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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Aktivitäten je aufgedeckt werden, würde die Hälfte des Aufsichtsrats im Gefängnis landen. Hätte Roosevelt die Menschenrechtslage in Ituri untersucht, hätte er das Programm gefährdet. Deshalb hatte Genico ihn sich vorgeknöpft – ihn und Dr. Smalls und Johann Woerner. Auch sie mussten die Wahrheit erahnt haben. Deswegen hatte Genico sie vernichtet.
    Den Informationen im Mainframe zufolge wurden die Samps in der alten Genico-Fabrik auf Roosevelt Island produziert. Dort würde Roosevelt die Beweise finden, die er brauchte.
    Seine Uhr ließ einen Warnton hören. Er und Arden befanden sich schon seit zwölf Minuten im Gebäude. Sie mussten sich beeilen.
    Arden kam aus dem Flur zurück und tippte auf seine Uhr. »Die Zeit ist um. Wir müssen los.«
    »Haben Sie gefunden, was Sie brauchen?«
    Arden nickte. »Alles erledigt.«
    Roosevelt wandte sich noch einmal dem Computer zu. Der DNA-Reader war fertig. Auf dem Bildschirm war ein Transkriptor zu sehen, über ein Meter neunzig groß, mit breiten Schultern und schmutzig blondem Haar. Abgesehen von der Größe, sah er verhältnismäßig normal aus, doch irgendetwas an seinem Gesicht beunruhigte Roosevelt. Es kam ihm seltsam vertraut vor.
    Auf einmal fiel es ihm ein. Er hatte dieses Gesicht auf den Fluren von Genico schon einmal gesehen. Dieser Transkriptor war Liebermans Leibwächter, Rasputin. Er hatte Dr. Smalls und dessen Frau ermordet – und vermutlich auch Johann Woerner.
    Roosevelt übertrug das Bild des Transkriptors auf denFlashdrive, zog den Datenträger aus dem Slot, steckte ihn in die Tasche und fuhr den Computer herunter. Als er aufstand, fiel sein Blick auf eines der Fotos auf dem Tisch seines Bruders.
    Roosevelt schnappte nach Luft, riss die Augen auf und ballte die Fäuste. Er griff nach dem Foto. Seine Knöchel waren weiß, so fest hielt er es gepackt.
    Auf dem Foto war sein Bruder in einem blauen Poloshirt von Izod zu sehen. Er war makellos gebräunt und trug eine Sonnenbrille, die er bis über die Stirn hochgeschoben hatte. Hinter ihm war die anonyme Menge in einem Nachtclub zu sehen … Nein, nicht anonym. Roosevelt erkannte die Broker von Genico, und der Club war die VIP-Lounge im Bloomberg-Stadion. Sein Bruder lächelte in die Kamera, hielt einen Drink in die Höhe und hatte an jedem Arm eine Frau.
    Eine der Frauen war Queen Elizabeth.
    Roosevelt starrte auf das Foto und spürte, wie Zorn in ihm aufloderte. Auf dem Bild trug Queen Elizabeth ein trägerloses Kleid. Ihr Bioprint war wieder ein blattloser Baum, genau wie damals, als Roosevelt sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    »Wir müssen gehen«, drängte Arden. »Sofort.«
    Roosevelt zerschlug den Bilderrahmen am Schreibtisch, riss das Foto heraus und steckte es sich in die Tasche. Arden drückte den Aufzugknopf, als Roosevelt sich zu ihm gesellte.
    »Was ist mit Ihrer Tochter?«, fragte Roosevelt.
    »Sie wird überleben«, antwortete Arden in Gedanken versunken.
    »Wissen Sie, dass sie Sie liebt?«, sagte Arden plötzlich.
    »Wer?«
    »Queen Elizabeth.«
    »Das ist unmöglich.«
    Elizabeth war ein Spielzeug, gemacht für Menschen. Sie konnte niemanden lieben. Roosevelt wusste, wie ungerecht eswar, so von ihr zu denken, aber das Foto hatte ihn wütend gemacht.
    Doch jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Schon bald würden sie von hier verschwinden.
    Roosevelt schaute zu Arden. Dessen Hand wanderte langsam zur Hüfte und blieb wie beiläufig auf seiner Dienstwaffe liegen. Er schaute noch immer in die Ferne; dann richtete er seine Aufmerksamkeit mit einem Mal wieder auf Roosevelt, lächelte und nickte knapp.
    Irgendetwas kam Roosevelt falsch vor. Er wandte sich von Arden ab und schaute zu den Sicherheitsmonitoren auf der anderen Seite des Raumes am Schreibtisch seines Vaters. Unterschiedliche Nachtaufnahmen des Gebäudes waren auf den Bildschirmen zu sehen, aber keine Menschen.
    Auf einem Monitor jedoch war eine Aufzugkabine voller schwarzer Gestalten.
    »Bild groß stellen«, rief Roosevelt. Der LCD-Monitor reagierte sofort und projizierte das Bild des Aufzugs auf die Wand. Nun war deutlich zu erkennen, dass die schwarzen Gestalten Kevlarwesten trugen und mit Maschinenpistolen bewaffnet waren.
    Die TFU.
    Roosevelt wirbelte zum Aufzug herum, der bereits die Hälfte des Weges nach oben zurückgelegt hatte.
    »Tut mir leid«, sagte Arden. »Aber das ist die einzige Möglichkeit, meine Tochter zu retten.«
    »Indem Sie mich für sie eintauschen?«
    »Ich hatte keine Wahl.«
    »Man hat

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