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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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konnte.
    »Aber ich habe andere Vorzüge«, sagte Fiona lächelnd, ehe sie ebenfalls einnickte.
    Als Fiona aufwachte, war es Tag, und zuerst vermochte sie nicht zu sagen, ob es noch sehr früh oder bewölkt war.
    Auch wusste sie im ersten Moment nicht, wo sie war.
    Sie lag auf der Seite, und als sie die Augen weiter öffnete, sah sie etwas über den Fußboden huschen.
    Aber sie rührte sich nicht. Noch vor zwei Tagen wäre sie schreiend aufgesprungen; jetzt drehte sie sich nur auf die andere Seite und versuchte, wieder einzuschlafen. Aber neben ihrem Kissen lag noch ein zweites und an dem haftete ein Geruch, der gleichzeitig vertraut und fremd war.
    Abrupt schlug sie die Augen auf und hob den Kopf so weit, dass sie sich im Zimmer umsehen konnte. Es war ein Raum, den man sich lieber nicht bei Tageslicht ansehen sollte. Es war bei Kerzenlicht schon schlimm genug gewesen, aber im Morgenlicht sah man Löcher, Dreck, Schimmel und ...
    Wo bin ich?, fragte sie sich stirnrunzelnd und ermahnte sich, ruhig zu bleiben. Nur weil ihre ganze Existenz in den Händen dieses Fremden lag, der plötzlich verschwunden war, musste sie nicht gleich in Panik geraten. Aber trotz ihrer besten Absichten sprang sie aus dem Bett und rannte durch das Wohnzimmer und die Haustür hinaus in die Wildnis. Sie war umgeben von Palmen, Kletterpflanzen und noch mehr Palmen sowie von Dingen, die aussahen, als warteten sie nur darauf, dass ein Mensch in sie hineintrat.
    »Was ist aus dem guten alten Asphalt geworden?«, flüsterte sie, während sie sich suchend umschaute. Sofern es jemals einen Weg gegeben hatte, der um den alten Schuppen herumführte, war von ihm nichts mehr übrig. Und wenn sie noch länger hier stand, würde sie bestimmt von irgendeiner Pflanze umschlungen. Oder verschlungen.
    »Hier drüben. Und sei leise«, hörte sie jemanden flüstern, und als sie in Richtung der Stimme blickte, konnte sie die Umrisse eines menschlichen Körpers ausmachen.
    »Ich werde nicht zu ihm rennen und ihm die Arme um den Hals werfen«, sagte sie laut und zwang sich, betont langsam auf Ace zuzugehen. In New York war sie dreimal in brenzlige Situationen geraten. Einmal waren sogar Messer im Spiel gewesen. Aber nie hatte ihr in der Stadt etwas solche Angst gemacht wie der Gang durch dieses Gestrüpp.
    »Führst du immer Selbstgespräche?«, fragte Ace ärgerlich. Er saß, seitlich abgewandt, auf einem Baumstumpf und starrte gebannt auf etwas, das Fiona nicht sehen konnte. Zwischen den Bäumen war eine Lücke, die beinahe so etwas wie einen Ausblick erlaubte.
    »Dir auch einen wunderschönen guten Morgen«, sagte sie. »Und ja, ich habe sehr gut geschlafen, danke der Nachfrage.«
    Er ignorierte ihre Bemerkung und sah sie nicht einmal an.
    »Sei bitte still! Und gewöhn dir ab, in einer solchen Panik aus dem Haus zu laufen! Falls du mal für kleine Mädchen musst, kannst du die Büsche da vorn benutzen.«
    »Panik?«, wiederholte sie, ärgerlich sowohl auf sich selbst, weil sie ihre Angst gezeigt hatte, als auch auf ihn, weil er ihre Angst bemerkt hatte. »Ich lebe in New York City und lass dir gesagt sein, dass dort...«
    »Still!«, befahl er und hob ein Fernglas vor die Augen. Fiona brauchte ein paar Minuten, um zu entspannen und das Gefühl der Panik zu überwinden, das sie befallen hatte, als sie ganz allein in dieser Wildnis aufgewacht war. Sie entfernte sich ein paar Schritte, erleichterte sich und kehrte dann dorthin zurück, wo er saß.
    Wir haben also zusammen geschlafen, dachte sie und nahm sich eine Scheibe Melone von einem Teller, den er neben sich abgestellt hatte. Dann setzte sie sich außerhalb seiner Reichweite auf den Boden. Na und? Was bedeutete körperliche Nähe schon in dieser Zeit? Auch wenn sie Sex gehabt hätten, wäre das keine große Sache gewesen.
    Warum empfand sie dann so zärtliche Gefühle für ihn? Weil sie Jahre nicht mehr so gut geschlafen hatte? War das der Grund? Sie hatte in einer Studie von Ann Landers gelesen, dass viele Frauen lieber kuschelten als Sex hatten, aber Fiona hatte das nie glauben wollen. Sie mochte Sex. Andererseits hatte Jeremy auch nicht viel für Kuscheln übrig. Nein, er hatte es auch in diesen Dingen ziemlich eilig, war der Ich-muss-gleich-zurück-an-die-Arbeit-Typ. Aber das Gleiche galt für Fiona. Sie hatte immer tausenderlei für Kimberly erledigen müssen und die Zeit hatte nie gereicht.
    »Gut geschlafen?«, fragte sie, wobei sie ihn verstohlen musterte.
    >>Ja, sicher«, grunzte er.
    »Warum bist du

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