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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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aufgetaucht war, konnte in Silvanas Augen nur eines bedeuten: Kaliß Schicksal war es diese Welt zu retten und das würde er. Trotzdem dass er ein alter Zauderkopf war.
    Mit diesen Gedanken wärmte sie sich und fröstelte zu gleich. Gäbe es eine Wahl würde sie ihrem besten Freund niemals wünschen diese Last zu tragen. Doch die gab es nicht.
    Ihre Gedanken wanderten träge zu ihrem Freund. Ob er inzwischen wohl dahinter gekommen war, dass sie ihm nicht alles erzählt hatte?
    Silvana hatte Kaliß gefunden kurz bevor der Krieg geendet hatte. Er war besinnungslos gewesen. Ihre Schwester hatte ihm zwischen den Schulterblättern ihr Zeichen aufgedrückt, ein Pentagramm bestehend aus einem Stern.
    Dieses Zeichen hatte Silvia jedem ihrer Gefolgschaft beschert. Und es war mehr als nur ein Zeichen gewesen. Es hatte ihre Anhänger loyaler werden lassen.
    Als Silvana Kaliß das erste Mal getroffen hatte, hatte sie dieses Mal noch auf seinem Rücken glimmen sehen, danach war es verschwunden und sie hatte es nie wieder gesehen. Sie hatte ihn jedoch beobachtet. Er war zu den Brocken getorkelt.
    Als Silvana ihn Jahre später wieder getroffen hatte, war er der Ansicht ein Brocken zu sein. Er hatte wohl auch vergessen wie er zu den Brocken gekommen war.
    Silvana hatte ihm damals und auch später nie etwas von ihrer ersten Begegnung erzählt. Sie hatte befürchtet, dass er tatsächlich zum Gefolge ihrer Schwester gehört hatte und wollte ihm vorerst einen anderen Weg weisen. Doch ihre Verschwiegenheit hatte sie nie aufgehoben.
    Heute glaubte Silvana, dass Kaliß der Magier aus dem Sumpf war. Der Unbeugsame, der sich jeder Kraft ihrer Schwester widersetzt hatte und derjenige, der sie schon einmal verbannte.
    Dennoch war Kaliß ihr damals wie heute auch ein Rätsel. Ein Mann der einerseits ihrer Schwester widerstand, andererseits auch durch die Kräfte Silvias seine Vergangenheit verloren hatte. Es mussten damals sehr mächtige Zauber aufeinander geprallt sein, um die Verbannung ihrer Schwester und seinen Gedächtnisverlust zu erklären.
    Außerdem konnte Silvana bis heute nicht so recht nachvollziehen, warum Kaliß sich damals weder auf die eine noch auf die andere Seite geschlagen hatte. Jemand der so war wie er, der hätte den Ausgang des Krieges bestimmt, denn er war mächtiger als er sich selbst eingestehen wollte.
    Hätte er das damals doch nur getan!
    Heute war das Land zerrüttet. Es gab keinen Zirkel der Magier mehr und keinen Kriegerring der Tsurpa.
    Hätte Kaliß damals schon seine Entscheidung gefällt, wäre heute kein Krieg. Er hätte dieses Land geeint. Entweder in Dunkelheit oder so wie es vor dem Krieg gewesen war.
    Es hätte nicht den Aufstand gegen die Magier gegeben, nie Tsurpa, die sich zwar so schimpften, aber doch keine waren. Das komplette System hätte es beeinflusst.
    Und Kaliß musste mächtig sein. Ansonsten wäre Silvia damals nicht so erpicht darauf gewesen ihn an ihrer Seite zu wollen.
    Silvana ging noch einmal alles durch was sich zugetragen hatte, seitdem sie Kaliß kannte.
    Sie schauderte heftig, als ihr bewusst wurde was sie die ganze Zeit übersehen hatten.
    Den Splitter, den dämlichen Splitter!
    Wenn das alles Schicksal war, dann gab es da draußen jemanden, der gespiegelt worden war und somit Silvia folgte. Und irgendwie wurde Silvana das dumpfe, unangenehme Gefühl nicht los, dass es Kaliß selbst war.
    Zumindest würde das Sinn machen, sofern sie voraussetzte, dass es schon beim ersten Krieg sein Schicksal gewesen war diesen zu entscheiden und ihn nicht nur für ein paar läppische Jahrhunderte auf Eis zu legen.
    Aber war Kaliß dem Splitter lange genug ausgesetzt gewesen?
    Silvana rollte sich wie ein kleines Häufchen Elend zu einer Kugel zusammen.
    Sie musste diesen Gedanken verbannen, bevor er ihren Geist zu sehr verpestete.
    Sie wurde abgelenkt, da sie das starke Gefühl bekam durchdringend beobachtet zu werden.
    Nur leicht hob sie ihren Kopf und sah den dunklen Tsurpa, der sie ununterbrochen anstarrte. Sie glaubte Intelligenz in seinem Blick zu sehen.
    Speichel tropfte von seinem Kinn. Doch abgesehen davon rührte sich nichts. Er blinzelte nicht einmal.
    Er hatte etwas Unheimliches, obschon Silvana ihm ihren Schutz gegeben hatte. Gerade dieses Ruhige, Harrende, fast lauernd wie ein Tier, machten sie bang. Er sah aus wie ein Ungetüm, das geduldig auf seinen Schlag wartete, ob er wohl auch eines war?!
    Silvana zwang sich dazu ihn zu ignorieren und schlief irgendwann ein. Als sie jedoch

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