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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Vielleicht waren sie inzwischen nur Söldner oder gar Barbaren.
    Skorn gab vor anders zu sein. War er’s?!
    Andererseits, was hatte es den Tsurpa gebracht gegen die Magie zu arbeiten? Schließlich glaubte ich, dass das bunt haarige Kind aus meiner Vision das Verhalten der Tsurpa nicht guthieß.
    Ich hoffte nur, dass Skorn tatsächlich anders war. Gerade war ich gut in Fahrt, denn mir fiel mehr von dem wieder ein, was ich mal über Tsurpa gelesen hatte. Nur ein Tsurpa-Krieger durch und durch, mit Herz und Seele, konnte mit Hilfe des Gebets der Tsurpa etwas bewirken.
    Ich warf Skorn einen flüchtigen Blick zu. Von dem alten Mann war nichts geblieben, und wahrscheinlich war es gerade sein hohes Alter, das ihn von seinesgleichen unterschied.
    »Was ist dieses Mädchen?« Skorn rollte mit den Augen auf Sykora, die am Boden lag. Er hatte seine Arme fest vor der Brust verschränkt und wirkte irgendwie steif, stolzierte dabei aber wie ein Krieger.
    »Wenn ich das wüsste.«
    »Ich glaube nicht, dass sie ist, was wir suchen. Ich habe gehört, zu Zeiten der Hexe gab es viele Mächte. Vornehmlich dunkle Mächte waren dabei ganz ähnlich wie ihre.«
    »So, was soll sie dann sein?«
    »Ein Dämon«, antwortet Skorn prompt. Ich zuckte zusammen und sah auf sie hinab. Ihr Gesicht sah friedlich aus, während sie schlief. Doch ihr Körper wirkte abgemagert und auch ihre zerschlissene Kleidung schien die besten Tage bereits lange hinter sich zu haben. Sie wirkte gerade überhaupt nicht bedrohlich.
    Wäre sie ein Dämon, warum sollte sie dann so wirken?
    »Nun …«, sagte ich langsam, »wie mir scheint, umgebe ich mich mit Leuten bei denen ich anfangs nicht weiß, ob es wirklich sicher ist.« Ich warf Skorn einen scharfen Blick zu. »Einer mehr oder weniger wird da auch nicht schaden und dann werden wir es früh genug herausfinden.« Skorn schaute verdrießlich, sagte jedoch nichts.
    »Außerdem sagtest du mir selbst, dass die Magie wieder verrückt spielt und wer sagt, dass das Dunkle nicht daher kommt?«
    Skorn schüttelte vehement den Kopf.
    »Verrücktspielen der Magie macht sie nicht dunkel. Das ändert sich nie. Sie gehorcht dann nicht mehr jedem, verändert ihr Wirken. Aber nicht so, dass Hell zu Dunkel und Dunkel zu Hell wird.«
    Jetzt war es an mir zu schweigen und mich still zu fragen, wieso und woher Skorn so vieles wusste. Er wurde einfach nicht müde mich zu verblüffen.
    »Wir sollten sie loswerden«, schloss Skorn schließlich. Das war mir jetzt wirklich zu wider. Ich würde Sykora sicher nicht sich selbst überlassen. Ich hatte sie gesehen und ich meinte gesehen . Und das was ich gesehen hatte, reichte aus, um mich an sie zu binden. Dazu kam dieser irritierte Blick, als sie den Tsurpa beinah umgebracht hatte.
    »Sie bleibt«, entgegnete ich schlicht. Sie brauchte unsere Hilfe und ich war nicht sicher, ob wir ihre nicht auch eines Tages bräuchten.
    Skorn wandte sich mir zu. Scharf musterten seine Augen mich.
    »Mit Rat und Tat: Dein Diener …«, er verbeugte sich vollkommen überzogen, »ist wie immer gern zu Diensten!« Er kam wieder hoch und sein Blick stach wie tausend Nadeln.
    »Du irrst dich Skorn!«
    »Und woher kennst du ihren Namen?« Mein Gesicht versteinerte. Ein Dämon, der mich in seinen Bann schlug, darauf wollte er hinaus. Woher wusste ich, dass wir uns ihrer annehmen sollten? Warum war ich sicher, dass sie kein Dämon war? Warum war sie vorhin so gläsern gewesen? Und warum hatte ich mich ihrem Einfluss entziehen können? Ich warf ihr einen Blick zu und lief zu ihrem schlaffen Körper.
    »Skorn, es gibt momentan viele Dinge für die ich keine Erklärung habe. So als ob ich etwas wüsste, ohne zu wissen. Mehr ein Gespür als alles andere. Meine Mentorin sagte mir, ich würde magische Wesen erkennen, sicherlich könnten wir hier mit Dunkelheit im Bunde sein. Aber vielleicht meinte sie mehr als nur erkennen. Und wenn du sie ungeachtet der vorherigen Magieauswüchse siehst , was sagt dir dann dein Gespür? Das Gespür, dem deine Ahnen schon getraut haben?«
    Skorn trat an sie heran, seine Augen waren auf Sykora geheftet. Seine Härte wich einem Seufzer und einem nachdenklichem Kratzen am Kopf. Bei seinem Gesichtsausdruck glaubte ich zu erkennen, dass Sykoras Anblick seine väterliche Seite weckte. Vielleicht weil seine Kinder etwa in ihrem Alter waren. Skorns Blick wanderte zu mir. Er nickte.
    »Aber du kannst nicht alles und jeden retten.«
    Ich sagte dazu nichts. Dazu hatte ich keine wirkliche Meinung

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