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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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der Hauptsache in den Rücken, weil er dort zuletzt sein Schwert versenkt hatte.
    Das Monstrum drehte mich auf die Seite. Leckte das frische Blut von meinem Rücken. Mir stockte der Atem.
    Ich hörte, wie ein paar der anderen Kreaturen angeschlurft kamen. Der vom Plateau zischte und knurrte. Seinesgleichen wollte wohl etwas von mir abhaben, aber der vom Plateau schien nicht am Teilen interessiert.
    Ehe ich mich versah, brach die Hölle los. Sie gingen alle aufeinander los. Der vom Plateau sprang mit einem Satz vor mich und hielt die anderen von mir fern. Sie bissen, kratzten, kämpften. Ich schob mich vorsichtig über den Boden weiter weg vom Geschehen. Kampfgeräusche verfolgten mich wie dunkle Omen.
    Einer der Kreaturen landete im hohen Bogen neben mir. Seine Zunge hing schlaff aus seinem Maul. Er war besinnungslos. Ich kroch weiter, schneller als zuvor. Mehr Angst staute sich in mir, ließ mich alles andere vergessen.
    Als ich etwas weiter weg war, erhob ich mich so schnell wie möglich und rannte davon, ohne Pause, ohne zurückzublicken. Bald regnete Asche auf mich nieder. Als nächstes roch ich die schwefelige Luft, die dem Ascheland vorauseilte.
    Ich geriet ins Stolpern, als meine Füße auf der nachgiebigen Asche landeten. Ich fiel vorn über, blieb einen Moment schnaubend liegen und roch den ekeligen Gestank des Vulkans. Direkt vor mir, aber weit entfernt, erhob er sich Feuer und Asche spuckend im roten Schein. Der Himmel war Wolken verhangen von Rauch und Asche.
    Und hier sollte ich durch?
    Ich begann zu Husten. Meine Augen fingen zu tränen an. Kaum das ich das Ascheland betreten hatte, vergiftete es mich schon. Wie sollte ich diese Reise meistern? Ganz ohne Boris? Zu Fuß wäre ich zu langsam. Allein der Weg dorthin würde mich zu lange dieser giftigen Welt ausliefern. Noch dazu waren da noch die Kreaturen aus dem Dunklen Land, bei denen ich mir gut vorstellen konnte, dass sie jagt auf mich machten, sobald sie einen Augenblick in ihrem Kampf innehielten und erkannten, dass ich verschwunden war. Ich schüttelte mich vor Graus, stemmte mich hoch und lief zügig weiter.
    Je tiefer ich jedoch ins Ascheland vordrang, desto mühseliger wurde es. Schleppte mich durch knietiefe Asche. In den letzten Stunden war die Aktivität des Vulkans auch noch angestiegen, so dass ich im wattigem Grau nur noch annähernd dem roten Schein folgen konnte. Blitze zuckte unheilvoll über den schwarzen, verrauchten Himmel.
    Mein Husten hatte zugenommen und die Asche erinnerte mich an den Stein, der mich sonst kleidete, nur dass sie schwerer zu sein schien. Zusehens wurde sie mehr. Ich streifte sie mir dann und wann vom Körper, aber sie war so schnell wieder da, dass es sich der Mühe nicht lohnte.
    Ich geriet ins Torkeln. Die giftige Luft benebelte mich. Das Atmen wurde immer schwieriger umso weiter ich vordrang. Und es wurde zunehmend wärmer. Meine Augen brannten und tränten unaufhörlich. Meine Nase lief und mein Hals und meine Lunge brannten wie Feuer.
    Genau aus diesem Grund hatten sich die Drachen hierher zurückgezogen. Kein Mensch, also auch kein Tsurpa, würde sie hier je lebend erreichen.
    Ich fühlte wie ich, während ich ging, in Bewusstlosigkeit hinabrutschte. Schüttelte meinen Kopf. Zwang mich weiterzugehen und einigermaßen wach zu bleiben. Doch in der Zeit in der ich nun das Ascheland durchwandert hatte, war der Vulkan nicht merklich näher gekommen und irgendwo dort lebten schließlich die Drachen und somit auch Dradarko.
    In einem kurzen schnell vergänglichen Moment konnte ich den Vulkan sehen. Verlor den Mut und ließ die Hoffnung fahren ihn so je erreichen zu können. Es war einfach zu weit.
    Deprimiert spähte ich ihm entgegen. Fiel auf die Knie und seufzte kopfschüttelnd mit heiserer Stimme: »Hoffnungslos …«
    Es war vorbei. Ich konnte den Feuerzünglern nie die Drachenflamme bringen. Niemals würde ich den restlichen Weg überhaupt schaffen. Und selbst wenn, wofür? Um durch Dradarkos Feuer zu verbrennen?!
    Die Männer im Lager hatten mich umbringen wollen, dabei war doch alles an dieser Reise eine Selbstmordaktion.
    Meine letzte Kraft verließ mich. Ich fiel rücklings in die Asche, hustete gequält und war nicht mehr fähig weiterzulaufen. Ich mühte mich, mich aufzurappeln oder wenigstens weiterzukriechen. Doch selbst wenn ich meine Beine davon hätte überzeugen können, wäre ich gescheitert. Ich hustet derweil so stark, dass ich höchst wahrscheinlich immer wieder das Gleichgewicht verloren

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