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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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wird.
    Nein … da ist sicher auch noch etwas anderes, etwas aus seiner Vergangenheit, was ihn verfolgt.
    Sie steht vom Bett auf und schaltet das Licht an. Als sie sich den Mund ausgespült und das Haar gekämmt hat, überlegt sie es sich anders, legt sich wieder ins Bett und starrt an die Decke. Schließlich wirft sie wütend ihr Kissen an die Wand, springt endgültig auf und verlässt ihre Kabine.
    Auf dem Gang verharrt sie eine Weile vor Gunnars Tür, dann zwingt sie sich zu klopfen. »Gunnar?« Ohne auf eine Antwort zu warten, zieht sie die Tür auf.
    Das Licht brennt. Gunnar liegt in seiner Koje, schaut an die Decke und reibt an einer roten Stelle an seiner Hüfte.
    »Kann ich reinkommen?« Da Gunnar schweigt, tritt sie einfach ein und setzt sich auf die Kante seines Betts. Sie senkt die Stimme. »Ich muss dir etwas sagen. Es stimmt, ich hab dir nicht geglaubt, dass du die Pläne der Goliath nicht verkauft hast, und das tut mir leid. Darüber bist du wütend, das ist mir schon klar, aber ich finde, wir müssen die Sache vorläufig auf sich beruhen lassen und irgendetwas unternehmen.«
    »Etwas unternehmen? Was denn?«
    Rocky spürt ihren Blutdruck steigen. »Mensch, Gunnar, Covah hat vor, eine Atomrakete abzuschießen.«
    »Zum einen ist mir nicht klar, wie wir ihn daran hindern könnten, solange wir diese Halsbänder anhaben. Und zum Zweiten – selbst wenn wir’s könnten, bin ich nicht sicher, ob ich es tun würde.«
    »Wie bitte?«
    Gunnar setzt sich auf und wirft einen Blick auf die scharlachrote Sensorkugel an der Decke, die ihn beobachtet. »Eigentlich finde ich Simons Plan gar nicht so schlecht. Er klingt genial, und womöglich kann er tatsächlich etwas bewirken.«
    »Bist du wahnsinnig? Eine Million Menschen sollen auf einen Schlag vernichtet werden …«
    »Eine Million Iraner. Das sind doch großteils nur Terroristen und Drogenhändler, die Osama bin Laden geholfen haben, unser Land zu überfallen. Soll er die doch in Grund und Boden bomben und aus der ganzen Gegend einen Parkplatz machen!«
    »Das ist doch krank! Hier geht es nicht nur um irgendwelche Revolutionsgarden oder Terrorgruppen. Du weißt so gut wie ich, dass die iranische Führung ihre eigenen Leute terrorisiert, um sie bei der Stange zu halten. Die Mehrzahl der Menschen, die ihr Leben verlieren werden, sind doch Opfer …«
    »Opfer, die den Terrorismus tolerieren, weil sie den Westen und alles, wofür wir eintreten, hassen. Opfer, die üble Fanatiker unterstützen, Leute, die Flugzeuge entführen, um amerikanische Zivilisten umzubringen. In dem Kontext kannst du Sprüche wie ›Leben und leben lassen‹ glatt vergessen, Rocky. Selbst Opfer haben eine Verpflichtung, zu handeln, und diese Verbrecher hätten schon vor Jahren ermordet werden sollen. Simon gibt dem iranischen Volk eine letzte Chance, das Richtige zu tun. Nun muss es sich endlich entscheiden. Es ist an der Zeit, dass die Iraner die Tyrannei beseitigen, um dem Albtraum, in dem sie leben, für immer ein Ende zu machen.«
    »Und wenn sie das nicht schaffen?«
    »Dann kann man auch nichts machen. Aber falls sie bescheuert genug sind, nur herumzuhängen, bis das Feuerwerk losgeht, dann verdienen sie es zu sterben.«
    Rocky schlägt ihm ins Gesicht.
    Gunnar schaut in ihre braunen Augen und reibt sich die Wange. »Weißt du, was dir in Wirklichkeit Kummer macht, Commander? Es ist nicht der mögliche Tod einer Million Menschen, sondern die Tatsache, dass du zu denen gehören könntest, die man dafür verantwortlich macht.«
    »Unsinn.«
    »Tatsächlich? Seit wann scherst du dich eigentlich um die Iraner oder die Afghanen? Du hast doch immer in erster Linie ans Militär gedacht. Die Goliath sollte deine größte Trophäe werden, genau das, was du noch brauchtest, um Chefin am NUWC zu werden, vielleicht sogar der erste weibliche Admiral. Jetzt schaut es allerdings so aus, als wäre deine Karriere im Eimer. Simon braucht nur mit seinen drei Fingern zu schnippen, dann bist du endgültig erledigt. Was für ein Pech auch, denn der alte Papa Bear wäre echt stolz auf dich gewesen. Meine Tochter, der Admiral. Kein Wunder, schließlich hab ich sie getrimmt, seit sie ins Krabbelalter kam …«
    »Ach, ich war also ehrgeizig! Na und? Ist immer noch besser, als sich stockbesoffen im Rinnstein zu wälzen!«
    Gunnar packt sie am Kragen, schwenkt sie herum und drückt sie rücklings auf die Matratze. »Du hast ja keine Ahnung von mir!«
    »Lass … los!«
    »Willst du wissen, warum ich gesoffen

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