Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
das?«
    Thanatos erzählte ihr seine eben erdachte Theorie, als er geendet hatte lag ein Schatten über Lebens Gesicht. Er hatte Leben noch nie so düster schauend gesehen. Normalerweise leuchtete sie immer von Innen heraus, doch nach dieser Vermutung von ihm erlebte er sie einmal ganz anders.
     
    Sie erstellten eine Liste der Mächte:
    Leben Tod
    Glück Unglück
    Zufall Schicksal
    Zeit Ewigkeit
    Sein Vergänglichkeit
     
    Gemeinsam stellten sie fest, dass das einzige was keinen Platz in diesem Gefüge fand, die Magie war, obwohl sie doch zu den alten Mächten gehörte. Und sie war die einzige Macht ohne Gegenpol. Was blieb, wenn man Leben und Sein vergehen ließ? Alles andere verging. Übrig blieb Ewigkeit.
    Tod schauderte. Nicht Schicksal hatte hier die Fäden gezogen, sondern Ewigkeit. Das durfte doch nicht wahr sein! Wie konnte das überhaupt möglich sein?
    »Weißt Du, was das bedeutet?«
    Thanatos nickte ihr stumm zu. Sie wussten es beide: Einzig die Magie konnte noch eingreifen, in Form eines Magiers …
    »Warum tut Ewigkeit dies?«
    »Weil Zeit und Ewigkeit nur dann zusammen sein können, wenn die Zeit die Ewigkeit berührt und dies geschieht nur, wenn nichts weiter existiert.«
    Diese Worte stießen neuerliche Theorien an und führten zu einer Diskussion der beiden darüber, was sie nun waren und an welcher Stelle des Machtgefüges sie standen.

Ungebrochen
    Silvia schnaubte aufgebracht. Dieser Tsurpa!
    Egal, was sie auch immer ausprobierte, der dunkle Tsurpa gehorchte ihr nicht. Er litt zwar unter ihrer Magie, aber er blieb wild und ungezähmt. Schwere, dicke Ketten, die tief im Boden verankert waren, hielten ihn wo er war. Doch er brüllte und tobte. Er war wie ein Tier, das einfach keine Kommandos annahm.
    Silvia hatte noch nie etwas gesehen, das so viel Kraft besaß. Vielleicht war der dunkle Tsurpa auch nur ein rohes, primitives Individuum, das unter keinen Umständen je gezähmt werden konnte.
    Sie widmete ihm einen zornigen Blick. Solange er nicht kooperierte, hätte sie keine Verwendung für ihn.
    Dennoch galt es sich später weiter mit ihm zu befassen. Der Spähtrupp war zurück und brachte Kunde, die keine Verzögerung duldete.
    Widerwillig wandte sich Silvia ab und befahl den zehn Wächtern ihre Stellung zu halten.
    Silvana befand sich in einer Zelle ganz in der Nähe von dem Tsurpa, den ihre Schwester niemals bändigen würde. Ihre Schutzzauberkraft wachte über ihn. Ihr Plan war aufgegangen.
    Durch den Verlust ihrer Zauberkraft war sie aber eine alte Greisin, die zu tattrig war, um überhaupt noch auf ihren Beinen zu stehen. Aber Silvana hoffte inständig, dass dieser Tsurpa und Edoron dieses Opfer wert gewesen waren.
    Sie sah zufrieden zu Kaliß Tsurpa. Hoffentlich würde er seine Aufgabe als Tsurpa kennen, obgleich er so anders war. Irgendwo tief in den Windungen seines Hirns musste schließlich noch das Bewusstsein für das schlummern was er war.
    Der Ruf der Tsurpa hatte ihn zu einem solchen gemacht und ihn erweckt. Das durfte einfach nicht vergessen gegangen sein. Silvana hoffte doch stark, dass er seine Ketten sprengen und alle Hindernisse aus dem Weg räumen würde.
    Denn hier drinnen, gehalten und gefangen wie ein Tier, würde er Kaliß nicht von Nutzen sein.
    Sie legte sich auf das faulige, feuchte Stroh. Wie geschickt ihre Schwester sich auch anstellte, es war ihr entgangen, dass Silvanas Zauberkräfte nicht auf sie übergegangen waren. Vielleicht weil sie zu selbstsicher gewesen war? Sei’s drum. Silvana gab das neue Hoffnung und Mut.
    Es ging ihr nicht gut, aber Silvia würde sie nicht sterben lassen. Jedenfalls nicht bevor Silvana ihren Triumph, ihr Imperium aus Dunkelheit, mit eignen Augen gesehen hatte. Erst dann würde sie sich an der Genugtuung laben besser als ihre Schwester zu sein.
    Selbst wenn Silvana all dies mit eigenen erschrockenen Augen gesehen hätte, würde Silvia sie vielleicht weiterhin am Leben halten, damit sie elendig mit der Tat ihrer Schwester lebte und eines Tages jämmerlich verging.
    Doch Silvana weigerte sich schlicht daran zu glauben. Mit jedem Tag schien es zwar finsterer zu werden und doch widerstrebte es ihr zu glauben, dass es keinen Ausweg mehr gab.
    Würde sie dies glauben, dann wäre zumindest sie verloren. Und Kaliß hatte Silvana doch immer wieder erstaunt. Er hatte zwar geschlafen und war nicht wach zu bekommen, als Silvana ihn das letzte Mal gesehen hatte, aber er war schon immer für Überraschungen gut gewesen.
    Dass sein Tsurpa

Weitere Kostenlose Bücher