Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
wenn Boris in Wahrheit die einzige Ausnahme war. Irgendwoher mussten die schrecklichen Schauergeschichten über Drachen ja kommen. Ich schüttelte mich innerlich schaudernd.
    Erleichterung traf mich, als Boris mit Anhang die Halle betrat.
    Die Wölfin lief an seiner Flanke, dicht gefolgt von Edoron und Diego. Der Knirps ritt mit Teller großen Augen auf der Wölfin und sah sich überwältigt um. Sykora kam auf mich zugestürmt und fiel mir abermals quiekend um den Hals.
    »Du lebst!«, stieß sie dabei erleichtert aus.
    Als Boris knapp hinter seinem König zum Stillstand kam, erblickte ich Skorn auf seinem Rücken. Ich war irrsinnig erleichtert ihn zu sehen und heilfroh, dass er noch lebte. Allerdings sah er aus, als wäre ihm übel mitgespielt worden. Er war kreidebleich und sah kraftlos aus.
    Ich löste mich von Sykora und kletterte auf Boris‘ Rücken. Schon komisch, ich hatte nicht erwartet, dass Skorn dazu beitrug, dass ich mich sicherer fühlte.
    Von Boris‘ Rücken aus sah ich hinter ihm zwei unbekannte Gesichter. Das eine konnte ich allerdings ziemlich sicher zuordnen. Er sah seinem Vater Skorn nämlich verdammt ähnlich: Pseiyun. Wo hatten sie ihn gefunden?, fragte ich mich kurz, ehe meine Augen zu der jungen schüchtern schauenden Frau schweiften.
    Sie hob scheu und nur für einen kurzen Moment ihren Blick.
    Ich erkannte etwas in ihr. Aber was? Es kam mir so vor, als wäre ich ihr schon einmal begegnet …
    »Das ist Prinzessin Esra. Du bist ihr schon ein Mal begegnet. Kurioserweise ist sie eine Magierin«, Krächzte Skorn neben mir leise, der wohl bemerkt hatte, dass ich sie anstarrte.
    Ich schaute Skorn irritiert an. Er sah müde aus.
    Dann dämmerte mir endlich wer sie war. Sie war das Königskind, das ich damals vor den Flammen bewahrt hatte.
    »Vater … Vater war dagegen«, meinte sie stockend.
    »Doch er musste mich ziehen lassen, weil er wusste, dass wir untergehen würden, wenn du nicht siegst«, sagte sie leise. Bloß kein Druck!, dachte ich und biss die Zähne aufeinander.
    Sie trippelte ein wenig unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    Ich ließ die Worte im Raum stehen und wandte mich wieder Skorn zu.
    »Du siehst genaugenommen nicht so aus, als könntest du in den Kampf ziehen …«
    »Solange ich ein Schwert führen kann, werde ich kämpfen, Kleiner«, gab er zurück und ich sah den Willen zu kämpfen in seinen Augen lodern. Doch in ihnen lag auch viel Schmerz.
    »Was, wenn ich das nicht will?«
    Skorn biss sich auf die Unterlippe, neigte dann sein Haupt und entgegnete: »Ich werde den Fehler nicht noch ein Mal machen, deinen Willen mit Missachtung zu strafen.«
    Er schluckte. Es war für mich ganz offensichtlich, dass er nicht untätig bleiben wollte. Aber mal ehrlich jemanden in einen Kampf zu schicken, der schon aussichtslos schien, war eine Sache, dann noch einen ausgemergelten, alten Krieger zu nehmen, der sich vermutlich kaum auf den Beinen halten konnte, war das nicht Mord?
    Ich seufzte und überflog dabei noch einmal die Gesichter der Anwesenden. Ich vermisste Silvana mehr denn je.
    »Und du bist dir sicher, dass du das willst? Das ist Selbstmord«, sprach ich meine Gedanken Skorn gegenüber aus.
    Er lachte grimmig.
    »Ich möchte dieser Hexe ordentlich einen mitgeben! Und werden wir nicht ohnehin alle sterben, wenn wir verlieren?«
    »Ich bin kein Krieger …«, flüsterte ich ihm verängstigt zu und sah dabei in die erwartungsvollen Gesichter der anderen.
    »Für wahr!«, lachte Skorn leise.
    »Ein Grund mehr weshalb du jede Hilfe brauchen kannst.«
    Er sah mich einen Moment schweigend an dann sagte er:
    »Und wenn das alles vorbei ist, dann mach ich dir noch die Hölle dafür heiß, dass du einfach fortgelaufen bist.«
    »Versprochen?«, fragte ich. Skorn nickte entschlossen.
    »Aber du musst mir versprechen, dass du nicht scheitern wirst.«
    »Aber Skorn, ich - «
    »DU hast es schon ein Mal geschafft.«
    »Wie meinst du das?«, fragte ich. Diese Sache konnte ich nämlich noch immer nicht glauben.
    »Du warst der Magier, der die Hexe verbannte.«
    »Sicher nicht!«, widersprach ich energisch, was an meiner Abneigung lag, daran zu glauben.
    »Doch du! Der Magier aus dem Sumpf. Der, den die Hexe mit ihrem Mal versah und der ihr dennoch widerstand und sie verbannte!«
    Meine Worte machten Skorn energisch und schienen ihn mit plötzlicher Stärke zu erfüllen. Ein wenig steif richtete er sich ächzend weiter auf.
    »DU, Kleiner.«
    »Welches Mal?«
    »Das Mal zwischen deinen

Weitere Kostenlose Bücher