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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Menschlichkeit kam der Hass, zu dem wir alle fähig sind.
    Die Fähre legte in der Nähe des Überseehafens an, und Arden ging mit den Transkriptoren von Bord. Die Transkriptoren warteten, bis TFU-Beamte ihre Papiere überprüft hatten und sie nach Manhattan durften. Arden ging an der Schlangevorbei und mit seinem Dienstausweis durch die Sicherheitsschleuse.
    Ardens Eltern waren an jenem Tag auf der Brooklyn Bridge ums Leben gekommen; das war auch der Tag gewesen, da er Queen Elizabeth verloren hatte. Er hatte gewusst, dass sie mit den Transkriptorenrebellen zu tun hatte, und am Tag des Anschlags war er voller Wut nach Hause gekommen. Queen Elizabeth hatte gerade Mittagessen für seine Tochter gemacht, und Arden war in einen wahren Zerstörungsrausch verfallen und hatte die Wohnung verwüstet, aber Queen Elizabeth hatte er nicht angerührt. Er hatte ihr nur gesagt, sie müsse gehen, und sollte er sie je wiedersehen, würde er sie an die TFU übergeben.
    Erst später hatte er herausgefunden, dass Queen Elizabeth nichts mit dem Anschlag zu tun gehabt hatte, doch da war es zu spät gewesen. Arden hatte sie gesucht, aber sie hatte sich geweigert, zu ihm zurückzukommen, und daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    Arden ging über die South Street zum Battery Park. Dort blieb er kurz stehen und schaute zu den Hafeninseln: Governor’s, Bloomberg und nicht weit davon entfernt die Freiheitsstatue.
    Die Menschen hätten die Transkriptoren nie erschaffen dürfen. Und sie hätten sie nie versklaven dürfen. Doch nun war ihr Schicksal mit dem der Menschen verknüpft, und dieses Schicksal führte unweigerlich in eine gewalttätige Zukunft; davon war Arden überzeugt. Und genauso sicher war er sich, dass er in all diesem Chaos seine Tochter retten würde – egal was es ihn kostete.

Harry’s
    S axton saß mit Miller, Michael Gorfinkle, Pierce Sullivan und jemandem aus der Abteilung für Staatsanleihen an einem ordentlichen Tisch bei Harry’s. In einem privaten Hinterzimmer aß Lieberman Steak mit ein paar Vorstandsmitgliedern, während in der Nähe des Eingangs die Trainees hockten und voller Wehmut an ihre Zeit in Princeton zurückdachten.
    Alle am Tisch redeten über das Samp gegen Kahlköpfigkeit, das nächste Woche emittiert werden sollte. Sullivan erklärte, seit dem Film mit diesem kahlköpfigen Schauspieler seien Glatzen wieder schwer in Mode, und da man an Kahlköpfigkeit nicht sterben könne, würde die Emission eine Katastrophe werden. Deshalb hatte Genico das Samp heruntergestuft.
    »Letzte Nacht hatte ich einen Traum«, sagte Saxton unvermittelt.
    »Kam Lieberman darin vor?«, scherzte Gorfinkle. »Wie ich gehört habe, seid ihr jetzt dicke Kumpels.«
    »Nein, Lieberman kam nicht darin vor«, erwiderte Saxton verärgert, »aber eine Vagina.«
    Verlegenes Schweigen senkte sich über den Tisch.
    »Ich saß in meinem Apartment«, erzählte Saxton, »und schaute mir Hardball auf CNN an, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich machte auf, und da stand diese acht Fuß große Vagina. Sie hatte kleine Ärmchen und Beinchen wie der Pillbury Doughboy. Dann hat sie mir gewinkt, kam in mein Apartment, setzte sich auf mein Sofa, und wir haben uns den Rest der Übertragung gemeinsam angeschaut. Sie saß einfach nur da, die Beinchen übereinandergeschlagen. Nach dem Hardball haben wir uns noch Crossfire angesehen. Seltsam.«
    Gorfinkle stand auf, lockerte seine Krawatte, deutete auf Saxton und sagte: »Der Kerl hat sie nicht alle! Das viele Koks hat sein Hirn in Fantasy Island verwandelt. Ich hole mir ein Bier. Sonst noch jemand?«
    »Ich. Mit Zitrone. Aber sorg dafür, dass sie die Zitrone diesmal waschen. Mein letztes Bier hat wie Pestizid geschmeckt«, sagte der unbekannte Kerl von den Staatsanleihen. Saxton schwieg. Der Traum hatte ihm wirklich Angst gemacht, sodass er nicht mehr hatte schlafen können. Stattdessen hatte er sich in seinen E-Trade-Account eingeloggt (den er insgeheim angelegt hatte) und drei Stunden lang nach Blue Chips gesucht, nach Premiumaktien. Als er sich schließlich wieder vom Bildschirm gelöst hatte, war die Sonne aufgegangen, und er kam zwei Stunden zu spät zur Arbeit.
    Gorfinkle kam mit mehreren Coronas zurück, verteilte sie am Tisch und drückte das Zitronenstück mit dem Daumen in die Flasche.
    »Wie denken wir über die neuen Optionen?«
    »Was gibt es da zu bereden? Das ist doch Zeitverschwendung.«
    Saxton drückte ebenfalls sein Zitronenstück in die Flasche und schaute zu, wie die

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