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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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große Opfer.
    Wenn ein Wetterprophet zu einem Tsurpa spricht, bedeutet das, dass der Tsurpa alle Werte und Ideale des Tsurpa-Kriegers in sich vereint.
    Wenn ein Wetterprophet zu einem Tsurpa spricht, bedeutet das, dass das er ihm das Kommende zutraut so schwer es auch ist.
    Es verlangt viel von einem der erste im fremden Land zu sein, mein Sohn.
    Prophet hatte definitiv über seine Gedanken zu ihm gesprochen und hatte Skorn erinnern lassen. Skorn war überwältigt, so sehr überwältigt, dass er erst wieder einatmete, als Prophet zu Sykora flog. Er hatte tatsächlich seinen Vater sprechen gehört, denn obwohl er nie ein Krieger geworden war, so war doch das Blut eines Tsurpa in ihm geflossen.
    Ein Tsurpa wird als solcher geboren.
    Auch Sykora zuckte zusammen und wurde steif. Sie sog scharf die Luft ein und hörte auf zu atmen. Also hatte Prophet auch auf sie diesen Effekt. Skorn beobachtete sehr genau.
    Der Blick des Vogels durchdrang die Seele und deckte unter allen Umständen jedes Geheimnis auf. Sykora wurde rot. Sie begann stille Tränen zu weinen. Skorn dachte, dass es nicht nötig wäre so tief zu schauen, aber er wusste, dass Wetterpropheten einstmals als weise gegolten hatten und außerdem hatte Sykora Prophet ja um Rat gebeten.
    Prophet kehrte zurück zu Golem und schien nachdenklich. »Wenn du denkst wir sollten es tun, dann sing«, meinte Sykora schniefend. Prophet schwieg beharrlich. Als sie sie anstarrte, sagte ihr irgendetwas, dass sie die falsche Frage gestellt hatte. Natürlich, dachte sie dann, natürlich war es die falsche, denn die Antwort entschied wohl möglich über Leben und Tod von Golem.
    »Wenn da schon ein Band zwischen uns existiert dann sing«, formulierte sie die Frage neu. Prophet sang.
    »Glaubst du, dass wir, also Skorn und ich, für diesen Schwur gemacht sind, sing.« Sie sang erneut.
    »Denkst du, dass es funktioniert?« Prophet schwieg. Skorn musterte Sykora. Sie war doch recht klug den Vogel zu befragen.
    »Ich denke, das ist als kein Kommentar zu bewerten, richtig?«, warf Skorn ein und Prophet sang.
    »Kann ich ihm vertrauen?«, warf Sykora dazwischen und zeigte schnurstracks auf Skorn. Diesmal sang Prophet nicht. Sie flatterte zu Sykora und sah ihr nochmals in die Augen.
    »Vertraust du mir? Vertraust du meinem Urteil, Kind? Ich habe diesen Mann erwählt vor vielen Jahren schon und er ist meinem Ruf gefolgt. Was brauchst du noch, um über deinem Hass zu stehen. Mein Urteil, was euch betrifft, habe ich soeben gebildet. Normalerweise schweigt ein Prophet über solch wichtige Geschicke und dennoch habe ich gesungen.«
    Es lag kein Vorwurf in Prophets Augen nur Sanftmut. Etwas daran tröstete einen Teil von Sykora. Sie hatte die Worte des Wetterpropheten nicht gehört so wie Skorn. Sie hatte sie mit dem Herzen gefühlt.
    Sykora schluckte den dicken Kloß herunter und blinzelte die Tränen aus ihren Augen. Eine solche Berührung eines Wetterpropheten war ein Zeichen.
    Er ist es nicht. Ich bin es. Ist in mir überhaupt irgendetwas Gutes? Fragte sie stumm in ihren Gedanken.
    »Du musst verstehen, Kind, dass jemand, der gut und rein nicht zwangsläufig frei von Schuld und Schmerz ist. Ist es nicht logisch, dass gerade jemand gutes so etwas fühlt? Jemand der aber abgrundtief böse und dunkel ist würde eventuell niemals Schuld oder Schmerz empfinden.«
    Wieder versuchte Sykora den Kloß zu schlucken. Dieses Mal rannen ihre Tränen aber über ihre Wangen. Es gab Gut, Böse und alle Abstufungen dazwischen, aber Prophet hatte ihr soeben klar gemacht, dass sie vielleicht dazwischen war, vielleicht aber sogar gut und auf keinen Fall böse war, obwohl sie es immer geglaubt hatte. Nach allem …
    Prophet flog wieder zu Golem und Sykora nickte Skorn zu. Sie sagte nichts, konnte nicht sprechen.
    Skorn trat an sie heran. Etwas langsam, wie sie fand, wenn er in der Tat glaubte, dass ihnen die Zeit davonlief und wenn man bedachte wie eilig er es vorher gehabt hatte.
    Kurz vor Sykora blieb er stehen und blickte auf Prophet.
    »Was ist?«, fragte Sykora nun.
    »Ich … nun ich …«, stammelte Skorn. Er grub hastig in sich nach Antworten, doch seine Ahnen gaben ihm dieses Mal keine.
    Er kratzte sie verlegen am Hinterkopf, scharrte leicht mit den Füßen und schaute kurz zu Boden. »Ich habe offen gestanden keine Ahnung, wie man diesen Schwur ablegt.«
    »Du … Was?!« Sykora war wieder verunsichert. Sie sollte mit diesem Mann, noch dazu einem Tsurpa, einen magischen Bund eingehen und er hatte

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