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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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mal das Gute zu sehen?«
    Sykora antwortete nicht und nach kurzem Warten setzte Silvana fort: »Gut, komm gib mir deine Hand.«
    Sykora zögerte, nahm aber schließlich mit zitternder, schwitziger Hand Silvanas Rechte. Kaum hatte sie die Großmagierin berührt, schossen Gefühle von Glück bis hin zur reinen Lebensfreude in ihren Körper.
    »Und jetzt bitte ich dich mir zu vertrauen.« Sykora sah von ihren ineinander verhakten Händen hoch zu Silvanas Gesicht.
    »Das kommt darauf an …«, meinte sie unentschlossen und entschied sich doch noch schnell auf »Na schön.«
    »Sieh zu Skorn. Denke dabei nicht an das was geschehen ist, sondern an die Lebensfreude, die du gerade fühlst.«
    Sykora gehorchte schweren Herzens. Doch als sie Skorn jetzt dort liegen sah, half ihr Silvana sehr die Lebensfreude noch immer zu empfinden. Und Sykora war so, als hätte Skorn auch schon wieder etwas mehr Farbe bekommen. Abgesehen, von den unzähligen blauen Flecken und dicken Beulen.
    »Jetzt denke daran, dass du diese Freude am Leben teilen willst. Ja, dass du sogar dein Leben teilen willst, weil ein Tsurpa sich in deinen Dienst begeben will.« Wieder gehorchte Sykora und wieder half Silvana nach.
    Es war das erste Mal, dass Sykora Stolz empfand. Stolz, dass ein Tsurpa sich einen Grünschnabel wie sie auswählte.
    Stolz, der ganz klar von Silvana entfacht wurde. Aber Silvana glaubte, dass Sykora stolz sein durfte , sie müsste lernen sich das zu gestatten.
    Und mit all diesen positiven Gefühlen verharrte ihr Blick fest auf Skorn. Da geschah es: Gras spross in die Höhe, Blumen wuchsen, ja sogar ein kleiner Baum begann zu wachsen, obwohl vorher noch keiner da gewesen war.
    Und Skorns blaue Flecke wurden zunehmend blasser. Seine Beulen schwellten ab.
    »Und jetzt wende dein Blick ab.« Sykora starrte Silvana an. Silvana ließ ihre Hand los.
    »War ich das?« Silvana nickte und fügte hinzu: »Deine Mentalfähigkeiten. Hättest du aber nicht aufgehört, wäre er zwar vollends genesen, doch da du noch völlig am Anfang stehst, wäre es dir nicht gut bekommen ihn vollständig zu heilen. Also tu mir ein Gefallen und lerne deine Grenzen kennen, ehe du Wagnisse eingehst.«
    »Und was wäre passiert, wenn ich es allein gemacht hätte?« Geflissentlich umging sie die Bitte Silvanas.
    »Das was immer passiert. Bislang. Um heilen zu können, brauchst du positive Energie, Karma, Aura – wie auch immer du es nennen willst. Hast du das nicht wird dein Versuch zu heilen ein unwiderrufliches Desaster.«
    Skorn fühlte sich schlimmer als nach einer durchzechten Nacht und einer derben Prügelei im Anschluss, viel schlimmer. Vorsichtig schritt er in Gedanken seinen Körper ab. Alles war noch dran und ließ sich bewegen. Auch wenn er sich gerade wünschte einfach weiterzuschlafen und nichts von all dem zu spüren. Langsam öffnete er die Augen. Das Licht stach wie tausend Nadeln.
    Er wusste, dass Golem nur noch wenig Zeit blieb, vielleicht war es auch schon zu spät. Drum setzte er sich auf und zwang sich schließlich, sich ganz zu erheben. Schwindel und Übelkeit überkamen ihn, doch er weigerte sich, sich dem hinzugeben und sich einfach wieder hinzulegen.
    Er sah die schuldbewussten Blicke Sykoras und sagte matt: »Das wird schon wieder.« Er nickte Silvana kaum merklich zu und sagte begrüßend: »Großmagierin.«
    Humpelnd, darum bemüht die Balance zu halten, setzte er sich in Bewegung. Dicht gefolgt von den beiden Hexen. Er besah sich Golem. Noch lebte er. Sicherlich allein wegen Silvana. Die Wunde von ihm war mit reiner schwarzer Erde bedeckt und vermutlich hatte Silvana die Erde vorher noch dementsprechend vorbereitet.
    Aber das kurierte nicht den Fluch. Es war der einzige Fluch den Tsurpa aussprechen konnten. Die Fähigkeit den Fluch zu verwenden war ihnen von der Hexe gegeben worden.
    Es war ein Todesfluch. Einen gewöhnlichen Mann, der kein Brocken war, hätte er jetzt schon längst dahingerafft.
    Skorns Knie wurden weich und gaben nach. Wie ein Krieger erschien er sich gerade nicht, eher wie ein gebrechlicher, alter Mann, der nichts mehr abkonnte. Von so ein bisschen Blitz und Hagel … Er schüttelte den Kopf.
    »Alles in Ordnung?«, ertönte Sykoras Stimme vor ihm. Er nickte zur Antwort nur, stellte ein Bein halbwegs auf und stützte sich mit den Händen darauf. Er befand sich auf der Schwelle zwischen Wachheit und Bewusstlosigkeit. Sein Körper kribbelte, vernebelte ihm klare Gedanken. Eigentlich wollte er wieder hochkommen, doch

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