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beträchtlich gelichtet; die Party drinnen war in vollem Gang.
Und der Boden war mit den Kapseln übersät, die Queen Elizabeth verteilt hatte.
Der Karren ratterte über den Asphalt. Gemeinsam schoben die beiden Transkriptoren ihn zum Serviceeingang des Museums. Die Ladebucht war leer, ölverschmiert und bestand aus nackten Beton. Nur zwei Wachleute standen hier, rauchten und unterhielten sich leise. Sie drehten sich zu Queen Elizabeth und Kriegsadmiral um, als diese mit dem Karren den Fuß der Rampe erreichten. Einer der beiden Wachmänner schnippte seine Zigarette in hohem Bogen durch die Luft. Dann traten er und sein Kollege vor und versperrten den Transkriptoren den Weg.
»Für das Bankett«, rief Queen Elizabeth und schob dem Karren weiter.
»Ist das nicht ein bisschen spät?«, fragte einer der Wachmänner, trat aber beiseite. Weder er noch sein Kollege schien zu bemerken, dass die Ankömmlinge Latexhandschuhe trugen.
»Wir sind ein bisschen spät dran, ja«, erwiderte Elizabeth.
Sie schoben den Karren mit der Eisskulptur an den Wachleuten vorbei und durch den offenen Hintereingang des Museums. Dahinter befand sich ein großer, weiß gefliester Lagerraum. Leere Champagnerkartons stapelten sich an der Wand. Links und rechts stand je eine große Metallwanne, und ein langer grüner Gartenschlauch schlängelte sich über den Boden. Neben einem kleinen Pausenraum für die Bediensteten hing eine Stempeluhr, und neben dem Pausenraum stand »Hauselektrik« auf einer blauen Metalltür.
Rasch öffnete Queen Elizabeth die Tür und trat in den kleinen Raum voller Sicherungskästen. Am anderen Ende des Raums befand sich eine Leiter, die zu einer Falltür in der Decke führte. Queen Elizabeth holte ein kleines Schweißgerät unter dem Karren hervor und kletterte die Leiter hinauf. Oben angekommen, machte sie das Schweißgerät an, stellte die blaue Flamme ein und hielt sie an das Vorhängeschloss, das die Falltür sicherte. Einen Moment später fiel das Schloss herunter, und Queen Elizabeth stieß die Tür auf.
»Alles klar bei dir?«, fragte Kriegsadmiral von unten.
Queen Elizabeth schob den Kopf durch die viereckige Öffnung und schaute sich kurz um, bevor sie die Leiter herunterkletterte.
»Alles klar.«
Kriegsadmiral holte einen kleinen Sportbeutel unter dem Karren hervor und reichte ihn Queen Elizabeth. Sie nahm den Beutel; dann kletterte sie wieder hinauf und durch das Loch. Die Falltür schloss sich. Über dem Sicherungsraum war es dunkel und beengt. Kabelstränge führten wie Ranken an einer Metallschiene entlang durch das gesamte Museum und versorgten es mit Strom. Queen Elizabeth befand sich nun zwischen dem ersten und zweiten Stock des Museums an der Westecke. Den Bauplänen zufolge verlief dieser Tunnel direkt über den Impressionisten.
Queen Elizabeth öffnete den schwarzen Sportbeutel, nahm eine kleine Kopflampe heraus und schaltete sie ein. Licht erhellte den engen Tunnel vor ihr. Sie setzte sich die Lampe auf, griff abermals in den Beutel und holte vier Metallstangen hervor, jede zwei Finger dick. Die Stangen ließen sich auseinanderklappen; zwischen ihnen befand sich ein schwarzer Drahtschlitten von drei Fuß Länge und zwei Fuß Breite. Vier Titanräder waren daran angebracht, die man in die Metallschiene einklinken konnte, um so gefahrlos und schnell durch den Tunnel zu gleiten.
Elizabeth warf sich den Beutel über die Schulter, legtesich auf den Schlitten und zog sich an der Metallschiene nach vorne. Ein kleiner, digitaler Streckenmesser am Schlitten zählte mit, wie viele Meter sie dabei zurücklegte. Laut den Bauplänen begann die Galerie der Impressionisten nach gut dreißig Metern in diesem Tunnel. Die Galerie erstreckte sich dann sechzig Meter weit; der Monet hing bei einunddreißig Metern, was vom Startpunkt aus einundsechzig Meter machte.
Nach knapp drei Metern hielt Elizabeth und schaltete einen kleinen Elektromotor ein. Ein Surren ertönte; dann setzte der Schlitten sich langsam in Bewegung, und Staub wehte Elizabeth ins Gesicht.
Der Schlitten führte sie über die Garderobe hinweg, den Souvenirladen, den Amerikanischen Flügel, den Frank Lloyd Wright Room und zwei Galerien mit niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts. Schließlich wurde der Schlitten langsamer. Der Streckenmesser zählte weiter, während Elizabeth über die Impressionisten hinweg glitt.
Dann hielt der Schlitten. Elizabeth schaltete die Lampe aus und lauschte. Unter ihr konnte sie leise Gespräche und
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