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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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rannte los.
    »Ach, Scheiße«, seufzte Sanders, und sie machten sich auf die Verfolgung.
    Sie überquerten die 65th Street. Die Gestalt schlängelte sich zwischen den Verschlägen hindurch und stieß die Obdachlosen beiseite. Arden sah, wie der Unbekannte die Türen des Theaters aufstieß und im Inneren verschwand. Sanders stolperte über irgendetwas und wäre beinahe gestürzt. Arden überholte ihn und erreichte die Tür als Erster.
    Im Theater war es dunkel, und es stank nach Schimmel. Arden verlangsamte seine Schritte, zog die Waffe und rückte vorsichtig weiter vor. Die Tür flog auf; einen Augenblick später war Sanders wieder neben ihm. Er keuchte und hielt sich die Seite.
    »He«, flüsterte Arden.
    »Was?«
    »Versuch es mal in einem Fitnessstudio. So teuer ist das gar nicht«, sagte Arden, grinste und schaltete seine Taschenlampe ein. Der Lichtstrahl erhellte das prachtvolle Atrium, die Marmortreppe und die Kristallleuchter. Arden fühlte sich wie Howard Carter beim ersten Schritt in Tutanchamuns Grab. Dem ganzen Gebäude merkte man an, dass es aus einer anderen Epoche stammte – aus einer Zeit, bevor die Transkriptoren gekommen waren. Der Zeit vor Manna. Der Zeit, bevor die Brooklyn Bridge in die Luft gesprengt worden war.
    Arden schaute genauer hin. Dies hier war nicht mehr das strahlende Juwel, das es einst gewesen war. Die Snackbar war zertrümmert, das Glas zerschlagen. Graffiti überdeckten die Wandmalereien, und Heroinspritzen lagen auf der Marmortreppe.
    Langsam stiegen die beiden Detectives die Treppe hinauf und schritten durch den Gang im Zwischengeschoss zu einer weiteren großen Tür. Dahinter lag der Theatersaal. Hinten befand sich die Bühne; davor waren Reihe um Reihe mit Samt bezogener Stühle zu sehen. Plötzlich war in einer der Logen eine schattenhafte Bewegung zu sehen. Arden riss die Waffe hoch und feuerte blind in die Dunkelheit. Schnelle Schritte verhallten in der Ferne.
    Die beiden Detectives suchten sich einen Weg zu den Logen hinauf. Die meisten Schilder waren im Laufe der Zeit abgefallen, und so verirrten Arden und Sanders sich rasch im Labyrinth der Gänge. Schließlich aber fand Arden die richtige Tür und stieß sie auf.
    Die Loge war leer.
    »Der Kerl ist schon lange weg«, sagte Sanders.
    »Weg, aber nicht vergessen«, erwiderte Arden und leuchtete mit der Taschenlampe auf einen frischen Blutfleck an der Wand.
    »Netter Schuss, Buffalo Bill.« Sanders schnalzte mit der Zunge.
    Arden nahm eine Probe mit dem DNA-Scanner, schaltete den Scanner aus und steckte ihn in die Tasche.
    »Jep, ich bin Buffalo Bill. Jetzt lass uns hier verschwinden, bevor der Kerl beschließt, auf uns zu schießen.«
    Hinaus fanden sie leichter als hinein. Arden drückte die Hand auf den DNA-Scanner in seiner Tasche. Die Probe würde ihm Art und Hersteller des Transkriptors verraten, aber um das Gesicht des Kerls zu sehen, mussten sie erst den Modellcode knacken. Jeweils ein Prozent des Codes eines Transkriptors wurde werksseitig verschlüsselt, um Patentverletzungen vorzubeugen. Jeder Transkriptor war einmalig und musste eigens entwickelt werden, und Firmen pflegten ihre Produkte zu schützen. Arden kannte Leute, die solch einen Code hacken konnten, aber das war erst einmal nebensächlich.
    Arden war weniger daran interessiert, einen Killer zu finden; es ging ihm um das Heilmittel. Und es gab jemanden, der ihm helfen konnte, das Mittel zu beschaffen. Arden musste sich schnellstens mit dem Betreffenden in Verbindung setzen. Dann würde er die Hilfe haben, die er brauchte, um das Heilmittel zu finden.
    »Hast du noch immer Kontakte in Necropolis?«, fragte er seinen Partner.
    »Ja, sicher«, erwiderte Sanders. »Was brauchst du?«
    »Ich möchte Gefängniswärter werden.«

Ein Gefangener
    W ach.
    Augen geöffnet. Atmen.
    Schüsse hallten in Roosevelts Ohren wider und verstummten dann. Über ihm drehte sich langsam ein Deckenventilator. Roosevelt lag schräg auf einem Bett. Langsam setzte er sich auf. In seinem Kopf drehte sich alles. Er griff nach dem Silberkreuz um seinen Hals. Es war noch immer da. Gott sei Dank hatten sie ihm nicht alles weggenommen.
    Roosevelt richtete seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Der Raum war klein. An einer Wand befanden sich vier Fenster. Die Bambusläden waren geschlossen; dennoch sickerte rotes Neonlicht von draußen herein. Die Tapete blätterte ab, und der Boden bestand aus abgelaufenem Parkett. Nicht weit vom Bett stand eine alte Kommode im Art-deco-Stil und

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