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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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»Wartet …«
    Roosevelt konnte die Reiter nun auch ohne Fernrohr deutlich erkennen. Sie waren nahe genug, dass er das unter den Hufen der Pferde aufspritzende Wasser sehen konnte. Langsam und sorgfältig zielte Roosevelt auf den vordersten Reiter. Ein Augenblick verging. Roosevelt hörte nur des Prasseln des Regens und das Hämmern der Hufe.
    »FEUER!«, schrie Sky King.
    Roosevelt drückte ab. Das Schwarzpulver zündete trotz des Regens. Der Mündungsfeuer schoss aus dem Lauf. Roosevelt hörte eines der Pferde schrill wiehern und blickte wieder nach vorne, sah Pferde taumeln und Reiter stürzen, als wären sie gegen eine unsichtbare Wand galoppiert.
    Weitere Reiter folgten, und Roosevelt schnappte sich eine zweite Muskete. Er spannte den Hahn, feuerte noch einmal. Diesmal traf er einen der Reiter an der linken Schulter. Der Transkriptor wurde im Sattel herumgeworfen und stürzte von seinem galoppierenden Tier.
    Roosevelt ließ die zweite Waffe fallen und griff nach der dritten. Um ihn herum lagen Tote; mit leeren Augen starrten sie zum Himmel. Der erste Reiter erreichte nun den Wall. Roosevelt duckte sich, als der riesige schwarze Hengst über ihn hinwegsetzte. Einen Augenblick später war in dem kleinen Fort der Teufel los. Die Dragoner hieben wild mit ihren Säbeln auf die Feinde ein.
    Roosevelt spürte, wie ihn jemand am Arm zog. Regal Blue hielt ihn am Ellbogen.
    »Zeit, dass wir uns absetzen!«, keuchte er. »Rückzug.«
    Gemeinsam kletterten sie aus der Stellung und huschtengeduckt über das nasse Feld. Regal Blue führte Roosevelt zu einem der kleinen Steinhäuser. Rauch stieg aus dem Kamin, und tote Hühner lagen unter dem Dachvorsprung.
    »Da.« Regal Blue deutete auf das kleine Gebäude.
    »Was ist mit den anderen?«
    »Die sollten sich auch lieber verstecken.«
    Roosevelt blickte über die Schulter. Die Reiter wüteten noch immer unter seinen Kameraden. Dann erreichten Roosevelt und Regal Blue das Haus. Drinnen war es leer bis auf einen viereckigen Kasten, der in regelmäßigen Abständen Rauchwolken durch den Kamin blies, um die Illusion eines Herdfeuers zu erwecken. Insgesamt gab es vier Fenster, eines auf jeder Seite. Roosevelt sah industriell gefertigte Balken, die das Dach trugen. Das Haus war bloß Kulisse.
    »Kopf runter. Und halt dich von den Fenstern fern«, sagte Regal Blue und kauerte sich neben den Rauchgenerator.
    Roosevelt hockte sich neben ihn, und beide spähten zum Fenster hinaus. Die Reiter hatten sich in verschiedene Richtungen verteilt. Drei von ihnen kamen auf Regal Blue und Roosevelt zu. Zwei Schatten fielen vor das Fenster; dann waren von draußen gedämpfte Stimmen zu hören. Die Dragoner waren auf der Jagd nach ihnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in den Häusern nachschauten.
    Roosevelt lud seine Muskete, hob wieder den Kopf und spähte durchs Fenster. Ein wedelnder Pferdeschweif war dort zu sehen und zuckte hin und her. Dann ritt der Dragoner wieder an, setzte sich langsam in Bewegung. Es war nur ein einzelner Transkriptor, der dem Haus den Rücken zugekehrt hatte.
    Roosevelt streckte den Finger nach Regal Blue aus und deutete aufs Fenster.
    »Ja, ich sehe ihn. Wir müssen uns den Kerl schnappen. Jetzt sofort«, flüsterte Regal Blue.
    Roosevelt nickte und spannte die Muskete. »Ich hole ihn mir. Nimm du meinen Platz ein, während ich nachlade.«
    Langsam richtete Roosevelt sich hinter dem Fenster auf. Der Reiter hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Er schaute auf die Uhr, um nachzusehen, wie lange es noch bis zur Halbzeit war.
    Roosevelt hob das Gewehr und schlug mit dem Kolben das Glas aus dem Fensterrahmen. Der Reiter drehte sich im Sattel um, doch Roosevelt schob die Muskete bereits durch das zerbrochene Fenster, legte an und schoss. Die Muskete krachte, und der Reiter flog rückwärts vom Pferd.
    »Treffer! Nachladen!«, rief Roosevelt und duckte sich neben das Fenster.
    Regal Blue sprang auf und legte an. Rasch nahm Roosevelt eine Patrone aus seiner Tasche und lud nach. Regal Blue feuerte und traf sein Ziel voll: Roosevelt sah, dass ein zweiter Redcoat neben dem ersten im Gras lag. Doch der Mann war nicht tot, sondern wand sich schreiend am Boden, die Hand auf den Unterleib gepresst. Plötzlich stürmten zwei Redcoats durch das Gras auf das Haus zu. Roosevelt zielte. Die Männer waren noch vierzig Meter entfernt und bewegten sich schnell. Einer hob seine Pistole und schoss. Die Kugel schlug in die Hauswand ein. Dann drückte Roosevelt ab. Seine Kugel traf

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