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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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hatte nicht erwartet, dass meine Stimme so fest wäre.
    Der Drache lachte düster und schüttelte dabei unwirsch den Kopf.
    »Warum glaubst du würde es dir anders ergehen als all deinen Vorgängern? Und was macht dich so sicher, dass ich dich nicht einfach fresse?«
    Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, ob ich formwandeln konnte, nachdem die Fäulnislebenden mir meinen Stein vom Leib gerissen hatten. Um mich selbst zu überzeugen, konzentrierte ich mich auf das Vulkangestein um mich herum. Versuchte, es zusammenzuraffen und wieder wie eine zweite Haut um meinen Körper zu legen. Wie bewegte man Stein? Ich war kein Telepath.
    Das Gelächter des Drachen drang in meine Gedanken.
    »Ein Formwandler, ohne Stein!«, er lachte noch lauter. Es machte mich rasend. Der Boden unter mich begann zu beben. Das grüne Leuchten, das normalerweise über meinen Körper lief, floss wie Wasser von mir herunter, überflutete den Boden und rann zu einzelnen Felsbrocken. Schneller als ich gucken konnte schoss das Gestein auf mich zu. Traf mich und verschmolz mit meinem Körper in einer Kugel aus Licht.
    Ich blickte perplex an mir herunter. Das Gelächter Dradarkos verstummte jäh. Ich beobachtete, wie sich seine schuppige Stirn zusammenschob. Sein gewaltiger Schweif hielt in der Bewegung inne.
    »Kann es sein …?«, stieß er leise aus.
    Ich machte mich wieder zum Menschen.
    »Kann was sein?«, fragte ich scharf. Dradarko schüttelte sich.
    Statt einer Antwort streckte er seinen Kopf zu mir herunter und legte ihn flach auf den Boden vor mir. Ich war unangenehm überrascht, als ich merkte, dass allein Dradarkos Schädel mich als Brocken von der Größe her überholte.
    Nun, da seine Augen so dicht an mir dran waren, war ich sicher, dass in seinen Augen lebende Fackeln brannten. Fackeln die aus Menschen und Drachen bestanden.
    »Du siehst es also? Es sind alle deine Vorgänger und jene, die ich aus Spaß verbrannte.«
    Ich spürte wie Dradarkos Inneres rumorte und instinktiv wusste ich, dass mich gleich seine Flamme träfe.
    Ich reagierte instinktiv und ließ den alten Zauber des Formwandelns aufleben. Der schwarze Stein war anfangs noch wärmedurchlässig, sodass ich der Hitze nicht standhalten konnte. Meine Augen schienen binnen Sekunden zu verdörren, weshalb ich sie fest schloss. Mein Atem versagte durch die überwältigende Macht, die auf mich wirkte. Meine Lunge brannte furchtbar.
    Das Feuer umschlang mich gierig, schnappte und zerrte an meinem Körper, wollte mich mit Haut und Haar verschlingen. Die überwältigende Hitze und das Brennen auf meiner Haut waren so, als ob es nur noch entsetzliches Feuer gäbe. Durch jede Pore und jede winzige Öffnung schien es bitter schneidend in mich einzudringen, mich zu zerstören und auseinander zu reißen. Wenn ich das alles bis in alle Ewigkeit spüren müsste, weil ich zu einer lebenden Fackel wurde, dann musste ich das verhindern. Es wäre unerträglich!
    Ich ging in die Knie, hörte das boshafte Gelächter Dradarkos.
    »Nicht einmal Stein kann dich schützen!«, tönte er und doch wusste ich, dass der schwarze Vulkanstein mich besser schützte als mein vorheriger grauer Fels. Ich zwang mich die Augen wieder zu öffnen.
    Irgendwo hinter einer Wand aus glühendem Weiß, Orange und Blau, war der Drache. Ich konnte ihn nicht sehen. Überhaupt, obwohl ich formwandelte und noch keine lebende Fackel war, wurde Dradarkos Feuer für mich zunehmend unerträglicher. Bald hatte ich das Gefühl, als ob der Stein wieder zu Lava schmolz und an meinem Körper glühend heiß hinab rann. Ich kniff die Augen abermals zusammen und verbiss mir jeden Schrei. Obgleich ich mich außer Stande sah, stemmte ich mich mit aller Macht wieder in die Höhe. Ich sagte mir, dass ich nicht kniend untergehen wollte. Wenn es so sein sollte, wollte ich lieber aufrecht stehen.
    Als ich stand, brachte ich es irgendwie ein weiteres Mal fertig meine Augen zu öffnen.
    »Standhafter als deine Vorgänger, doch bilde dir nichts drauf ein. Das war schließlich nur der Anfang«, hörte ich Dradarkos Stimme. Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, wurde sein Flammenmeer kräftiger und unbarmherziger. Ich war geneigt abermals zu Boden zu sinken, in dieser Wucht der Flammen sogar rücklings zu fallen. Trotzdem war mein Wille stärker, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ich jetzt noch durchhalten konnte. Und dann sah ich es: Einen Regenbogen, begleitete von Prophets Lied. Geschockt blickte ich meine treue Freundin an, ich wollte ihr

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