Golem - Schicksalstraeger

ein zorniges Gewitter aus ihrem Mund.
    Skorn wich nur ein winziges Stück zurück, um ihr mehr Raum zu geben und hob die Hände, um ihr zu zeigen, dass er sie nicht angriff. Warum war sie dunkel? Eine reine Gewitterhexe war nicht zwangsläufig dunkel.
    »Sykora, ehrlich ich hab keine Ahnung, warum du so dunkle Energie erzeugst. Aber dunkel war auch der Fluch der Golem traf! Glaubst du, dass es da nicht besser wäre mit etwas anderem zu reagieren?«
    Sein Appell fruchtete. Sykoras Wut flaute ab. Sie wurde ernst.
    »Glaub nicht, dass ich das kann«, gestand sie zähneknirschend und kaute betrübt auf ihrer Unterlippe. Seit sie Golem getroffen hatte, einer der war wie sie, hatte sich ihr Leben verbessert. Die Notwendigkeit mit sich selbst zu brabbeln, war auf ein Minimum gesunken. Sie war in Gesellschaft und dazu noch von einem Magier, der seine Kräfte schätzte und ihr zeigte, dass nichts böses darin verborgen lag.
    »Warum?« Sykora zuckte mit den Achseln. Der alte Kloß in ihrem Hals war wieder da. Sie wollte ihm nicht antworten.
    »Du würdest es nicht verstehen«, behauptete sie mit giftiger Abneigung.
    »Du hast es nicht mal versucht!« Sykora biss kräftiger auf ihre Unterlippe.
    »Können wir es nicht ohne diesen Mist versuchen?«
    Da war er, wie Skorn nun entdeckte, der Seelenschmerz von dem Golem mal gesprochen hatte, als Golem und Skorn sich über Sykora unterhalten hatten. Nur kurz lugte er hinter ihre Ablehnung hervor, doch er war da.
    Skorn nickte, denn er sah zurzeit keine andere Möglichkeit. Ihnen rannte die Zeit weg.
    »Und was willst du tun?«
    »Tsurpa sind Krieger«, erklärte er. Sykora wollte ihm bereits unterbrechen, da hob er nur die Hand und sie wartete ungeduldig. »Einst waren wir die Hüter und Beschützer der Magie und damit der magischen Wesen.«
    Sykora entfuhr ein spitzer Schrei voller Entsetzen und Erstaunen. Ihre Augen wurden groß. Ihr Mund öffnete sich.
    Skorn setzte schnell nach: »Diese Aufgabe starb mit den Tagen der Hexe. Aber wie ich nun schon seit einiger Zeit realisiert hab, hat sie sich nie geändert.« Fest traf sein Blick den ihren.
    »Ihr habt diese Aufgabe verraten!«, zischte sie empört. Blitze zuckten plötzlich und Donner grollte ihren Worten hinterher.
    Skorn nickte. Langsam kroch Furcht in ihm auf, die er aber niederrang, ohne lange zu fackeln.
    »Unser Vermächtnis ging fast gänzlich unter. Ein Tsurpa wird als solcher geboren. Von Vater zu Sohn werden die Geheimnisse weitergereicht. Mein Vater lehrte mich mehr als die meisten Väter heutzutage. Denn obwohl unsere wahre Aufgabe verschüttet wurde hielt er es für wichtig mich auch die alten Lehren zu lehren. Wir sind nicht magisch. Aber wird haben Tempel in denen sich Magie konzentriert. In denen wir beten und einer ist nicht zwei stramme Tagesmärsche von hier entfernt. Wir kennen den Weg zur Magie und in so einem Tempel kann meine Macht vielleicht stark genug sein, um ihn zu retten.«
    »Warum solltest du?«, schnappte sie misstrauisch. Skorn spürte wie sich die Luft mit dem Gewitter vollsog und immer dicker wurde.
    »Weil … wegen ihm selbst!«, gestand Skorn ihr ein und deute energisch auf Golem.
    »Seitdem ich ihn das erste Mal traf und sah was er tat, habe ich mich wieder auf die alten Lehren besonnen.« Skorn nickte in Richtung Golem.
    Was war damals geschehen? Es war, als wäre Skorn erwacht, als er diesen treuherzigen Brocken erlebt hatte. Als er gesehen hatte, dass er sein Leben in Gefahr brachte, um ein menschliches Kind zu retten. Und Minchen hatte diesen Weckruf immer mehr geschürt.
    Sykoras brodelnde Hexenküche verebbte.
    »Und wofür brauchst du mich?«, flüsterte sie.
    Skorn sah zu Boden. Er fühlte sich nicht wohl bei dem was er vorhatte, dennoch gab ihm sein Instinkt als Tsurpa recht und bestärkte seine Entscheidung.
    Sie war richtig.
    In dem Moment spürte er, wie falsch sein früheres Handeln gewesen war. Über Generationen war es falsch gemacht worden und bei ihm war es nun schon so lange her, dass sich falsch zu richtig verkehren konnte. Als er Sykora gerade das erste Mal unmaskiert wahrgenommen hatte, da hatte er es gewusst.
    Er war ihr Hüter, ihr Beschützer, schon komisch diese Sache. Dunkel, dachte er und als er es dachte merkte er, dass Sykora nicht war, was sie zu sein schien, so wenig wie Golem.
    Er war der erste Tsurpa, der auf den alten Weg zurückgekehrt war. Der erste und vielleicht der einzige der die alten Lehren noch kannte, abgesehen von seinem Sohn. Vielleicht musste