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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Lichter der Zone. Roosevelt betrachtete sie und dachte an Dolce. Auch er hatte stets eine Leere in sich gefühlt, die erst mit Dolce verschwunden war.
    Queen Elizabeth wandte sich wieder von den Lichtern ab, schaute Roosevelt kurz in die Augen und lächelte. Auf der Bühne sang Valentino weiter.
    Und Roosevelt fühlte die Einsamkeit dieses Ortes, dieser Stadt der Toten, voller leerer Wesen, verloren wie Schneckenmuscheln am Strand. Valentino beendete sein Lied, verneigte sich kurz, ging wortlos von der Bühne und setzte sich wieder. Seine Kumpane lächelten und klopften ihm auf die Schulter, doch Valentinos Laune schien sich verändert zu haben. Er winkte die Männer fort und schaute Roosevelt ernst an.
    »Du wolltest mit mir sprechen? Worüber?«
    »Über mein Leben«, antwortete Roosevelt. Er wusste nicht recht, wo er anfangen sollte.
    »Ist das alles?« Valentino ließ die zwei Oliven in seinem Martiniglas kreisen. Dann steckte er sich eine in den Mund und kaute nachdenklich darauf. Schließlich drehte er sich zu dem Mann neben sich um, einem Latino mit rabenschwarzem Haar. Er bot dem Mann die zweite Olive an, und als der nickte, steckte Valentino sie ihm in den Mund.
    »Er will mit mir über sein Leben reden …«, murmelte Valentino vor sich hin und schaute wieder zu Roosevelt. »Gehen wir. Du und ich. Ich bin den Laden hier leid. Von den Einarmigen Banditen bekomme ich Kopfschmerzen. Ich will nach Hause. Wirst du mich nach Hause bringen? Ich brauche heute Nacht ein bisschen Aufmerksamkeit.«
    Roosevelt lächelte und lehnte sich ein Stück zurück. »Ich bin kein … äh …«
    »Eine Schwuchtel?«, fragte Valentino. »Glaub mir, wenn ich das von dir wollte, könnte ich es mir nehmen. Du bist schön, aber ich habe Männer, die noch viel schöner sind als du.«
    »Tut mir leid.«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen«, sagte Valentino. »Aber lass uns jetzt gehen, bevor die nächste Nummer kommt, diese rothaarige Hexe. Eine richtige kleine Schlampe.«
    Valentino stand auf. »Julian, umarme mich mal«, forderte er einen seiner Freunde auf.
    Der Auserwählte, der Latino, stand auf. Valentino nahm ihn in den Arm, küsste ihn auf die Wange und schaute ihn lange an. »Du machst mich echt fertig.«
    Dann drehte er sich um, schlug Roosevelt auf den Rücken, und gemeinsam verließen sie das Casino. Valentinos Auto, ein cremefarbener Avion Voisin Convertible mit großen silbernen Scheinwerfern, parkte vor dem Deco.
    »Steig ein«, sagte Valentino und öffnete die Fahrertür.
    Während der Fahrt schwieg er, und sein Atem erfüllte den Innenraum des Wagens mit dem Geruch von Alkohol. Er lebte in einem Penthouse im alten Ritz Carlton, unmittelbar am Park. Das Gebäude war seit Langem von den Menschen aufgegeben worden und beherbergte nun die einflussreichsten Transkriptoren. Valentino parkte direkt vor der Tür und fuhr mit Roosevelt in einem mit Marmor verzierten Lift nach oben.
    Die Aufzugtür öffnete sich, und Valentino wankte hinaus. Ein elegant gekleideter Diener nahm ihn in einem langen, schwarz und weiß gefliesten Flur im Empfang.
    »Mrs. Valentino wartet in der Bibliothek auf Sie, Sir«, sagte der Butler.
    Roosevelt war nicht sicher, ob der Mann ihn schon bemerkt hatte. Falls ja, zeigte er sich nicht im Mindesten überrascht.
    »Sehr gut, Thomas. Richte ihr aus, ich bin gleich da«, sagte Valentino.
    »Sehr wohl, Sir.«
    Der Butler verschwand hinter einer Tür am anderen Ende des Flurs. Valentino drehte sich zu Roosevelt um und deutete auf ein Zimmer. »Warte da drinnen, wenn du willst. Das ist der Empfangsraum.« Dann folgte er dem Butler.
    Einen Moment lang stand Roosevelt einfach nur da. Eine Tür wurde geschlossen, und Stimmen waren zu hören – zwei wütende Stimmen, die eines Mannes und einer Frau. Offenbar gab es Streit.
    Roosevelt ging in den dunklen Empfangsraum. Er knipste das Licht ein, und über ihm erwachten zwei Glaslampen zum Leben.
    Der Zimmer war groß und luxuriös. Zwei mokkafarbene Ledersofas bildeten ein L in der Mitte; dazwischen stand ein Glastisch, auf dem Filmzeitschriften lagen. Aus einem großen Fenster konnte man über den dunklen Central Park blicken, und in der Ecke stand ein Radio mit Mahagonigehäuse.
    An den Wänden hingen verschiedene Waffen und Rüstungsteile: ein indopersischer Rundschild und ein Schlachtbeil, ein spitzer persischer Helm und ein englischer Säbel aus dem 18. Jahrhundert. Neben den Waffen waren die Titelseiten verschiedener Zeitungen zu sehen, alle

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