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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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wiedererwachte, starrte der Tsurpa noch immer.
    Donner und Getose drangen von draußen in den Kerker.
    Silvana horchte angestrengt. Auch ihre Ohren waren mal besser gewesen, es klang aber, als würde ein Teil der Streitmacht ihrer Schwester zurückkehren.
    Silvana zuckte bei diesem Gedanken zusammen. Wenn dem so war, würde der Tsurpa hier wahrscheinlich nicht mehr herauskommen. Das wiederum würde bedeuten, dass Silvanas Bemühungen vergeudet waren. Dann hätte sie ihre Kräfte besser auf jemand anderen setzen können oder Edoron alles geben sollen.
    Der dunkle Tsurpa gab einen animalischen Laut von sich, der eine Mischung aus Knurren und Lachen war. Automatisch wichen die Wachen ein Stück vor ihm zurück.
    Silvana sah zu ihm hinüber. Er bleckte seine schwarzen Zähne und fuhr aufgebracht mit den Krallen über die Steine. Funken stoben auf und das quietschende Scharren, das der Tsurpa verursachte, war grässlich.
    Silvana hielt sich die Ohren zu. Mulmig wurde ihr schon. Ob diese Art der Drohung wohl gegen sie gerichtet war?
    Einerseits wollte sie ja, dass er freikam, andererseits, wenn diese Drohgebärden gegen sie gerichtet waren, wollte sie dann lieber nicht mehr anwesend sein.
    Sie sah seine Messerscharfen langen Krallen mit Beängstigung an. Doch alles an diesem Tsurpa war bedrohlich nicht nur die Krallen. Da waren spitze Zähne die in einem kräftigen Maul steckten und ein Körperbau der zwar primitiv wirkte, aber überaus kräftig war. Und dafür, dass er sehr klobig erschien, war er überraschend flink und geschickt. Silvana hatte ihn schließlich schon in Aktion gesehen.
    Vielleicht hatte sie ihn ja mit ihren Blicken herausgefordert? Wer wusste schließlich schon, was in so einem Tsurpa alles ablief. Ungewollt zitterte sie.
    Der Tsurpa brüllte lautstark und ließ alle Anwesenden zusammenzucken. Sein faulig stinkender Atem reichte bis zu Silvanas Zelle. Er riss unablässig an seinen Ketten. Silvana spürte es einem Erdbeben gleich. Er zog und zerrte und richtete sich dabei direkt in ihre Richtung.
    Hektisch sah Silvana sich um und wünschte sich auf einmal eine robustere Zelle, die auch einem Ansturm dieses Tsurpa standhalten könnte.
    Dieser klapprige Käfig würde diesen Koloss mit Sicherheit nicht aufhalten!
    Seine Ketten ächzten verheißungsvoll. Die Wachen traten an ihn heran und versuchten, ihn mit allen Mitteln davon abzubringen, weiter daran zu zerren.
    Der Tsurpa tobte nun so sehr, dass ein jeder der ihm zu nahe kam einfach aus dem Weg gefegt wurde. Dadurch fielen die Wächter der Reihe nach. Und die Ketten brachen in lautem Getose und schossen gen Decke, ehe sie nutzlos an den Ringen hingen, die ihm an Hals Armen und Beinen angelegt worden waren, um ihn gefangen zu halten.
    Mit rasendem Blick sah er Silvana an.
    Silvana stellte sich auf ihre alten Knochen und fiel sofort wieder aufs Bett, weil ihre Beine sie nicht trugen. Furcht überkam sie, als der Tsurpa mit aller Ruhe dieser Welt, aber loderndem Zorn in seinen Augen, auf sie zugestapft kam.
    Er packte die Käfigtür mit beiden Händen und Silvana sah mit schreckensbleichem Gesicht, wie er sie mit einem Ruck einfach aus dem Käfig herausriss, als ob es Spielzeug wäre, und sie achtlos fortwarf.
    Silvana kauerte sich in abwehrender Haltung in die Ecke des Strohlagers.
    Der Tsurpa packte sie grob und riss sie in die Höhe, wobei ihr Kopf gegen einen Stab des Käfigs prallte und sie besinnungslos wurde.

Verbündete
    Während Boris unterwegs war, um die anderen zu holen, ließ ich alles langsam sacken. Es war mir immer noch nicht wohl dabei meine Freunde mit ins Geschehen einzubeziehen, aber ich sah ein, dass ich ohne sie wahrscheinlich nicht einmal nah genug an Silvia herankäme.
    Aber mein weit aus größeres Problem hatte ich mit diesem Dradarko. Sicher ich hatte ihn gerufen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er und Boris sich nah standen. Noch viel weniger hatte ich damit gerechnet, dass er ein netter Drache sein sollte.
    Ich traute ihm nicht. Nicht nach allem, was jetzt schon zwischen uns passiert war. Es war schließlich sein Feuerodem gewesen, der Prophet getötet hatte. Seiner! Wie sollte ich so jemanden trauen?
    Gar nicht, vermutlich.
    Aber Boris schien ihn zu mögen.
    Ich hatte Boris nicht mitgeteilt wie Prophet ums Leben gekommen war und ich bezweifelte, dass Dradarko es getan hatte.
    Trotzdem, selbst wenn das nicht zwischen uns gestanden hätte, hätte ich ihn nicht gut leiden können.
    Vielleicht wurde das einfach dadurch

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