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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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U-Boot-Sucher arbeiteten von der Gondel aus, und die halbe Mannschaft war bei Aleks Ordensverleihung anwesend, also hielt sich kaum jemand oben auf dem Rücken auf. Deryn ging voraus, und bald ließen sie die wenigen Takler mittschiffs hinter sich. Während sie an der Kolonie der Flechet-Fledermäuse vorbeigingen, zwitscherte Bovril auf ihrer Schulter und ahmte die Knalllaute der Tierchen nach.
    Am Kopf war niemand, aber Deryn zögerte noch einen Moment, ehe sie zu sprechen begann. Es genügte ihr, einfach mit Alek im salzigen Wind zu stehen. Und sie vermutete, dass es sich bei dem Geheimnis, das Tesla betraf, um ein Stück Meteor drehte. Sicherlich fiel es ihm nicht leicht, darüber zu sprechen.
    Aber sie konnten nicht ewig hier stehen, so sehr sie es sich auch wünschte.
    »Also gut, Euer Prinzlichkeit. Was für ein Geheimnis ist das?«
    Alek wandte das Gesicht dem Abendhimmel zu und schaute in die Richtung, wo in fünfzig Meilen Entfernung die Ruine von Teslas Maschine stand.
    »Es waren nicht die Deutschen, die ihn getötet haben«, sagte er schlicht, »sondern ich.«
    Es dauerte einen Moment, bis die Worte bei Deryn gesackt waren.
    »Das habe ich nicht …«, setzte sie an. »Oh.«
    »Es gab keine andere Möglichkeit, ihn aufzuhalten.« Alek betrachtete seine Hände. »Ich habe ihn mit seinem eigenen Gehstock getötet.«
    Deryn trat näher und nahm Alek am Arm. Er sah so traurig aus wie damals, als er an Bord der Leviathan gekommen war und als er noch so sehr um seine Eltern getrauert hatte.
    »Tut mir leid, Alek.«
    »Als ich Tesla geholfen habe, war mir überhaupt nicht klar, was Goliath wirklich bedeutete.« Er starrte ihr in die Augen. »Aber als die Deutschen den Strand heraufstürmten, holte mich diese Wirklichkeit mit einem Mal ein. Plötzlich stand er da und machte sich bereit, eine ganze Stadt zu zerstören, und das durfte ich nicht zulassen.«
    »Du hast richtig gehandelt, Alek.«
    »Ich habe einen unbewaffneten Mann umgebracht!«, rief er, dann schüttelte er den Kopf. »Aber Volger beharrt auf dem Standpunkt, dass Tesla eigentlich gar nicht unbewaffnet war. Goliath war schließlich auch eine Waffe.«
    »Genau«, sagte Bovril.
    Deryn schluckte und erkannte, dass Dr. Barlow recht gehabt hatte. Sie konnte Alek jetzt nichts von dem Meteor erzählen. Er durfte niemals erfahren, dass er einen Mann getötet hatte, um den Einsatz einer Waffe zu verhindern, die sowieso nicht funktioniert hätte.
    Aber sie hatte ihm versprochen, keine Geheimnisse mehr vor ihm zu haben …
    »Die Lüge war Volgers Idee«, fuhr Alek fort. »Wir haben die Wahrheit über die Abschaltung von Goliath gesagt, weil die Rettung von Berlin mich in der Mechanistenwelt zum Helden machen wird. Aber wir dürfen niemals verraten, wie mir das gelungen ist.«
    »Aye, und dein Graf hat recht!« Deryn nahm seine beiden Hände und erinnerte sich an den Verdacht, den Adela Rogers geäußert hatte. »Verrate niemandem, dass du ihn getötet hast, Alek. Sie würden glauben, du wärest ein Verbündeter der Deutschen, und dann geben sie dir die Schuld, dass der Krieg noch nicht zu Ende ist.«
    Er nickte. »Aber dir musste ich es erzählen, Deryn. Weil wir uns versprochen haben, keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben.«
    Sie schloss die Augen. »Ach, Mann, Prinz Dummerchen.«
    Es gab keinen Ausweg.
    »Damit hattest du natürlich recht.« Alek starrte auf seine schicken Schuhe, die vom Klettern ein wenig abgestoßen waren. »Ich habe gedacht, es sei mein Schicksal, diesen Krieg zu beenden, und am Ende hätte ich mich einfach nur heraushalten müssen, und er wäre zu Ende gewesen. Stattdessen habe ich mich eingemischt, und der Krieg geht weiter. Von jetzt an ist es also meine Schuld.«
    »Nein, ist es nicht!«, rief Deryn. »Und war es nie. Und du hättest den Krieg auch gar nicht beenden können, weil Teslas Maschine nicht funktionierte !«
    Alek blinzelte. Er trat einen Schritt zurück, aber Deryn hielt ihn fest und drückte seine Hände.
    Bovril gluckste und sagte: »Meteorisch.«
    »Erinnerst du dich an meinen Brocken von Teslas Stein?«, fragte Deryn. »Dr. Barlow hat ihn irgendeinem Eierkopf in London geschickt, und er stammte von einem Meteor. Du weißt, was das ist, oder?«
    »Eine Sternschnuppe?« Alek zuckte mit den Schultern. »Dann ist es also, wie ich vermutet habe: Es war nur eine wissenschaftliche Probe.«
    »Das war nicht nur eine Sternschnuppe!« Deryn rief sich alles in Erinnerung, was Dr. Barlow gesagt hatte. »Tesla hat nur ein

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