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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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trockenen Plätzchen für uns.
    Ich erspähte einen schmalen Trampelpfad, der sich am grauen Gestein eines Berges empor schlängelte. Weiter oben lag eine Höhle. Dort war der geeignete Platz.
    Trocken und, zu Skorn Vorstellungen auch passend, sicher. Ginge es nur um mich, so würde ich nicht rasten. Das Wetter störte mich so gar nicht, im Gegenteil. Ich ertappte mich bei dem Gedanken in Pfützen herumzuspringen.
    Als ich den Trampelpfad erreichte, sah ich, dass er ziemlich steil war und Skorn und insbesondere Sykora taten mir jetzt schon leid. Meine schweren Füße betraten den felsigen, schmalen Weg.
    Aus der Ferne hatte er eindeutig einladender ausgesehen. Als ich noch unter meinesgleichen gelebt hatte, war ich auf vielen ähnlich gearteten Pfaden gewandert, in den Bergen im Norden.
    Und mit jedem Schritt war es, als stiege ich einen Schritt weiter in meine Vergangenheit. Hierbei sei erwähnt, dass Brocken nicht zimperlich miteinander umgingen. Sofern sie nicht in Kriege oder Kämpfe verwickelt waren, suchten sie sich einen Spielgefährten aus ihren Reihen - den kleinsten und schmächtigsten.
    Die Erinnerungen kopfschüttelnder Weise abschüttelnd erklomm ich den Pfad bis zum Plateau mit der Höhle.
    Seufzend warf ich einen Blick hinein. Pah, dieses dunkle Loch wirkte in keiner Weise einladend; ganz wie das raue zu Haus.
    Herzlich Willkommen in meinem früheren Leben, dachte ich sarkastisch. Herzlich willkommen daheim.
    Ich streckte meinen Kopf vorsichtig in die Höhle. Sie war glücklicher Weise unbewohnt. Ich ging hinein. Lange war ich nicht mehr in einer Höhle gewesen. Fast zwei Jahrhunderte, die meine Erinnerung nicht schmälten.
    Ich scharrte mit den Füßen über den staubigen Boden und trat ein paar Steinchen beiseite. Sie war mir so vertraut, als wäre es dieselbe Höhle wie die, in der ich gehaust hatte.
    Wenn ich Skorn glauben schenkte, dann erschufen sie zwar Höhlen, Tunnel und Berge, aber das diente sicher nicht dem Zweck dort zu leben. Vermutlich eher dem von A nach B zu kommen oder sie hatten einen anderen Sinn, der mir nicht klar war. Es war auch nicht wichtig. Oder doch? Jetzt, als ich so darüber nachdachte, interessierte es mich doch.
    Zwar war ich mir nicht hundertprozentig sicher, aber der Gedanke keimte doch in mir: Vielleicht würde ich zurückgehen, um ihre Geheimnisse zu lüften. Ja, vielleicht sollte ich es sogar. Wer sagte mir schließlich, dass nicht auch sie dem dunklen Strom folgen würden?! So etwas würde sie sicher anziehen und es passte; sie gruben in der Erde, Richtung Strom und sie bestanden selbst aus magischem Boden. Folglich waren sie vielleicht ebenso empfänglich wie ich, auch wenn Skorn etwas anderes behauptet.
    Erschrocken über meine eigenen Gedanken klatschte ich mir die Hand vor den Mund. Es ergab einen Sinn. Im ersten Krieg hatte die Hexe sicher die Verbindung der Brocken zu den Strömen genutzt, um sie zu ihren Verbündeten zu machen.
    Zweifel übermannten mich. Gehörte der Strom wirklich der Hexe? Würden Brocken ihr tatsächlich folgen? Gewiss, wenn daraus Krieg entstünde und sie morden dürften.
    Skorn trat hinter mir in die Höhle und beäugte sie mit hochgezogener Braue. Ich glaubte in seinem Gesicht zu sehen, dass er sich eine bessere Unterkunft erhofft hatte.
    Ich für meinen Teil hätte umgehend kehrt gemacht, wäre der Namenlose nicht gewesen und hätte sich nicht das Hexchen bibbernd und zitternd zu uns gewagt. Sie sah uns ängstlich und mit großem Fragezeichen im Gesicht an. Ihre scheuen Rehaugen huschten unstet hin und her und ihre Lippen bewegten sich tonlos.
    »Nur Mut«, hörte ich sie zu sich hauchen. Sie pflanzte sich neben den Eingang, zog die Beine an und umschlang ihre Knie mit den Armen. Dabei tat sie so, als wären wir gar nicht da.
    Skorn bereitete ein Lager vor und ich bettete den Namenlosen dort.
    Sykora warf uns skeptische Blicke zu, beeilte sich danach jedoch immer uns schnell wieder zu ignorieren.
    Ich holte trockene Kleider aus Skorns Tasche und reichte sie Sykora. Nur zögerlich nahm sie sie an, doch sie nahm sie wenigstens an. Ich hatte befürchtet, dass Skorn Einspruch erhob – nicht die Bohne. Er versorgte wieder den Tsurpa und deckte ihn sogar mit seiner Decke zu.
    Ich warf einen Blick mach draußen. Es war stockfinster und regnete nicht nur, sondern das Wetterorchester ertönte wieder mit Blitzen, Donner und Sturm.
    Kurz schwelgte ich in Erinnerungen an den Fund des Königskinds. Seither hatte sich vieles geändert. So zum

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