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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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krauser Stirn.
    »Ja«, antwortete Sykora einsilbig, herausgerissen aus ihren Gedanken.
    »Was ist daran so wunderlich?«, fragte Sykora, und fragte sich zugleich, ob sie sich ihre Gedanken wohl wieder selbst zugeflüstert hatte.
    »Na ja …« Silvana rieb sich nachdenklich das Kinn. Waren Legenden vielleicht mehr als nur Legenden? Waren sie echt?!
    »Es gibt da eine Legende. Laut derer entsandte die kindliche Magie einst sprechende Vögel, damit diese ihre Boten wären und die Kunde der Zauberei als auch deren Gabe in die Welt trugen.«
    »Ts … Und an so was glaubst du?« Sykora hatte vergessen wer da vor ihr stand. Sie klatschte beschämt die Hand vor ihren vorlauten Mund, aber Silvana lächelte nur und sagte: »Es kann nie verkehrt sein Legenden zu glauben. Irgendwo kann schließlich Wahrheit in ihnen schlummern.«
    Silvana schöpfte ein paar Tropfen des Gebräus das sie gebraut hatte in zwei Becher ab und fügte in beide noch ein paar Kräuter und Wasser hinzu.
    »Nimm das zu dir Sykora«, sie reichte ihr erst den einen Becher, »und verabreiche anschließend das hier deinem Krieger und Hüter«, mit diesen Worten reichte sie ihr den anderen Becher. Sykora war kurz skeptisch. Dann erinnerte sie sich, dass eine Großmagierin sie wohl kaum umbringen wollte.
    Sie lugte argwöhnisch in die beiden Becher. Das Gebräu darin sah unappetitlich und zähflüssig aus. Außerdem paddelten ein paar undefinierbare Klumpen träge darin herum. Angeekelt setzte sie den Becher an die Lippen.
    Vor Überraschung verschluckte sie sich prompt. Das undefinierbare Zeug schmeckte nach leckeren Erdbeeren. Gierig schluckte sie es und leckte anschließend noch feinsäuberlich den Becher soweit aus wie ihre Zunge reichte.
    Dann nahm sie den anderen Becher, hob vorsichtig Skorns Kopf leicht an, und flößte ihm sanft den Trank ein. Sie hätte gerne gewusst wonach seiner wohl schmeckte, jedoch hatte Silvana die Becher unterschiedlich angemischt und deshalb wagte Sykora es nicht auch nur ein Tröpfen zu kosten.
    Sie ließ suchend ihren Blick schweifen und fand die Großmagierin bei Golem. Sykora beobachtete sie genau. Sie strich Golem über die Wange und küsste seine Stirn. Dabei sah sie so aus als wäre sie seine Mutter. Sykora wurde schlecht bei dem Gedanken, dass Golem sterben könnte und Silvana kindlos zurückließ.
    »Du denkst manchmal zu viel«, schreckte sie Silvanas Stimme auf. Sykora wurde kreidebleich. Eben gerade schon als sie von Prophet erzählt hatte war es ihr komisch vorgekommen, dass Silvana es wusste. Jetzt war sie regelrecht schockiert. Denn selbst wenn Sykora gedankenlos geredet hatte, so war Silvana doch diesmal außer Hörweite.
    Gute Ohren? Vielleicht, beruhigte sie sich. Nein, vielmehr beruhigte sie der Trank den sie getrunken hatte. Er sorgte dafür, dass sie sich nach und nach geborgener fühlte.
    Silvana hockte sich umständlich vor Sykora und schaute sie an.
    »Es ist eine große Ehre Sykora.«
    »Was?«
    »Dass du einen Tsurpa hast. Es ist eine Ehre. Noch dazu bist du so jung und unerfahren. Das seid ihr beide. Und trotzdem obliegt euch diese Ehre. Das hat es bislang nur dann gegeben, wenn es sich um ein besonderes magisches Wesen handelte. Um einen außergewöhnlichen Exoten.«
    »Als ob das so gut wäre … Man sieht ja, was ich mache!« Sie wies auf Skorn und gestattete sich dabei nicht, zu weinen.
    »Das wart ihr beide nicht nur du. Als ich euch sah, wusste ich, dass er lebt und weisst du warum?«
    Sykora schüttelte den Kopf.
    »Weil du lebst. Und die Gründe, die zu diesem Gewitter und damit eurer Gefahr führten, waren nobel und ehrlich.«
    »Warum bin ich so Silvana? Warum bin ich so dunkel?«
    Silvana seufzte. »Es gibt ein Wort, das heute ein Schimpfwort ist, doch eigentlich ist es eine große Auszeichnung: Hexe. Du bist eine Gewitterhexe, und mehr. Gewitterhexen sind nicht dunkel. Zugegebener Maßen neigen sie aber zu so etwas.« Mit einem schelmischen Lächeln fügte sie hinzu: »Und außerdem neigen sie zu übertriebener Theatralik. Nur weil sich deine Kräfte so düster präsentieren, heißt es jedoch keineswegs, dass deine Seele dunkel ist.«
    »Was meinst du mit mehr?«
    »Du hast auch sehr große mentale Kräfte, Kräfte die sowohl töten können aber auch Leben erschaffen. Alles in einem würde ich dich wohl als mental Gewitterhexe bezeichnen.«
    »Das ist nicht gut«, entgegnete ihr Sykora und blickte zerknirscht auf den leeren Becher in ihrer Hand.
    Silvana lachte. »Traust du dich, auch

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