Golf Anatomie: Illustrierter Ratgeber für mehr Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer im Golf (German Edition)
auf das nächste übertragen wird. Durch die optimale Koordination und das Timing ihrer Bewegungen ermöglichen die Körperteile eine effiziente Energie- und Kraftübertragung. Jede Bewegung in diesem Ablauf baut dabei auf der desvorhergehenden Segments auf. Das addierte Ergebnis dieser Transferaktionen bestimmt die Geschwindigkeit des Schlägerkopfs.
Die Bewegungskette ist das Verbindungssystem aller benachbarten Gelenke und Muskeln im Körper. Jede Schwäche oder Verletzung in einem Bereich behindert den Energietransfer. Der Körper kompensiert solche Blockaden durch Überbeanspruchung oder falschen Einsatz anderer Körperteile. Bei einem effizienten Golfschwung, in dem der Großteil der Kraft von den Beinen kommt, tragen die großen Muskeln zur Energieerzeugung bei. Bei einer Schwachstelle der Bewegungskette kann die von den Beinen generierte Energie nicht effektiv auf Rumpf und Arme übertragen werden. Die kleinen Muskeln rund um die Schwachstelle werden folglich stark belastet. Nach einiger Zeit führt dies zu Verletzungen aufgrund von einer Überbeanspruchung der Gelenke und Weichteile (Muskeln, Sehnen und Bänder); ein effizienter Golfschwung wird nunmehr unmöglich.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Ausdruck „Schwäche“? Eine Schwäche in der kinetischen Kette des Körpers ist nicht allein die fehlende Muskelkraft. Auch Defizite in der Beweglichkeit der Gelenke und mangelndes Körperbewusstsein gehören dazu.
Die beim Schwung hauptsächlich beanspruchten Muskeln und Gelenke
Am Golfschwung sind fast alle Muskeln und Gelenke des Körpers beteiligt. Es ist daher sehr schwierig, festzulegen, welche Muskeln tatsächlich die wichtigsten sind. Um die Dinge nicht zu kompliziert zu machen, beschreibt Golf Anatomie die jeweils größten Muskeln und Gelenke, die an den verschiedenen Bewegungsabläufen beteiligt sind. Dies ergibt eine solide Wissensgrundlage, ohne aber zu fachlich zu werden.
Der Rückschwung
Im Allgemeinen fordert der Rückschwung ( Abbildung 1.1 ) weniger Spannung und Belastung vom Körper als der restliche Golfschwung. In dieser Bewegungsphase kommt es weitaus mehr auf Gleichgewicht, Körperbewusstsein und Drehfreudigkeit von Gelenken sowie Muskeln an als auf Muskelkraft. Viel wichtiger als die Kraft der großen Muskelgruppen sind: 1. die volle Außenrotation und Retraktion der dem Ziel abgewandten Schulter (rechte Schulter bei einem Rechtshänder), 2. die ausreichende Abduktion, Innenrotation und das Heranziehen der dem Ziel zugewandten Schulter (linke Schulter bei einem Rechtshänder), 3. die Innenrotation der dem Ziel abgewandten Hüfte und die Außenrotation der anderen Hüfte sowie 4. eine bewegliche Wirbelsäule.
Eine Reihe von Golfern achtet bei ihren Trainingsplänen nicht auf eine ausreichende Erhöhung ihrer Beweglichkeit und Flexibilität. Wer Mühe hat, beim Rückschwung die gewünschte Position einzunehmen und gleichzeitig die Balance zu halten, wird damit die weiteren Bewegungsabläufe seines Golfschwungs negativ beeinflussen, egal wie stark seine Muskeln oder seine Schnellkraft sind.
Obwohl der Rückschwung in der Hauptsache die Mobilität des Golfers anspricht, müssen ein paar Muskeln eine stabile Basis bilden, damit die anderen die maximale Bewegung ausführen können. Während des Rückschwungs muss der Golfer nicht nur seine Oberschenkelmuskulatur sowie den Großen und den Kleinen Gesäßmuskel im dem Ziel abgewandten Bein aktivieren, sondern zudem auch die schrägen Bauchmuskeln bei der Kontraktion kurz vor dem Umkehrpunkt dieser Bewegung. Wenn diese Muskeln effizient arbeiten, können sich der Große Rückenmuskel, der Untergrätenmuskel, die Rautenmuskeln, die Inneren und Äußeren schrägen Bauchmuskeln sowie die Multifidi-Muskeln so strecken, dass die Rückschwungphase bis zum Schluss optimal abläuft.
Die richtigen Körperstellungen beim Rückschwung beanspruchen oft einen Großteil der Golfstunde sowohl beim Anfänger wie auch beim fortgeschrittenen Spieler, sodass nur wenig Zeit für Ab- und Durchschwung bleiben. Und obwohl sie beim Fitnesstraining den ganzen Körper stärken, fällt es vielen Golfern schwer, die vom Trainer geforderten Positionen einzunehmen. Ohne Verbesserung in diesem Bereich kommt es sowohl beim Schüler wie auch beim Lehrer zur Frustration – eine schlechte Leistung sowie Verletzungen können die Folge sein.
Durch eine Mobilitätssteigerung, die nötig ist, um die gewünschten Bewegungen auszuführen, bleibt mehr Zeit, um sich mit
Weitere Kostenlose Bücher