konzentrieren: Kimberly. Was wohl gerade mit ihr geschehen mochte? Wer kümmerte sich um sie? Hatte ihr Assistent Gerald die Karten in die

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