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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Unwetter das um sie herum tobte und der innerliche Kampf, der gerade in beiden wütete, waren im perfekten Einklang.
    »Sykora komm zu dir!« Er presste die Worte unter einer Anstrengung hervor, die nur noch knapp tragbar war. Im steinernen Schweigen Sykoras lag Gefahr. Ein derber Stromschlag durchzuckte leuchtend Skorns Körper. Der Krieger jaulte auf, ließ Sykora aber dennoch nicht los.
    »Du kannst dir das ersparen, Tsurpa«, höhnte Sykora außer sich.
    Tränen hingen in den Augenwinkeln des Kriegers, aber er schüttelte nur leicht den Kopf. Handtellergroße Hagelkörner prasselten auf Skorn nieder. Als Sykora ihn so in die Knie zwang, folgte ihr Blick dem seinen. Der Krieger hielt noch immer ihre Handgelenke fest umklammert, doch dieses Mal sah Sykora etwas, was sie einerseits nicht oft genug gesehen hatte und andererseits etwas was sie schon zu oft gesehen hatte.
    Vergebung und Wärme gepaart mit blanker Qual, purem Entsetzen und Bedauern. Skorns Hände rutschten kraftlos von Sykoras Handgelenken. Skorn schnappte abgehackt nach Luft und konnte sich kaum auf den Knien hockend halten.
    »Skorn!«, kreischte Sykora hysterisch, ging ebenfalls in die Knie und fing den schlaffen Körper des Tsurpa auf, ehe er mit dem Gesicht vorüber in den Schlamm kippen konnte.
    »Gott was hab ich getan? …«, flüsterte sie wieder und wieder fassungslos, hielt den leblose Körper Skorns im Arm und wippte mit dem Oberkörper vor und zurück.
    Ihr Gesicht vergrub sie schließlich schluchzend zwischen Skorns Schulter und Hals. Das Gewitter um sie verging nicht. Es schwächte nur ab. Es war, als würde auch der Himmel klagen und weinen über den Verlust dieses einzig wahren Tsurpa.
    Über ihre eigene Qual hinaus merkte Sykora nicht, dass aus der Dunkelheit Silvana herausstieg und der helle freundliche Tag mit ihr kam. Sie hatte die Passage genutzt, die Skorn auch zu ihr gebracht hatte.
    Zwei gegensätzliche Welten lagen direkt aneinander. Die dunkle, traurige und lebensfeindliche von Sykora, die an ein Schattenreich mit immerwährender Nacht erinnerte; Im kühlen Mondlicht und zuckenden Blitzen getaucht und aus Asche geschaffen. Das Reich des Lichts und Lebens, das Silvana mitgezogen hatte. Eine Welt mit Sonnenschein, Vogelgezwitscher, Knospen und Blüten.
    Silvana betrachtete nachdenklich die ineinander verschlungenen Personen, insbesondere Sykora. Sie saß halb in ihrer dunklen Welt, aber die andere Hälfte befand sich im Reich des Lichts. Silvana wusste, was das bedeutete. Es war kein Zufall.
    Sie streckte ihre Hand in die Schattenwelt und berührte tröstend Sykoras Schulter.
    »Ihr müsst aus der Dunkelheit, Kleines«, sagte sie ruhig. Sykora schluchzte noch lauter und schüttelte haltlos zitternd den Kopf.
    »Sykora, komm daraus.« Sykora fing sich immer noch nicht.
    »Er lebt, aber ihr müsst daraus!« Jeglicher Sanftmut war in jenem Moment aus Silvanas Stimme verflogen. Besorgnis und ihre Macht begleiteten sie indessen. So klar spürbar, dass beides sogar Sykora erreichte.
    Sie drehte ihren Kopf zu dieser alten Großmagierin. Selbst ihrem tränenverschleierten Blick blieb nicht dieser Glanz und das Leuchten von Silvana verborgen und das sanftmütige Lächeln.
    »Silvana?«, fragte Sykora und war bemüht sich zu sammeln. Silvana nickte.
    »Komm aus dem Schatten raus, Kleines«, forderte Silvana nun wieder warm und sanft. Sykora wischte sich schniefend Tränen mit dem Handrücken vom Gesicht und rutschte zurück ins Licht. Dabei zog sie den schlaffen Körper Skorns hinter sich her.
    »Ich habe ihn doch verletzt und er ist ganz bestimmt …«
    Silvana schüttelte den Kopf, während sie in ihrem Reisekesselchen ein trübes, zähflüssiges Gebräu köchelte.
    »Wenn ich's dir doch sage: Er ist ein Tsurpa, wenn auch noch ganz am Anfang. Aber so oder so bekommt man einen Tsurpa nicht so leicht klein. Euer Glück und zu gleich auch Pech war nur, dass du noch jung und unerfahren bist. Völlig grün hinter den Ohren. Doch sobald ihr den Bund eingegangen seid, wird sich alles ändern.« Silvana blickte träumerisch in ihre eigene Vergangenheit. Einen Tsurpa zu haben, war etwas Unvergleichbares und wundervoll dazu.
    Sykora sah beschämt neben sich. In eine graue, raue Decke gehüllt lag Skorn da und regte sich nicht.
    Ich bin eine Schande und mache alles zunichte, lauschte Silvana ihren Gedanken.
    Prophet hat gesagt, …
    »Moment mal!«, merkte Silvana auf und hob die Hand. »Der Vogel hat gesprochen?!«, fragte sie zweifelnd mit

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