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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Fehler. Du bist aus einem bestimmten Grund hier, egal ob du ihn kennst oder nicht.«
    »Aber ich habe diese Leute nicht umgebracht.«
    »Ich glaube dir.«
    »Warum bin ich dann hier?«
    »Weil sie dich hier haben wollen.« Valentino lächelte. »Diese Stadt ist eine glitzernde Illusion, mit Geld und Macht gebaut. Sie ist eine Fassade, hinter der sich Dunkelheit und Einsamkeit verbergen, mein Freund. Vielleicht ist Necropolis sogar die dunkelste und einsamste Stadt der Welt.«
    »Und Sie sind schon Ihr ganzes Leben hier?«
    »Ja. Dafür wurde ich erschaffen. Das ist meine Rolle in dieser Produktion. Deine musst du schon selbst herausfinden.«
    »Und wie?«
    »Du bist als Transkriptor verhaftet und eines Doppelmordes angeklagt worden. Da du Bioeigentum bist, hat man dich nie vor Gericht gestellt, nur für schuldig erklärt. Seit Jahren ist das nun schon so. Wir sind leichte Opfer, weil wir keine Rechte haben. Die Frage ist nur: Was willst du tun?«
    »Ich will meine Unschuld beweisen. Ich will mich an den Leuten rächen, die mir das angetan haben. Da war eine Frau, die ich geliebt habe. Sie haben sie mir genommen.«
    »Wie weit würdest du für deine Rache gehen?«
    »Ich habe nichts zu verlieren.«
    »Du lebst noch, oder nicht? Das ist doch schon mal was. Aber sie werden nicht zögern, dir auch noch das Leben zu nehmen. Solange du keine Fragen stellst, bist du sicher. So lautet das Gesetz von Necropolis. Wenn du das Gesetz nicht befolgst …«
    »Ich bin bereit.«
    Valentino nickte, dachte nach und ging dann durchs Zimmer zu einer großen, mit Mosaiken verzierten Kommode unter dem persischen Helm. Er öffnete eine der Schubladen, holte eine Ledermappe heraus und legte sie auf die Kommode. Dann drehte er sich wieder zu Roosevelt um.
    »Komm her.« Er winkte, und Roosevelt trat näher. »Nimm mich in den Arm.«
    »Ich … Nun ja … Deswegen bin ich nicht hier …«
    »Ach, halt den Mund, das weiß ich doch«, sagte Valentino. »Du bist schön, und mir geht es gut.«
    »Danke.«
    »Danke nicht mir, bedanke dich bei deiner Mutter. Sie hat dich gemacht. Und jetzt komm her, und nimm mich in den Arm.«
    Roosevelt trat einen Schritt vor, und Valentino drückte ihn fest an sich und legte den Kopf auf Roosevelts Schulter. »Ich liebe dich, Roosevelt. Ich liebe dich von ganzem Herzen, und ich würde dir nie ein Leid zufügen.«
    Roosevelt nickte. »Sie … äh … Du hast mich gerade erst kennengelernt.«
    »Ich kenne dich, und ich weiß, dass du im Herzen gut bist.Lass dir das nicht von diesem Ort nehmen. Meine Zeit hier ist fast abgelaufen. Ich habe Angst; aber du hast mir Hoffnung gegeben.«
    Und dann küsste Valentino Roosevelt auf die Wange. »Alles, was du brauchst, ist in dieser Mappe. Arden wird wissen, was damit zu tun ist.«
    »Warum hilfst du mir?«
    »Dein Vater war ein großer Mann.«
    Roosevelt kniff die Augen zusammen. Bis jetzt hatte niemand von seinem Vater gesprochen. »Du hast meinen Vater gekannt?«
    »Nein. Er ist vor meiner Zeit gestorben, aber wir haben alle die Geschichten gehört. Wenn du mehr über deinen Vater wissen willst … da gibt es jemanden, zu dem du gehen solltest.«
    »Wo?«
    »Strawberry Fields. Das ist ein Dorf tief im Park. Mein Butler kennt den Weg.« Valentino setzte sich auf die Sofakante und legte die Finger an die Nase. »Viel Glück«, sagte er, ohne den Blick zu heben.
    Roosevelt war fast schon aus dem Gebäude heraus, als er einen Schuss hörte. Kurz blieb er stehen und lauschte. Stille. Er wartete noch einen Moment; dann trat er hinaus auf die dunkle Straße.
    Während der Wohnungskrise hatte sich der Central Park mit Obdachlosen und Junkies gefüllt. Als dann ein großer Teil des Parks von einem Privatunternehmen gekauft und abgesperrt worden war, hatte sich niemand beschwert. Nun bildete eine mit Stacheldraht bewehrte Betonmauer die Südgrenze. Eine einzelne rote Metalltür führte durch die Mauer.
    Der Butler zog einen großen Schlüssel aus der Tasche. Er drehte ihn im Schloss, und ein Riegel sprang mit hörbaremKlicken zurück. Hinter der Tür befand sich ein langer Betonkorridor.
    »Nach Strawberry Fields geht es hier durch«, sagte der Butler. »Sie erwarten Sie. Und machen Sie sich keine Sorgen wegen des Chips. Das hier gehört noch zu Necropolis.«
    »Kommen Sie nicht mit?«, fragte Roosevelt.
    Der Butler schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ich bin nicht eingeladen.«
    Roosevelt trat durch die Tür, und der Butler schloss sie hinter ihm. Der Schlüssel wurde

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