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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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offensichtlich doch nicht soviel Kenntnis von alle dem, wie er gerne behauptete. Woher sollte Sykora wissen, dass alles so war wie er es prophezeite?
    Prophet sah das Schauspiel des Anstarrens und Taxierens der beiden wohl. Dieses Mal gab es keinen Grund sich einzumischen.
    Dieser Schwur wurde nicht gelehrt, von niemanden. Er erfüllte sich, indem er dem Tsurpa quasi zu fiel und er war jedes Mal anders. Das, was jetzt gerade zwischen diesen beiden Menschen geschah, musste passieren. Der natürliche letzte Widerstand musste fallen. Ganz klar wurde dieser Zustand solange aufrechterhalten bis von beiden verstanden wurde, dass es immer Unsicherheiten gab, es aber keinen Sinn machte deswegen auszuharren.
    »Glaubst du etwa ich bin verrückt?!«
    »Offengestanden, ja«, entgegnete er trocken.
    »Das war eine rhetorische Frage.« Sykora wandte sich schnippisch ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Dennoch glaube ich es. Aber andererseits zweifelte ich auch bis heute an meinem Verstand. Ich meine, die Aufgabe der Tsurpa wurde völlig verdreht und trotzdem bin ich Golem gefolgt.«
    Sykora murmelte unverständlich einen Fluch in den Wind. Was suchte sie überhaupt hier?!
    »Warum bist du ihm also gefolgt?«, Sie drehte sich ihm wieder zu und ihre Miene war gehässig.
    »Warum folgst du ihm?«, warf er die Frage zurück.
    Sie warf den Kopf schräg und schaute in einer steinernen Pose in den Himmel. Skorn glaubte schon nicht mehr, dass sie reagieren würde, da erhob sie mit schneidender Kälte ihre Stimme.
    »Weil ich eh nirgendwo sonst hingekonnt hätte. Hättet ihr mich doch nur meinem Schicksal überlassen!«, schimpfte sie. Skorn nahm den letzten Satz sachlich auf. Der Jäger der Tsurpa hätte sie ihrer Ansicht nach töten sollen. Um eine Begründung für diesen Glauben zu finden, hätte er noch genug Zeit, wenn der Schwur abgelegt wäre.
    »Ich, weil er mich verändert hat.« Er trat an sie heran. »Sykora, sieh da vorn hin.« Er streckte den Arm schräg hinter sich und zeigte auf Golem.
    »Wir sind beide hier wegen ihm, wenn unsere Beweggründe auch verschieden sind.« Sykora folgte seiner Geste.
    »Und du glaubst, dass wir nun unsere Individualität und unsere Möglichkeit allein zu sein hingegeben sollten, um ihn zu retten?«
    »Ich glaube zwar nicht, dass der Schwur das verursacht, aber falls doch dann ja.«
    »Weswegen?« In ihren Augen lag noch immer diese Kälte, die keinem Mitgefühl Platz ließ.
    »Denk selbst nach …«, forderte er sie auf.
    Sykoras Augen krochen mühsam hoch zu Golems Gesicht. Sie traf dabei auf Angst diesen Brocken, der eigentlich ein Formwandler war, zu verlieren.
    Golem, der sich hartnäckig darin erwies, zu versuchen ihr Freund zu werden. Angst und Trauer machen ihr Herz schwer. Wieder fühlte sie Schuld dafür, dass sie beinah das letzte Wesen hätte sterben lassen, das diesen Versuch noch unternahm - und es irgendwie geschafft hatte.
    In ihr erwachte ein winziges Quäntchen Hoffnung.
    Hoffnung, ein lang vergessenes Gefühl; konnte auch sie gerettet werden? Gab es jemanden, der es wagte, obwohl sie denjenigen vielleicht verletzen und hartnäckig zurückstoßen würde?
    »Du weißt nicht wie es geht«, stellte sie nüchtern für sich noch einmal fest. Skorn nickte. Die Frage nach dem Warum stand ihr ins Gesicht geschrieben. Dennoch fragte sie nicht. Grübelnd ging sie zu Golem hinüber und ließ sich neben ihm auf dem Boden sinken. Ihr Blick klebte an dem von Prophet. Prophet sagte nichts. Sie hatte schon alles gesagt, was nötig war.
    »Ich vertraue Prophet.« Ein Gefühl erwuchs in Skorn, dass sie auf dem richtigen Weg waren.
    »Und was hindert dich daran, mir zu trauen?«
    »Du bist ein Tsurpa. Leute wie du haben Menschen getötet, die ich geliebt hab, vor meinen Augen!«
    Sie schaute immer noch Prophet an. Bettete schließlich das Kinn auf den Knien und sagte leise: »Und trotzdem möchte ich dir vertrauen, weil Prophet und Golem das auch tun. Aber sie sind nicht ich. Und im Gegensatz zu ihnen kann ich meine Vorurteile nicht einfach so beiseite werfen. Ich bin nicht so.« Prophet spürte wie ihnen die Zeit davon flog, obwohl es nicht ihre Aufgabe war, musste sie doch ein hoffentlich letztes Mal eingreifen, um ihren Weggefährten zu retten.
    »Ein solcher Bund kann von dem magischen Wesen gelöst werden ganz gleich, ob der Krieger der Magie es will. Aber du musst ihm eine Chance geben. Bedenke jedoch trotz allem, dass jedes Handeln seine Kreise zieht.«
    Mit diesen letzten

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