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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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studierte.
    Ich muss wohl tatsächlich eingenickt sein, denn als ich wieder erwachte, war die Wölfin umringt von fünf Männern mit Speeren und Fackeln und obwohl diese Wölfe sehr kampferprobt waren, glaubte ich nicht, dass die Wölfin genug Erfahrung hatte, um gegen fünf Bewaffnete auf ein Mal anzutreten.
    Ich richtete mich auf. Der Schlaf hatte keinen Erholung gebracht. Wie sollte er auch? Ich träumte ja irgendwie …
    Ich sah Angst in den Augen der Wölfin. Sie heulte laut und klar, rief ihresgleichen, bat um Hilfe. Doch generell waren die Klingenwölfe auf sich gestellt und agierten entgegen den normalen Wölfen nicht im Rudel.
    Es kam keine Unterstützung und noch während sie die Schnauze gen Himmel gestreckt hatte, um zu heulen, griffen die Männer an. Ich war mir sicher, dass diese Typen für diese Art der Jagt ausgebildet waren. Denn ich sah jetzt, dass sie genau die richtige Ausrüstung parat hatten: Speere, Wurfgeschosse, Armbrust, Bogen – Distanzwaffen.
    Gegen Fünf solcher hätte die Wölfin nicht die geringste Chance. Ich hörte sie aufjaulen, als die Männer sie attackierten und sah, dass sie gar nicht so recht wusste, wen sie zu erst angreifen sollte.
    Sie stieß knurrend auf den Mann direkt vor ihr zu. Aber sie hatte ihn nicht ganz erreicht, da schoss dessen Kumpane einen Pfeil in ihren Leib.
    Das war kein fairer Kampf, vielmehr glich er einer Hinrichtung.
    Sei’s drum, dass die Wölfin eine Klingenwölfin war, geschaffen aus was auch immer. Sie blutete und würde einen qualvollen Tod sterben, wenn nicht irgendwer etwas unternahm.
    Und diese Männer hatten kein Recht sie auf diese Weise zu töten. Dazu stellte ich mir die Frage, ob alle Gerüchte um diese Wölfe stimmten. Wer sagte mir schließlich, dass das Böse in ihnen hauste? Sie hatte mich nicht gefressen, obschon sie die Möglichkeit gehabt hätte.
    Ich dachte nach. Zwangsläufig fragte ich mich, ob dies tatsächlich ein Traum war. Konnte ich sterben? Ansonsten würde ich mich ganz tollkühn einfach zwischen sie und ihre Angreifer stellen und behaupten, dass ich diese Wölfin gezähmt hätte und sie kein Anspruch darauf hatten meinen Besitz zu beschädigen.
    Dabei stellte sich allerdings auch die Frage, ob die Wölfin mitspielen würde. Diese Tiere hatten schließlich ihren Stolz, doch wäre es reichlich dämlich nur wegen seines eigenen Stolzes zu sterben. Entehrte ich sie, indem ich ihr half? Falls ja, konnte das dann auch übel für mich ausgehen? Sah ich mich überhaupt in der Lage einzugreifen in meinem Zustand? Und: Galt jemand der einen Klingenwolf zähmte als Magier? … Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl bei der Sache.
    Ich rappelte mich strauchelnd auf. Atmete schwer. Wieder drehte sich alles, aber wenigstens klappte das Aufstehen noch. Ich hatte schon befürchtet, dass ich daran scheitern würde. Und ich entschied, sollte ich noch genug Leben in mir haben würde ich dieser Wölfin helfen, aber sicher nicht in Gestalt eines Menschen.
    Und mit all der zu Stein erstarrten Asche fiel es nicht schwer sich vorzustellen ein Brocken zu sein. Aber die Verwandlung brachte mich dieses Mal fast um den Verstand. Es ging furchtbar langsam und mein Stein erdrückte und zerquetschte mich schier. So jedenfalls fühlte es sich an. Die Augen der Wölfin wurden groß, als sie sah was mit mir geschah. Die Männer nahmen jedoch keine Notiz davon. Sie waren voll und ganz mit ihrer Beute beschäftigt.
    Als ich dann endlich meine Formwandlung überwunden hatte, lief ich wackligen Schrittes zum Ort des Geschehens.
    »Das nennt ihr einen fairen Kampf?« fragte ich. Oh mann, wie sollte ich mich nur auf den Beinen halten? Die Männer erstarrten vor Schreck. Sie wussten, dass ihre Waffen nutzlos gegen mich waren. Ohne ein weites Wort zu verlieren, holte ich ein Mal mit meinem Arm aus und bereitete der Wölfin damit den Weg in die Freiheit. Sie sah mich kurz an und war mit einem Satz aus dem Kreis der Kämpfer entsprungen.
    Sie sah zurück und ich sah die Mordlust in ihren Augen. Ich schüttelte leicht den Kopf. Die Wölfin zog von Dannen, verschwand im Dunklen Land. Mit ihrem Verschwinden schwand auch meine Kraft. Mit Leichtigkeit rangen mich die Männer nieder. Ich war ihnen hilflos ausgeliefert.

Fischpforte
    Sykora war das erste Mal seit langer Zeit zufrieden mit sich. Zum einen hatte sie einen Tsurpa, der ihr nicht einmal dann etwas antun könnte, wenn er es wollte, sondern indessen ihr zu Diensten sein musste. Zum anderen, und das war für sie

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