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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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besser, zerschmetterte dem Transkriptor das Knie und schickte ihn zu Boden.
    Und dann sah er Sky King. Der riesige New Yorker Krieger erhob sich aus seinem Versteck im hohen Gras, unmittelbar vor dem zweiten heranstürmenden Redcoat. Der Mann sah ihn und versuchte, die Pistole zu heben, doch Sky King packte ihn an der Kehle, warf ihn nach hinten, hob das Bajonett, rammte dem Mann die Klinge in den Leib, riss sie heraus und stieß noch einmal zu. Der Redcoat sank zu Boden.
    »Houston!«, schrie Sky King, hob das blutige Bajonett und deutete damit über das Feld. Roosevelt folgte Sky Kings Blick und sah unter einer großen Eiche den letzten Redcoat auf seinem Pferd. Der Reiter sah Sky King. Sein Pferd scharrte nervös mit den Hufen, und der Transkriptor zog seinen Säbel, gab dem Pferd die Sporen und kam durch das hohe Gras herangeprescht, doch Sky King rührte sich nicht von der Stelle. Regal Blue stand auf und schob die Muskete durch das zerschmetterte Fenster. Als der Reiter sich Sky King näherte, krachte Regal Blues Waffe. Der Mann zuckte im Sattel, und das Pferd stieg. Sky King rannte durch das hohe Gras, sprang auf das panische Tier und rammte dem Reiter das Bajonett in den Nacken.
    Pferd und Reiter stürzten zu Boden. Sky King fiel mit ihnen und verschwand für einen Moment im hohen Gras. Dann sah Roosevelt das Bajonett einen Sekunde lang aus dem Gras ragen, ehe es wieder nach unten gestoßen wurde.
    Schließlich erhob sich Sky King und ließ das Bajonett fallen. Seine haselnussbraune Uniform war über und über mit Blut bedeckt. Im Stadion war es so still geworden, dass Roosevelt das Klicken des Rauchgenerators hören konnte, als dieser abgeschaltet wurde. Dann hob Sky King die Arme, und die Menge brach in tosenden Jubel aus. Selbst durch die schützenden Plexiglaswände hindurch war der Lärm ohrenbetäubend.
    Roosevelt und Regal Blue verließen die Kate und gesellten sich zu Sky King.
    »Wenn du draußen tötest«, sagte Sky King, der noch immer hinauf zur tobenden Menge schaute, »stecken sie dich in den Knast. Tötest du hier, machen sie dich zu einem Helden.«

Ohne Kunst ist die Rohheit der Welt unerträglich – George Bernhard Shaw
    D ie Fahrzeugflossen erstreckten sich bis in weite Ferne. Langsam kroch die von winzigen, blaugrünen Organismen angetriebene Taxiflotte über die 5th Avenue. Der Abend war kühl geworden. Queen Elizabeths Kleid flatterte in einer steifen Brise, als sie aus einem der Taxis stieg. Der Fahrer war ein Transkriptor gewesen, sein Bioprint ein Clipper, dessen Segel sich am Halsansatz gebläht hatten. Schiffe waren eine weit verbreitete Art von Print; sie versinnbildlichten die Sehnsucht nach Freiheit.
    Ihren eigenen Bioprint hatte Queen Elizabeth an diesem Abend mit Make-up verdeckt. Sie war zu makellos, um als Mensch durchzugehen, doch in den nächsten Stunden würde sie ihr Bestes tun, diesen Eindruck zu erwecken. Ihr Outfit passte perfekt; dafür hatte Kriegsadmiral gesorgt. Für diesen Abend hatten sie jedes Detail durchgeplant, bis hin zu Queen Elizabeths Nagellack.
    Vor ihr erhob sich das Metropolitan Museum of Art. Queen Elizabeth war noch nie als freier Mensch in einem Museum gewesen, und sie freute sich darauf, ohne Angst vor der TFU durch die Säle streifen zu können.
    Zu beiden Seiten des Haupteingangs, zu dem ein roter Teppich führte, der von der 5th Avenue die Stufen hinaufführte, hatte sich eine ansehnliche Menge versammelt, Reporter drängten sich neben dem Teppich; ihre Blitzlichter flammten auf, wann immer ein Wagen hielt und irgendeine Berühmtheit ausstieg.
    Queen Elizabeth schlüpfte in die Anonymität der Menge. Geschickt arbeitete sie sich am Teppich vor in Richtung der großen Eingangstür; ihre Einladung hatte sie sich mit einer großzügigen Spende erkauft. Nun hielt sie dem Sicherheitsmann ihren gefälschten DNA-Pass hin. Der Scanner des Mannes identifizierte sie als Mensch. Der Wachmann nickte, und Queen Elizabeth betrat die große, neoklassizistische Eingangshalle.
    Sie würde Charles Arden nie verraten. Sollte sie mit ihrem gefälschten Pass heute Nacht auffliegen, würde niemand je erfahren, wie sie diesen Pass bekommen hatte. Niemals würde sie seinen Blick vergessen, als er sie nach dem Anschlag auf der Brooklyn Bridge aufgefordert hatte zu gehen. In diesem Augenblick hatte sie gewusst, dass sie stets eine Außenseiterin bleiben würde, egal wie viel Zeit sie in seinem Haus verbracht hatte. Sie war nun mal kein Mensch, sondern eine Kreatur, die

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